Fast seit ich mich mit Computern beschäftige, und das ist schon sehr lange, gibt es das geflügelte Wort der „Bananensoftware – reift beim Kunden“. Damit wird darauf abgestellt, das schon sehr lange die Hersteller von Software diese nicht wirklich marktreif machen, sondern Versionen auf den Markt werfen, die schlicht unfertig sind.

Das trifft natürlich Sicherheitslücken, das trifft aber auch Funktionen die nicht oder falsch funktionieren und damit teilweise auch erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen. Das trifft nicht nur die Computer die Ihr auf Eurem Schreibtisch stehen seht, das kann auch Technik treffen, von der Ihr es auf keinen Fall erwartet. Wie z. B. Herzschrittmacher.

Von IBM wird aus den 70er Jahren ein Zitat überliefert, dass hier eigentlich wegweisend ist. Oder sein sollte:

„A Computer Can Never Be Held Accountable – Therefore A Computer Must Never Make A Management Decision“

Und jetzt stehen wir vor einem Problem:

Auf der einen Seite wird Software und auch Hardware zunehmend komplexer – ohne das die Sorgfalt wirklich merklich steigen würde. Und als wäre das nicht genug, delegieren wir natürlich immer mehr Entscheidungen auf Maschinen. Auch wenn uns IBM schon 1979 davor warnte. Das Ergebnis können schnell falsche Entscheidungen sein – die übliche Antwort ist zu sagen, dass sei die Software gewesen, da könne man nix machen. Oder Hacker-Angriffe die immer ausgeklügelter werden – mit vergleichbarer Antwort.

Den meisten Menschen war und ist das alles zu komplex. Sie wollen nicht darüber nachdenken, warum an ihrem Auto ein Softwaresystem zur Unfallverhütung möglicherweise gar nicht die Sicherheit bietet, die der Hersteller anpreist. Vor allem, wenn man wie Tesla z. B. die Unzuverlässigkeit kennt und die Software aus Versicherungsgründen rechtzeitig abschaltet. Also rechtzeitig um sich selbst abzusichern, nicht um einen Unfall zu verhindern….

Und es bleibt ja nicht dabei, weil heute alle Bereiche unseres Lebens von (vernetzter) Technik abhängt und Software überall steuert, regelt und entscheidet. Und die Probleme beim Hack eines Computers mögen noch überschaubar sein, beim Hack eines Telekommunkationsnetzes oder eines Stromnetzes dagegen….

Anyway:

Mittlerweile ist das so komplex und bei katastrophalen Unglücken so teuer, dass eine Schweizer Versicherung diese Kosten nicht mehr übernehmen will. Das Problem dabei ist, dass der Vorschlag natürlich ist, diese Kosten vom Staat, also den Bürgern und Bürgerinnen getragen werden sollen. Wir folgen also dem Ansatz „Gewinne privatisieren – Verluste sozialisieren“.

Das ist natürlich desaströs. Aber nur die logische Fortsetzung eines Trends, den wir seit Jahrzehnten achselzuckend hinnehmen. Ist halt ein Computer-Problem. Kann man nix machen.