Neue Spiele braucht der Mensch: IDVenture

Neue Spiele braucht der Mensch: IDVenture

Ich habe vor einiger Zeit einen gewissen Spaß an den Exit-Games von Kosmos entdeckt. Allerdins haben die den Haken, dass zwar die Rätsel sehr individuell sind, der Ablauf im Grunde aber immer der Gleiche ist. Keine Frage, es gehört einiges dazu, sich die Geschichten auszudenken, aber ab und an braucht man halt was neues.

Auf der SpielDoch! in Duisburg habe ich die Firma IDVentures getroffen und konnte dort zum Messepreis zwei Spiele kaufen. Die ich jetzt über Ostern spielen konnte 🙂

Das erste Spiel war „Der unvollendete Fallm von Holmes„. Und das Spiel hat es in den ersten Minuten fast fertig gebracht, ungespielt in der Tonne zu landen. Der Grund dafür ist eher trivial:

Wie viele Games heute ist auch „Der unvollendete Fall von Holmes“ mehr oder weniger Interaktiv. Also lädt man schnell die App runter, die man nutzen soll und… muss sich registrieren. Etwas, was ich für völlig überflüssig halte und Kosmos macht vor, dass es auch ohne geht. Aber nun ja. Darüber hinaus wollte die iOS-App bei einigen Fragen die richtige Antwort nicht akzeptieren. Mit der Android-App lief es dagegen.

Hat man die App installiert, wird man über sie in Etappen durch das Spiel geleitet. Die Rätsel sind von sehr einfach bis doch relativ knifflig gestaltet. Durch eine geschickte Unterteilung der Fragen und die direkte Rückmeldung der App kommt aber eigentlich kein Verzweifeln auf. Insgesamt ähnelte das Spiel den Exit-Games, nur das die Rätselkarten eben in der App integriert sind.

Der Timer stoppt nach 120 Minuten – wer dann noch nicht fertig ist, kann das Spiel weiterlaufen kann. Wer tatsächlich mal nicht weiter kommt, kann sich Hinweise anzeigen lassen. Die dann allerdings einen Zeitaufschlag von mehreren Minuten, je nach Hinweis, zur Folge haben.

Die Materialen des Spiels sind sehr hochwertig gemacht und unterscheiden sich hier doch erheblich von den Kosmos-Games.

Insgesamt ein gut lösbares, technisch nett gestaltetes Spiel. Hier muss aber bei der App und ebenso beim Zwang zur Registrierung nachgebessert werden.

Aktuell kostet das Spiel gut 20 Euro beim gelben Fluss.

Aus dem gleichen Haus kommt dann: „Detective Stories Fall 1: Das Feuer in Adlerstein„. Schon das Auspacken ist ein Genuss, denn der Karton enthält eine komplette Kriminalakte, Beweise, Fotos und einiges mehr, das man im Laufe des Spiels braucht.

Hier ist keine App zwingend erforderlich, allerdings muss man die Möglichkeit haben, Facebook aufzurufen. Was zunächst dämlich klingt, ist gut in das Spiel integriert: Die Entwickler haben sich die Mühe gemacht, im Detail zu skizzieren, wie Menschen heute leben, reisen und handeln. Das merkt man an Details, aber eben auch daran, dass man zur Spurensuche schon mal in Social Media abtauchen muss.

Anders als der Holmes-Fall gibt es hier keine „Zwischenlösung“. Das Ziel ist es, dass gesamte Rätselpaket zu lösen und es gibt nur die Möglichkeit, die tatsächlich letzte Lösung zu überprüfen.

Dabei sind die gestellten Rätsel durchaus knifflig und erfordern logisches Denken genauso, wie die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen. Tatsächlich unterscheidet sich das Spiel daher erheblich von den bisher von mir gespielten Rätsel-Games und ist in meinen Augen eine absolute Kaufempfehlung für Menschen, die gut gemachte Rätsel mögen.

Insgesamt ist schon die ganze Aufmachung ein Lustgewinn. Die Qualität der Teile ist mindestens genau so hoch wie bei Holmes, wenn nicht höher. Würde bei Kosmos stehen „Ihr findet ein Streichholzbriefchen mit einer Spur“, hat IDVentures eben ein Streichholzheftchen mit Spur beigelegt.

Das Spiel gibt es für derzeit ungefähr 25€ beim gelben Fluss.

Beide Spielen sind ihr Geld wert. Aber ich war selten so angetan von einem Spiel wie von dem „Feuer in Adlerstein„.  Und wer gerne rätselt, sollte sich ein paar kluge Freunde suchen, das Spiel bestellen und sich auf einen sehr schönen Abend freuen.

_______

Die in diesem Beitrag gesetzten Links zu Amazon sind „Affiliate-Links“. Bei einem Einkauf über diesen Link wird ein geringer Teil des Umsatzes für den gutgeschrieben, der den Link gesetzt hat. Dadurch wird das Produkt für den Kunden nicht teurer, Amazon verdient nur etwas weniger – hat dafür natürlich Werbung für seine Seite. Alle Artikel auf unkreativ.net die einen solchen Link verwenden, sind auch mit der entsprechenden Kategorie gekennzeichnet.

Kommentare sind geschlossen.