Nikon Z-FC – Follow Up

Nikon Z-FC – Follow Up

Vor ein paar Wochen hatte ich Euch erzählt, dass ich mir eine Nikon Z fc gekauft habe – recht spontan und wie man es dreht und wendet: Weil sie gut aussah 🙂

Nachdem ich sie jetzt ein paar Wochen mit mir rum geschleppt habe, wollte ich Euch mal ein Follow-Up gönnen. Inzwischen habe ich einige Bilder geschossen, ein paar Videos gedreht und die Kamera und ich sind uns durchaus näher gekommen.

Ich fange mal mit drei Punkten an, die mir im Laufe der Zeit als nicht so optimal aufgefallen sind:

  1. Der elektronische Sucher: Egal, wie gut die Mini-Displays werden, sie sind genau das: Mini-Displays und ich werde nie ein Freund davon. Ja, der elektronische Sucher (EVF) hat den Vorteil, dass ich eine „Belichtungsvorschau“ bekommen kann, also einen Eindruck wie das Bild belichtet ist. Das geht bei optischen Suchern natürlich nicht. Dafür ist er immer noch langsamer als es meinem Auge gefallen würde und natürlich löst er gröber auf als ein echtes Bild am Auge. Versteht mich nicht falsch, der EVF ist klasse. Aber halt im Vergleich zu anderen. Nicht zum echten Bild. Plus, und das stört mich wirklich, die Wirkung von Polfiltern ist relativ schwer einzuschätzen.
  2. Das Handling: Erwartungsgemäß ist die Kamera zu klein für meine Hände, um sie länger und ruhig halten zu können. Das ist aber der Preis für das Design und den erwarteten Zweck einer „Reisekamera“. Sie ist mir witziger Weise auch fast zu leicht, vor allem, wenn sie an auf der Schulter hängt. Was witzig ist, weil ich sie ja leicht haben wollte.
  3. Das Bedienen: Die Bedienung gibt, wenn man Nikon kennt, keine Rätsel auf. Was aber toll gewesen wäre: Die Möglichkeit zumindest zwei Profile zu speichern, z. B. eines für Video und eines für Foto. Auf den ersten Blick „beisst“ sich das mit der Philosophie des Drehen und Drücken. Auf den zweiten Blick ist die aber eh manchmal nur Show, z. B. weil man sowohl das Zeiten-Rad, als auch das ISO-Rad oft ohnehin nicht nutzt.

Bei den drei Punkten jammere ich aber auf sehr hohem Niveau und praktisch ausschließlich aus der Perspektive von jemandem, der eh mit allem Neuen so seine Schwierigkeiten hat. Aber kommen wir doch mal zu den positiven Elementen:

  • Die Bildqualität des Sensors ist auf DSLR-Niveau. Sowohl bei Fotos, als auch bei Videos. Die Farben sind kanckig, Haut stellt kein Problem dar und auch im Bereich hoher Iso-Werte ist die Kamera super konstant. Das macht sie gefährlich 😉 Weil man automatisch überlegt, ob man (ich) neben dem F-Mount-Arsenal an Objektiven auch noch (leichtere) Z-Mount-Linsen kauft. Und da gibt es einige 😀
  • Das silberne Kit-Objektiv ist sehr, sehr viel besser, als ich es erwartet habe. Der AF sitzt schnell, wenig Farbverfälschungen an den Säumen (chromatische Aberration) und sehr viel weniger stürzende Linien durch Verzerrungen als z. B. am iPhone. Natürlich kann es nicht mit den Festbrennweiten von Nikon fest halten. Es lässt mich aber meine uralte, tradierte Meinung über Zoom-, besonders über Kit-Zoom-Linsen hinterfragen. Das Objektiv ist eher mit einem 24-120 F4 als den alten 18-55 3,5-5,6 vergleichbar, was die Qualität der Bilder angeht. Wie viel davon die Bildoptimierung in der Kamera (computational imaging) verschuldet, weiß ich nicht – das Ergebnis zählt
  • Die Bedienung gibt jemanden, der Nikon kennt, absolut keine Geheimnisse auf. Man muss sich, wenn man wie ich von den DSLR kommt, ggf. an einige Neuerungen gewöhnen – das geht aber sehr schnell. So schnell, dass man einige Dinge plötzlich bei der D850 vermisst 😉
  • Die Akku-Laufzeit ist phänomenal. Ich hatte überlegt, direkt einen Zweitakku zu bestellen und das aus unerklärlichen Gründen vergessen. Stellt sich raus: Brauche ich nicht. Natürlich mache ich nicht, wie z. B. mit der D700 bei Sportevents mit ständig laufendem AF und Bildstabilisator hunderte Bilder, aber ich hätte z. B: erwartet das Video stärker reinhaut, wie es das z. B. bei der D850 macht.

Alles in allem liefert die Kamera mehr, als ich erwartet habe und sie ist zu einer ständigen Begleiterin geworden: Auf der Schulter, im Tankrucksack auf dem Motorrad, auf der Rückbank im Auto, in der Büro-Tasche im Zug: Ich bin selten ohne anzutreffen.

Damit erfüllt sie einen lang gehegten Wunsch einer „immer dabei“-Kamera, die ich nie hatte, weil ich mit den Suppenzoom-Objektiven und winzigen Chips in den modernen Kompaktkameras nicht zurecht kam. Und genau in die Lücke stößt sie bei mir rein.

Für Euch: Wenn Ihr qualitativ hochwertige Bilder mit einer für die Leistung überraschend preiswerten Kamera haben wollt, eine kleine und leichte Begleitung im Alltag, dann kann ich Euch die Nikon Z fc wirklich nur ans Herz legen.

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