Die Frage nach der Sicherheit – Version 2016 / 2017

Die Frage nach der Sicherheit – Version 2016 / 2017

Wie bereits im Vorjahr und im Vorvorjahr wollen wir hier die Gelegenheit nutzen, mal kurz auf die Kriminaltitätslage in Voerde zu schauen:

Die „Fallzahl“ ging auf 1.691 Fälle zurück, wobei die Aufklärungsquote genau 50% betrug. Damit ist die Aufklärungsquote leicht im Vergleich zum Vorjahr gesunken, aber immer noch in einer beruhigenden Höhe – wie wir vor allem in den Details sehen werden. In Dinslaken haben wir 4.864 Fälle zu verzeichnen. In einer einfachen Logik könnte man sagen, dass Dinslaken doppelt so viele Einwohner, aber weit mehr als doppelt so viele Fälle von Kriminalität ertragen muss.

Rechnet man die Fallzahl auf 100.000 Bürger um, so kommt man zu dem Ergebnis das im Laufe des Jahres Voerde nur 4.662 in irgendewiner Form mit Kriminalität in Berührung kämen (wenn wir denn so viele Einwohner hätten), während es in Dinslaken 7.182 und in Wesel sogar 8.303 waren. Das bedeutet, dass die relative Kriminalität insgesamt in Voerde erfreulich niedrig ist.

Guckt man in die Details wird es noch besser:

Nach einem statistischen Ausreißer von 62 Fällen von Gewaltkriminalität in 2016 gab es im abgelaufenen Jahr 2017 in Voerde nur 49 Fälle. Von denen knapp 86% aufgeklärt werden konnten. Damit ist die Anzahl um 13 Fälle zurück gegangen, die Aufkläruing aber um 10% besser geworden.

Die Anzahl von Raub-Delikten ist in Voerde im langfristigen Vergleich abnehmend: Waren es 2012 noch 14, so waren es 2016 nur 10 und 2017 nur 7 Fälle von Raub, die Voerde getroffen haben. Die Anzahl von Körperverletzungen ist auf 41 zurückgegangen, von 49 im Vorjahr. Wobei hier über die Jahre leider ein Wert zwischen 40 und 50 die Regel scheint. In dem Bereich sind wir jetzt aber wieder an der unteren Grenze.

Die Anzahl der Sexualdelikte ist ebenfalls zurück gegangen, und zwar um 20%, während die Aufklärungsquote mit 75% stabil blieb. In Zahlen gabe es in Voerde „nur“ 16 solcher Delikte.

Ebenfalls rückläufig ist die Anzahl der Diebstähle, von 781 auf 683. Leider ist hier auch die Aufklärungsquote von 24 auf 19% gesunken. Die Anzahl der Diebstähle ist die niedrigste seit  2014, wo wir noch gut 200 Delikte mehr hatten.

Mit 133 Diebstählen von Fahrrädern sind wir in Voerde zwar unter Vorjahresniveau (156) aber höher als in den Jahren davor (115-117). Das erscheint sehr viel, verglichen mit Dinslaken aber, wo es 550 Räder waren, ist es relativ gesehen nicht ganz so schlimm. Autos wurden in Voerde gar nur 3 gestohlen.

Sehr erfreulich ist dagegen, dass wir mit nur 62 Wohnungseinbrüchen den tiefsten Punkt der letzten Jahre erreicht haben – und gemessen an den 100 aus dem Vorjahr einen Rückgang von 40% feststellen dürfen. Gleiches gilt für die konstant abnehmende Zahl von Betrügen, die von 346 im Jahr 2014 auf nur noch 169 Fälle zurückgegangen sind.

Stark angestiegen ist jedoch die Anzahl der Rauschgift-Delikte von 63 in 2016 auf 80 in 2017. Das ist mehr als das Doppelte von 2014. Leider weist die Statistik dabei nicht aus, wie viel davon auf harte und wie viel davon auf weiche Drogen zurück zu führen ist. Allerdings hilft auch hier wieder ein Blick in die Nachbarstadt: Dinslaken sollte auf Grund seiner Einwohner hier bei um die 160 liegen, tatsächlich sind es 455. Das relativiert die Zahl für Voerde dann doch wieder.

Insgesamt führen bei der Alterstruktur die Erwachsenen mit großem, Vorscprung vor Heranwachsenden und Jugendlichen – dieses Verhältnis ist im Vergleich zum Vorjahr fast konstant. Mit 62 Fällen von tatverdächtigen Jugendlichen, 67 Heranwachsenden, aber 537 Erwachsenen kann man nicht konstatieren, es gäbe ein Problem mit kriminellen Jugendlichen.

Im Fazit bedeutet das:

Auch wenn jede Straftat eine Straftat zu viel ist, vor allem wenn es Betroffene oder Opfer gibt, gilt für Voerde das es hier ruhig zu geht. Verglichen mit unserem Nachbarn Dinslaken sind die Zahlen auf erfreulich niedrigem Niveau. Über die Jahre betrachtet scheint die Polizei des Kreises die richtigen Akzente gesetzt zu haben.

Bemerkenswert ist der Anstieg der Rauschgiftdelikte und keine Aussage ist möglich zu politisch motivierter Gewalt. Abgesehen davon aber dürfte klar sein, dass Voerde nach wie vor ein sehr sicherer Ort zum Leben ist. Und das sich, was das angeht, Zahlen und gefühlte Realität sehr nah sein dürften: Niemand sollte in Voerde das Gefühl haben, unsicher zu leben. Und jetzt kann man sich auch mit Blick auf die Zahlen dieses Gefühl noch mal bestätigen lassen.

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