Was machen wir denn nach Corona mit den Schulen?

Was machen wir denn nach Corona mit den Schulen?

Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen fassungslos, wie es gerade in den Schulen zugeht. Man hätte ja annehmen können, dass die erste Welle die Bildungsminister im Land so richtig in Fahrt bringt.

Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen, Geld für Endgeräte, Fortbildungen für Lehrkräfte, Anpassung der Lehrpläne  und das alles allein in Vorbereitung auf die angekündigte(!) zweite Welle.

Natürlich ist das nicht passiert. Statt dessen hat man das Gefühl, dass auf dem Rücken von Lehrenden und Lernenden die Schulen um jeden Preis offen gehalten werden müssen, damit die Eltern arbeiten gehen können.

(Anderes Thema: Warum schließen wir Restaurants, in denen ich Abstand halten kann, aber nicht alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen? Nun ja… zurück zur Schule)

Aber gut, es ist müßig über Fehler aus der Vergangenheit zu lamentieren. Also ist die Frage: Nutzen wir die Chance denn, wenn Corona „vorbei“ ist? Mal angenommen, ab Dezember kann im Akkord geimpft werden. Die Kranken werden geheilt und wir haben (diese, denn die nächste kommt bestimmt) Pandemie hinter uns:

Wollen wir dann noch mal ernsthaft darüber reden, wie wir Schule in Deutschland fit für die Zukunft machen? Ob es nicht Modelle gibt, die sinnvoll zu etablieren wären? Ob es nicht sinnvoll wäre, mehr Technik in den Unterricht zu integrieren und von dem starren „sei um 8 da und bleibe bis um 16 Uhr“ abzuweichen? Wie wäre es, die Telekom-Unternehmen zu  verpflichten, Schulen mit Breitband zu versorgen? Wie wäre es, Geld für Administratoren bereit zu stellen?

Ich bin kein Lehrer und kein Schulpolitiker. Beide Gruppen mögen mir erklären, welche Hemmnisse es zu umschiffen gibt. Ich glaube aber nicht, dass es unmöglich ist, unser Bildungssystem langsam aber sicher mal ins 21. Jahrhundert zu holen.

Oder?

Ich meine, davon müssten doch eigentlich alle profitieren.

(Artikelbild: Adobe Spark)

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