WD EX4100: Firmware-Update from Hell – von der Funktion zur App

WD EX4100: Firmware-Update from Hell – von der Funktion zur App

Seit einigen Jahren verrichten in meinem Haus mehrere Massenspeicher von Western Digital ihren Dienst. Mit darunter 2 NAS vom Typ „WD EX4100„. Abgesehen von gelegentlich sterbenden Festplatten verrichten die Geräte völlig unauffällig ihre Dienste und machen, wofür sie da sind. Dabei hat eines der beiden Geräte auch die Aufgabe, meine Medien auch den anderen Geräten, wie dem TV zur Verfügung zu stellen. Dafür nutze ich DLNA und habe so meine Musik, Fotos und Videos überall im Heimnetz verfügbar. Korrektur: hatte verfügbar.

Denn aus irgendwelchen Gründen hatte ich auf einmal auf dem Fernseher nicht mehr die Möglichkeit, die Ordner zu öffnen. Das ganze NAS wurde nicht angezeigt. Zunächst hielt ich den TV für den Schuldigen, weil der Samsung-Fernseher gelegentlich schon mal neu gestartet werden musste, um wieder alle Netzwerkverbindungen zu finden.

Das war es aber nicht.

Mein nächster Gedanke war, dass ich etwas im NAS falsch konfiguriert hatte, weil ich die letzten Tage mit PLEX experimentierte.

Ausschnitt aus dem Menü
Ausschnitt aus dem Menü

Und wie ich so durch die Einstellungen scrolle, denke ich:

Moment, fehlt da nicht was?

Und richtig, da fehlt der Menüpunkt „Medien“, in dem ich normalerweise Einstellungen für iTunes-Serverdienste und DLNA vornehmen kann. Der Punkt war einfach verschwunden.

Das war schon ein bisschen merkwürdig.

Also habe ich Tante Google gefragt, die ja im Grunde immer alles weiß. Hier war die Suche aber etwas mühsamer, weil z. B. die Dokumentation bei WD immer noch das Vorhandensein des Menüpunktes behauptet. Und auch weil vermutlich nicht viele Leute sich bisher damit auseinandergesetzt haben.

Letztlich fand ich aber eine Lösung, die recht trivial, aber leider auch gar nicht gut ist:

Western Digital hat die eigenen Dienste für DLNA und iTunes gestrichen und zwingt Nutzer, diese als externe Apps aus dem „App-Store“ nachzuladen. Dort gibt es dann entsprechend:

Ich bin also gezwungen, zwei Fremdanbieter-Apps zu installieren, um die Funktionen wieder herzustellen, die vorher Teil der Firmware waren. Der Vorteil für WD liegt auf der Hand:

Weniger zu beachten, wenn man neue Versionen baut.

Der Nachteil liegt aber ebenfalls auf der Hand:

Ich muss auf einer Komponente im Netz Software von einem Hersteller installieren, den ich nicht kenne und dem ich pauschal erst mal nicht vertraue. Denn ich kann nicht sagen, was diese Software noch macht. Natürlich kann ich das auch bei Western Digital nicht mit abschließender Sicherheit. Für einen Anbieter von Netzwerkspeichern wäre es aber fatal, würde bekannt das z. B. Listen der gespeicherten Dateien nach Hause telefoniert werden. Würde das hier bekannt, wäre die Antwort: Du hast es doch selber installiert und die notwendigen Freigaben erteilt, nicht unser Problem.

Insgesamt kein schöner Move von WD. Von der fehlenden Dokumentation mal ganz abgesehen. Und für DAUs wäre es sicherlich schön gewesen, wenn nach dem Firmware-Update wenigstens ein Fenster aufgepoppt wäre, mit dem Hinweis, dass die beiden Dienste umgezogen sind. So würde sich manch eine/r sicherlich einiges an Suche ersparen.

 

 

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