Es gibt im Leben Dinge, die man nicht erwartet. Bei mir war es, nochmal von Adolf Sauerland zu hören. Dieser war Oberbürgermeister, als es bei der Loveparade in Duisburg zur Katastrophe kam und 21 Menschen ihr Leben verloren.
Im weiteren Verlauf wurde Adolf Sauerland abgewählt und Sören Link übernahm die Führung der Stadt Duisburg. Um den ehemaligen Oberbürgermeister wurde es sehr still.
Nun, 10 Jahre später, meldet er sich zu Wort. Und das ausgerechnet in einem exklusiven Interview mit xtranews, das der inzwischen leider verstorbene Thomas Rodenbücher gegründet hat – und dem es immer ein großes Anliegen war, Licht ins Dunkel der Geschehnisse von Damals zu bringen.
Seine ehemalige Lebensgefährtin übernimmt die Aufgabe, das Interview zu führen. Dafür steigt sie in ihr Auto und fährt in den Norden der Stadt. Und das hier ist das Ergebnis:
Eigentlich mutet das schon paradox an: Während Deutschland sich nicht einmal zu einem Tempolimit von 120 km/h entscheiden mag, senken die Niederlande ihres jetzt sogar auf 100 km/h ab.
Und das von einer Regierung, die beim Antritt sogar noch gegen das Tempolimit opponiert hat. Jetzt aber einsehen musste, dass es eben deutliche Maßnahmen braucht.
Und es gibt, abgesehen vom Umweltschutz, noch zwei weitere Gründe für ein solches Limit. Das eine ist die Entspannung, denn schnell fahren ist deutlich belastender für die Fahrerin und den Fahrer, als „Cruisen“.
Dazu kommt dann noch die Sicherheit, denn die Unfallfolgen sind bei abnehmender Geschwindigkeit statistisch deutlich weniger schlimm. Was natürlich auch daran liegt, dass man bei Gefahrenbremsungen von 100 km/h an oder von 200 km/h an ganz andere Bremswege braucht, bzw. andere Restgeschwindigkeiten beim Aufprall hat.
Für mich persönlich kommt noch das Geld sparen dazu: Zwischen 80 und 100 verbraucht mein Auto sehr wenig Sprit. Zwischen 100 und 120 deutlich mehr und darüber tut einfach weg. Geizig wie ich bin weiß ich, dass ich bei ungefähr 100 km/h im Schnitt eben weit über 1.000km mit einer Tankfüllung schaffe. Alles drunter ärgert mich einfach.
So, und jetzt ein kleiner Exkurs in die Realität: Wann überhaupt könnte ich denn schnell fahren? Ja, es gibt Ecken in denen geht das außerhalb der Stoßzeiten. Da ist die A3 Richtung Holland oder auch Strecken im Süden der Republik in Richtung Frankfurt erlauben schon mal länger schnell zu fahren. Wie auch die eine oder andere Strecke im Osten unseres schönen Landes.
Aber die Realität sieht doch meistens anders aus. Ich kann da ausnahmsweise mal mitreden, weil ich im Auftrag meines (Dienst-)Herren derzeit in einer Polizeiwache sitze, die mit dem ÖPNV nicht erreichbar ist, wenn man von täglicher An- und Abfahrt ausgeht. Aber auch mit dem Auto ist es eben die Pest, weil selbst wenn ich um weit vor 6 Uhr zu Hause los fahre, ich habe die Wahl zwischen Pest und Cholera: A59, A59 + A40 oder A59 + A42. Egal was ich nehme, ich stehe und schleiche vor mich hin. Und obowhl der größte Teil meiner Strecke aus Landstraße und Autobahn besteht, schaffe ich nicht mal 50 km/h im Schnitt:
Boardcomputer des Skoda, den ich heute gefahren bin. Viel langsamer bin ich mit dem Rad auch nicht….
Ich sehne mich ernsthaft danach, wenn ich demnächst wieder mit dem Zug zur Arbeit pendeln kann. Und denke mir jeden Morgen im Stau: Warum reden wir nicht wirklich mal über Umweltschutz und meinen damit keine neue Abwrackprämie, sondern den Ausbau der Radwege und des ÖPNV und finanzielle Anreize dafür?
Und umso öfter ich morgens im Schleichtempo über die Autobahn rolle, umso deutlicher wird mir, wie merkwürdig das „Wir wollen kein Tempolimit!!!“ der Deutschen ist. In Bezug auf Umweltschutz, in Bezug auf Unfallprävention aber eben auch in Bezug dazu, dass Autofahren für die meisten Menschen eh längst zur Qual wurde.
In 2015 war ich zum Fotografieren auf den Ruhrgames in Essen und Gladbeck und kann mich noch gut erinnern, dass mein Eindruck sehr gemischt gewesen ist. Und das ich damals dachte, dass ich mir wünschen würde, dass sich die RG noch positiv entwickeln.
Kletterturm des DAV auf den Ruhrgames 2019
Dieser Tage war ich nun „zu Gast“ bei den Ruhrgames 2019 in Duisburg im Landschaftspark und habe da Samstag und Sonntag den Kletterturm des DAV mit betreuen dürfen. Und alter Schwede, waren das zwei geile Tage in Duisburg.
Natürlich lag das auch an dem Bombenwetter, das wir hatten. Aber es kann nicht nur daran gelegen haben, dass so unendlich viele Menschen ihren Weg in den LPN gefunden haben.
Also wird das wohl auch an den Spielen gelegen haben. Und allein was ich mitbekommen habe, von den deutschen Meisterschaften im Speedbiking, über Leichtatlehtik und Stabhochsprung, zu Freestyle mit dem BMX und Slopestyle mit dem Mountainbike. Während im Hintergrund ein paar Verrückte Kunststücke auf Motocross-Maschinen mit ein paar sehr hohen Rampen veranstalten.
Das ganze begleitet mit typischem Ruhrpott-Genuss in Form von Burgern (natürlich Burgernerds 🙂 ), kalten Getränken (natürlich Sinalco und Köpi), Döner, Mantaplatte und so weiter. Also mehr als genug für ein ungesundes Zwischenmahl 🙂
Das alles extrem gut organisiert und ohne das Gefühl, sich auf einer überlaufenen Fläche zu bewegen. Veranstalter, Polizei, Ordnungsamt und Sani-Dienste stets im Hintergrund, gefühlt hunderte Helferinnen und Helfer überall auf der Fläche.
Ich muss ehrlich sagen, nach der Veranstaltung in Duisburg wandern die Ruhrgames 2020 bei mir von der „maybe, wenn Zeit ist“ auf die „dafür werd ich mir Zeit frei halten“-Liste. Und wenn Ihr nächstes Jahr Zeit habt, solltet Ihr Euch das auch nicht entgehen lassen 🙂
Noch bis Sonntag Abend, 18 Uhr, findet im Landschaftspark Duisburg die „Spieldoch!“-Messe statt. Dabei handelt es sich praktisch um die „Kleine Schwester“ der „Spiel’19“ in Essen.
Das die Messe räumlich kleiner ausfällt und deswegen weniger Aussteller zu verzeichnen hat bedeutet jedoch nicht, dass es weniger Andrang bei den Besuchern gibt. Kein Wunder, an jedem Stand laden zahlreiche Spiele dazu ein, getestet und ausprobiert zu werden. Messepreise verlocken zum schnellen Deal.
Neben Klassikern wie Carcassone gibt es auch zahlreiche Neuheiten. Dabei fallen drei Dinge auf:
Nach wie vor locken vor allem Rätselspiele die großen Scharen an. Vor allem die derzeit so beliebten Exit-Games gibt es in schier unzählbaren Ausprägungen. Allerdings scheint es einen leichten Trend weg von den Einmal-Spielen zu geben, hin zu Spielen die mehrfach nutzbar sind. Vor allem durch Technik.
Die Einbindung von Multimedia-Inhalten und Internet-Komponenten: Zahlreiche Spiele fordern inzwischen dazu auf, auch Tablets und Handys einzubinden. Sei es, weil die Tutorials nur noch Online zu haben sind oder, und das ist ein wirklich spannender Trend, weil Spielinhalte über spezielle Codes nachgeladen und teilweise auch an den Spielverlauf angepasst werden. Das erhöht die Spannung, weil es auch die Möglichkeit gibt, bei alternativen Spielverläufen alternative Enden zu produzieren.
Kinderspiele sind längst den Kinderschuhen entwachsen und versuchen den Spagat zwischen Edutainment und glitzerenden Einhörnern.
Foto: (c) Stefan Meiners
Der Eintritt auf die Messe kostet 4€ für die Tageskarte und wer zwischendurch pleite ist, kann sich an einem mobilen Geldautmaten der Stadtsparkasse Duisburg mit Geld eindecken.
Ein Besuch lohnt sich für Familien, Gelegenheits- und Hardcore-Gamer. Und es ist schön, dass ein Konzept wie die „Spieldoch!“ in Duisburg Fuß fassen kann. Allerdings sollte man je nach Wartezeit ein paar Minuten Geduld für die Schlange am Eingang mitbringen. Dank guter Organisation ist langes Warten aber unwahrscheinlich.
Wie sich gezeigt hat, war die Idee einer Frühjahrsmesse für Brettspiele ein absoluter Volltreffer!
Über 100 Aussteller und Marken werden auf der SPIEL Doch! in Duisburg 2019 vertreten sein. Damit ist die für 2019 eingeplante Ausstellungsfläche komplett ausverkauft! Auch dieses Mal kann die Messe wieder mit zahlreichen Events aufwarten, die 2018 in den Schatten stellen werden.
U.a. treten beim Crazy Kick-Turnier die Sieger aus den Vorrunden in den Finals gegen Promis an, bestehend aus den Ex-Fußballprofis Jens Nowotny und Carsten Ramelow sowie dem Carcassonne-Autor Klaus-Jürgen Wrede und AndorAutor/Illustrator Michael Menzel. Am Hans im Glück-Stand kann eine Partie Giant Carcassonne auf einer riesigen Spielfläche gegen Klaus-Jürgen Wrede (Autor des Spiels) sowie Moritz Brunnhofer (Hans-im-Glück Verlagschef) gespielt werden, um tolle Preise zu gewinnen.
Außerdem findet auf der SPIEL DOCH! in Duisburg die Qualifikation für die Deutsche Klask-Meisterschaft statt!
Des Weiteren werden zwei anspruchsvolle Workshops für Spieleerfinder und solche, die es vielleicht noch werden wollen, angeboten. Der Erfolg der Messe zeigt sich auch an der stetig wachsenden Liste von Spiele-Neuheiten, die auf der SPIEL DOCH! in Duisburg erstmals zu sehen und spielen sein werden! Die Neuheiten-Liste, die laufend aktualisiert wird, ist auf der Webseite unter www.spieldochmesse.com einsehbar.
Da auch mit einem höheren Besucheraufkommen zu rechnen ist, wird empfohlen, den Vorverkauf auf www.spieldoch-messe.com zu nutzen, um langes Anstehen zu vermeiden.
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