Es geht um das Leben von Patienten!!!111Elf

Es geht um das Leben von Patienten!!!111Elf

Genau mein Humor:

Vor dem am Mittwoch beginnenden 48-stündigen Warnstreik am Uniklinikum Essen hat sich der Ton zwischen der Klinikleitung und der Gewerkschaft Verdi deutlich verschärft. Der Ärztliche Direktor, Professor Jochen A. Werner, warf Verdi am Dienstag öffentlich vor, mit dem Warnstreik „Patientenleben zu gefährden“. Wörtlich erklärte er: „Es kann in einem solch sensiblen System, wie es eine Uniklinik ist, akut zu schwersten Notsituationen kommen. Ein Streik wird damit auf dem Rücken der Patienten ausgetragen. Im Extremfall wird Patientenleben gefährdet.“

Quelle: NRZ, 27.06.2018

Natürlich gefährdet nicht der Pflegenotstand die Patienten. Das viel zu wenig Personal für viel zu viele Patienten verantwortlich ist. Das diese Personal bezahlt wird wie Praktikanten. Das dieses Personal viel zu lange arbeitet um fit zu sein.

Und natürlich gefährdet nicht die Patienten, dass irgendein Irrer auf die Idee kam, es wäre eine gute Idee, Krankenhäuser als profitorientierte Unternehmen zu führen. Und den meisten Profit macht man nun mal mit wenig Ausgaben – in der Sache und dem Personal.

In sofern bin ich voll auf der Seite von Verdi:

Verdi kämpft für einen Tarifvertrag, der eine Mindestpersonalausstattung am Uniklinikum festschreibt. „Der gravierende Personalmangel führt dazu, dass die Beschäftigten permanent überlastet sind“, erklärte van Hagen. Besonders im Pflegebereich fehlt es laut Verdi an Personal.

Wobei ich allerdings der Meinung bin, dass es nicht nur an Personal mangelt. Sondern das wir allgemein die Situation nur dann verbessern, wenn wir mehr Personal haben, das besser bezahlt wird und das mehr Zeit hat sich um sich selbst (kürzere Arbeitszeiten) und seine Patienten (mehr Zeit pro Patient) zu kümmern.

In sofern finde ich das Verhalten des Ärztlichen Direktors verwerflich. Denn in meinen Augen spricht er nicht als Arzt, sondern als Unternehmer. Das kann sich der CFO eines Krankenhauses ja gerne erlauben (was es inhaltlich natürlich nicht besser macht). Aber gerade der Ärztliche Direktor? Vielleicht sollte man den Guten noch mal das Genfer Gelöbnis erinnern?

Das ärztliche Gelöbnis
Als Mitglied der ärztlichen Profession
gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.
Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten werden mein oberstes Anliegen sein.  (…)

Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen. (…)

Ich gelobe dies feierlich, aus freien Stücken und bei meiner Ehre.

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