Möchte die CDU Voerde Baugrundstücke nach Gutsherrenart vergeben?

Möchte die CDU Voerde Baugrundstücke nach Gutsherrenart vergeben?

Ein Gedankenexperiment:
 
Mal angenommen eine Partei, sagen wir mal einfach die CDU Voerde, möchte eine „Richtlinie zur Vergabe von städtischen Wohnbaugrundstücken“.
 
Und nehmen wir mal an, bestimmte Personen/-gruppen sollen bevorzugt werden:
„Der Vergabe (…) an Interessenten mit einem besonderen Bezug zum jeweiligen Stadtteil muss in den Richtlinien hohe Priorität eingeräumt werden.“
 
Und nehmen wir mal an, die CDU will das möglichst kurzfristig umsetzen:
„Die Richtlinie soll schon auf die Vergabe der Grundstücke (…) angewendet werden, die im Stadtrat am 23.06.2020 behandelt wird.“
 
Könnte man da auf die Idee kommen, dass die CDU jemandem aus ihrem Umfeld eine besonders gute Chance einräumen möchte, ein Grundstück zu bekommen? Lohnt es demnächst, gut Freund der CDU zu sein, um als ein solcher Mensch mit „besonderem Bezug zum Stadtteil“ erklärt zu werden? Was ist das überhaupt, ein „Interessent mit besonderem Bezug zum Stadtteil“?
 
Ich bin mal gespannt: Vielleicht erklärt die CDU Stadt Voerde diesen Antrag ja.
 
So ohne Kontext hätte ich persönlich schon das Gefühl, dass man hier Klientel-Politik betreibt. Weil ich würde ja annehmen, wenn Grundstücke verkauft werden, darf sich jeder darum bemühen. So von wegen Grundgesetz und so. Dass es Leute gibt die gleicher sind als andere, ist aber ja bei der CDU jetzt auch nicht unbedingt Novum.
 
(Witziger Weise wird im Stadtrat erst über den Antrag entschieden, es ist also völlig unmöglich, dass zum dem Zeitpunkt bereits eine solche Richtlinie besteht.)
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