Nach der Wahl ist vor der Wahl :-)

Nach der Wahl ist vor der Wahl :-)

Das war sie also, die Kommunalwahl 2020.

Und was für ein emotionaler Abend war das gestern:

Die SPD in Voerde hat nur leichte Verluste hinnehmen müssen. Hat im Grunde aber mit einer hohen Anzahl von Direktkandidaten und zwei Überhangmandaten die Wahl klar für sich entschieden. Dementsprechend ist der große Verlierer die CDU Voerde, die mehr Federn lassen musste, als die Prozente vermuten lassen. Entsprechend die Stimmung gestern.

Die Grünen haben 5% zugelegt und das beste Ergebnis aller Zeiten eingefahren. Mit nunmehr 6 Sitzen im Rat – so viele wie nie zuvor. Wenn ich richtig zähle, hat Rot-Grün eine Mehrheit und die CDU kann keine Mehrheit in Koalitionen erzeugen. Wow.

Auch die Entscheidung, Dirk Haarmann als Bürgermeister aufzustellen, war richtig. Mehr als 2/3 der Voerder*innen haben ihm seine Stimme gegeben. Wow, das ist ein Arbeitszeugnis.

Die FDP ist (für mich) überraschend stark (3 Sitze) und die WGV in gleichem Maß schwach (nur noch 2 Sitze). Die Partei Die Partei kommt aus dem Stand mit 2 Mann in eine Fraktion.

Persönlich glaube ich, dass sich drei Dinge ganz stark im Ergebnis niedergeschlagen haben:

  1. In den vergangenen 6 Jahren haben Grüne und SPD versucht, eine Politik zum Wohl der Stadt zu machen. Und zwar so, wie es sein sollte. Damit einher ging eine massive Reduzierung des Haushaltsdefizits und ein tiefgreifendes Umdenken in Sachen Klimaschutz.
  2. Die CDU wurde für einen Wahlkampf abgestraft, der  nur auf Heimat spielte. Zudem bekommt sie die Quittung für die anhaltende Unehrlichkeit in der Politik – insbesondere der „Verlust“ der Rheindörfer, als deren „Retter“ man sich ja aufspielen wollte, muss wie eine Klatsche wirken. Das dann auch noch eine junge Frau von der SPD den Wahlbezirk holte….
  3. Unser Versuch, absolut ehrlich zu sein: Insbesondere auf Facebook sind die Voerder Grünen oft massiv angegangen worden. Vor allem von Menschen, die den Eindruck machen, nicht denken zu wollen. Ich will ehrlich sein, das verunsichert. Sind das die Ausnahmen oder sind viele so drauf? Jetzt können wir sagen: Die Schreihälse sind und bleiben die Minderheit, die Mehrheit hat uns dafür belohnt, offen und ehrlich zu kommunizieren.

 

Persönlich war mein Ziel, die 4 Sitze zu halten. Meine Sorge war vor allem der Verlust an jungen Wähler*innen. Mit einem Ergebnis wie dem gestrigen habe ich aber absolut nicht gerechnet.

Auf der anderen Seite ist das eine wunderbare Form von  Zuspruch. Nach meiner ersten Periode als Fraktionsvorsitzender 50% mehr Sitze im Rat und 5% mehr Stimmen in der Urne zeigt mir, dass auch ich ein paar Sachen wohl ganz gut gemacht habe. Und das gibt Kraft und Rückhalt für die kommenden Jahre. In denen ich hoffe, als wiedergewählter Fraktionssprecher mit der größten jemals in Voerde gewesenen (bis jetzt) Grünen Fraktion Politik machen zu dürfen.

Und das bringt mich zum letzten Punkt:

Ich bin zwar Fraktions-Chef. Aber ohne meine Parteifreundinnen und Parteifreunde wäre ich nichts. Der Wahlkampf, den die Grünen in Voerde dieses Jahr auf die Beine gestellt haben, war absolut grandios und führe zu den 13,1%. Und es macht mich sehr, sehr stolz, einem so bunten Haufen anzugehören und für ihn sprechen zu dürfen. Und ich wünsche mir, dass dieses tolle Team dazu beiträgt, Voerde noch besser zu machen. 🙂

 

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