Muss es auch geben

Ich beobachte ja das Internet relativ genau und bin immer überrascht davon, wie viel Dinge es da gibt die man gar nicht sehen will. Aber das Internet ist letztlich ja auch nur ein Abbild der Gesellschaft, die es formt.

Schön ist dann, wenn man mal auf etwas trifft, das sich eher spontan anmutet und zeigt, wie viel Gutes in den Menschen steckt.

Angefangen hat es mit diesem Post. Darun geht es um Keryy Ann, eine junge Frau mit Krebs. Klassische „Sob-Story“ möglicherweise. Nur: In der Geschichte geht es zunächst nicht um die Bitte nach Spenden. Sondern es geht um die Bucket-List der Betroffenen und – etwas verklausuliert – darum was davon sie sehen kann und was nicht.

Und das Internet reagiert. Unter dem Hashtag #forkerryann haben sich zahlreiche User der Bilder-Plattform Imgur gefunden, die Kerry Ann ihre Wünsche erfüllen, wenn auch zunächst nur in Bildern:

Klick!

Hach… ich mag so Lichtblicke im Sumpf des Internet.

Abenteuer Kanada

Man sagt mir eine gewisse Affinität zu Kanada nach und deswegen war ich hoch erfreut, als wir zu „Abenteuer Kanada – vom Atlantik zum Pazifik“ in der Weltblicke-Reihe eingeladen wurden. Gestern war es dann endlich so weit und Thomas Sbamptato führte und gut 2 Stunden durch seine Bilder von, wie er sagt, zahlreichen Reisen von Ost nach West und West nach Ost.

Jetzt war ich ja schon das eine oder andere Mal in Kanada. Daher erlaube ich mir mal ein Urteil: In 16 Jahren die er angeblich dorthin pendelte, hat er wohl einiges verpasst.

Denn das Problem an der Präsentation war nicht nur, dass er kein mitreißender Redner ist und ab und an Wikipedia-Weisheiten von sich gab. Die Probleme waren viel tief greifender:

  • Seine Photos sind technisch perfekt – überhaupt keine Frage. Aber seine Fotos sind, für jemanden der so viel Zeit in Kanada verbringt, oft erstaunlich langweilig.
  • Die Veranstaltung war vielleicht das falsche Vehikel um für ein WWF-Alpenprojekt um Geld zu bitten.
  • Die Veranstaltung war mit Sicherheit die falsche Wahl um immer wieder zu erzählen, was für ein toller Tierfotograf man sei und wie lange man in Alaska auf das Schlüpfen von Eisbären gewartet habe.

Das alles wäre noch erträglich gewesen. Hätte er nicht darüber hinaus große und sehr spannende Teile Kanadas einfach übersprungen. Natürlich sind Montreal oder Quebec auf der einen und Vancouver auf der anderen Seite des Landes die „Hotspots“. Aber über ganze Regionen, wie die Ölfelder Albertas oder Calgary, über die einmalige Situation von Banff und Jasper oder auch die zahlreichen Perlen zwischen B.C. und Alberta einfach hinweg zu gehen, ist schon heftig.

Im Endeffekt haben die zahlenden Gäste 12-14€ pro Person gezahlt, um Bilder von Vögeln, Bären, Streifenhörnchen und noch ein paar Vögeln zu sehen. Angereichert um Geschichten wie er sich traute Stierhoden zu essen und wie er durch den Regenwald streifte um nach Tagen der Mühe endlich einen Bären vor die Kamera zu bringen.

Ne, ich sag mal: Im Fazit völlig durchgefallen. Trotz schöner Bilder.

Wenn einer eine Reise tut…

Urlaubstechnisch ist dieses Jahr so ziemlich alles ins Wasser gefallen, das ins Wasser fallen konnte. Um so schöner, dass wir es geschafft haben doch noch ein paar Tage weg zu kommen. Also schnell das Auto vollgepackt, die Räder aufgeladen und ab dafür.

Der erste Halt unserer Reise war München. Eigentlich eine Großstadt wie jede andere, aber offensichtlich war noch nicht jeder dort 😉 also haben wir ein schnuckeliges Hotel gebucht und sind hin gedüst. Das Hotel war so la la: auf der positiven Seite stand die eigene Tiefgarage. Die negative Seite habe ich hier beschrieben.

Ansonsten war das Wetter leider eher durchwachsen, aber davon lassen sich Reise-Profis ja nicht abhalten. Also hieß es Sightseeing mit Geocaching:

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Und weil das Wetter so schlecht war, sind wir dann erst Mal essen gegangen. Das Essen war allerdings ziemlich enttäuschend, was aber witzig war, war ein Schild an einem Restaurant, dass auf ein echtes bayrisches Problem hinwies 😉

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Offensichtlich herrscht in Bayern und München speziell gerade ein Mangel an Menschen die „gute Deutschkenntnisse“ aufweisen können. Das war schon ein bisschen humorig. Anyway, nachdem wir also darüber gelacht und vom Essen enttäuscht waren (wir waren im Paulaner), haben wir uns doch noch was Gutes gegönnt:

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Und ehrlich? In die Leckereien des Cafe Maelu hätte ich mich reinsetzen können. Jummy 🙂 Und weil wir zu dem Zeitpunkt schon gut 10 km durch München getrabt waren, haben wir den Luxus einer Kraftdroschke genossen und uns ins Hotel zurück bringen lassen. Ein bisschen auf’s Ohr hauen und schon…

… ist der nächste Morgen und die Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt. WTF? Also auf ins Auto und raus aus der Stadt. Deutschland verlassen, Österreich durchqueren und in Italien einkehren 🙂 Und das Wetter wurde besser und besser…

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Um dann die Landschaft besser genießen zu können, sind wir auch nicht über die Autobahn durch Italien gefahren. Der Plan war über den Jaufenpass zu fahren, aber ich muss irgendwo falsch abgebogen sein. Denn irgendwie wurden die Straßen… ich sag mal… schmal 😉

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Irgendwann war ich aber wieder auf der „richtigen“ Passstraße angekommen und von da ging es auf, auf und auf. Bis die Aussicht nicht mehr besser werden konnte. Ernsthaft.

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Und auch in Fahrtrichtung sah es vielversprechend aus:

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Also zurück zum Auto und runter ins Tal rollen lassen:

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Vom Jaufenpass aus waren es dann auch nur noch ein paar KM bis nach Meran, wo nebenan „Schenna“ liegt. Dort hatten wir uns im Gurterhof eingemietet und irgendwie hatten wir den Eindruck, dass ganz Schenna aus Hotels besteht 😉

Der Gurterhof war auch wirklich eine top Wahl. Ein sehr großes Zimmer mit genialer Aussicht übers Tal und mit Blick auf den „Pool“. Echt toll. Und weil es schon recht spät war, haben wir noch ein wenig die Umgebung erkundet und sind dann ins Bettchen gekrabbelt. Um am nächsten Morgen aufzustehen und zu denken: Hä? Wer hat denn das Draußen geklaut?

Naja, was solls 🙂

Eigentlich eine Menge 🙁 Denn während das Tal normalerweise bis weit in den Herbst hinein Sonne hat, war unser Anreisetag der einzige mit Sonne. Von da an hatten wir Wolken (in verschiedenen Farben), Temperaturen um 10-15°C und leider auch gelegentlich Regen. Der Regen hat sich netterweise zu meist auf die Nacht beschränkt, aber nass ist halt nass.

Nun ja, was solls. Wir sind ja Profis, was soll da ein wenig Regen 🙂

Also sind wir erst mal los und haben lokale Bike-Profis gesucht. Gefunden haben wir die Bike-Academy Meraner Land, wo Christoph uns mit GPS-Tracks und wertvollen Infos versorgt hat. Außerdem haben wir uns gleich mit ein paar anderen zu einer geführten Tour verabredet. Durchaus nett. Das es davon aber keine Fotos gibt ist dem schlechten Wetter geschuldet – ich bitte um Nachsicht. Ich hatte einfach keine Lust, das Handy auszupacken, dass ich wasserfest im Trikot verstaut hatte.

Wir sind dann am ersten Tag gleich den Taser auf Asphalt hoch gefahren (8km, knapp 1000hm) um dann festzustellen, dass die MTB-Abfahrt nicht fahrbar ist. Also auf der Straße wieder runter. Na gut. Am nächsten Tag stand ja die geführte MTB-Tour an, die kann man ja auch nehmen 😉

Den ersten Teil der geführten Tour bin ich mit Julia und Michi gefahren. Michi hat mal ein paar Preise fürs Mountainbiken gewonnen 😉 Und wir Ihr Euch vorstellen könnt, hatte ich echte Mühe dran zu bleiben. Alle(!) anderen haben mit Christoph die entspannte Runde gefahren. Aber wir mussten ja… nun ja, was macht man nicht alles. Nach der obligatorischen Einkehr bin ich dann allerdings mit den anderen den Chickenway zurück gefahren, während es Julia mit Michi noch mal hat „knallen lassen„.

Am Freitag sind wir dann noch die „Biohöfentour“ aus dem Mountainbike-Magazin gefahren. Die war eher enttäuschend, weil der obere Teil toll anfing und die Wege dann schnell nachließen. Irgendwan war es nur noch auf nassen, glatten (wie eingeseift!) Steinen irgendwie runter kommen. Aber gut, ist halt nicht alles Gold. Und das es dann auch noch Regnen musste… aber ich will mal nicht zu sehr klagen 😉

Zwischen den Touren haben wir natürlich die umliegenden Orte besucht. Meran, logisch, dass viele richtig schnuckelige Gässchen bietet:

MST_3569Und einen Pulverturm, an dem auch noch ein Geocache liegt. Von dort hat man dann auch eine wirklich tolle Sicht auf die Stadt:

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Geocachen war witzig: In den Innenstädten der Umgebung gab es kaum Tradis :-O

Aber wir waren ja auch nicht primär zum Dosen suchen dort. Neben Meran haben wir natürlich auch Bozen erwandert, eine ebenfalls durchaus schnuckelige Stadt. Kann man nicht anders sagen 🙂 MST_3611Mit dem schlechter werden Wetter in der Woche kam allerdings auch der Schnee. Aus unserem Hotel war es erst nur auf den Bergen zu erkennen, dann aber schien der schnee jeden Tag ein Stückchen weiter herunter zu kommen. MST_3592

Und der Eindruck täuschte auch nicht, wie wir auf dem Rückweg dann in Österreich…

IMG_6296… und an der Zugspitze feststellen durften:

MST_3617Alles in allem haben wir aber doch deutlich mehr Glück gehabt, als am Dienstag zu befürchten war. Und wirklich die Zeit genossen. Dazu trug sicherlich auch bei, dass das Essen in Meran und Umgebung zum Niederknien war. Dagegen war München (Paulaner) und der Rasthof auf der Rückfahrt (Burger King) echt ein Absturz, den der Magen auch mit deutlichem Unwillen quittiert hat.

Und vorsichtshalber haben wir uns unser Zimmer für 2016 schon mal reservieren lassen. Könnte seinScheint so, als würden wir nächstes Jahr einfach noch mal hin fahren 😀

 

Warum ich nicht mit „MeinFernbus“ / „FLIXBus“ reisen würde

Stellt Euch vor, Ihr seid auf der Autobahn. Nehmen wir an, es ist die A40 und ihr fahrt in Duisburg auf.

Hinter Euch seht ihr einen Bus. Der näher kommt. Es ist 80 km/h und er kommt rasch näher. Dann sind vor Essen 100 km/h erlaubt und er kommt immer noch näher. Dann stellt Euch vor, im Spiegel sieht es auf der linken Spur ungefähr so aus:

FullSizeRenderLeider sieht man auf dem Foto nicht den intensiven Gebrauch der Lichthupe um die „Überholabsicht“ anzuzeigen. Weniger entspannte Autofahrer hätten das Gefühl, der drängelt. Böse Zeitgenossen würden gar den Begriff der Nötigung in den Mund nehmen.

Stellt Euch ferner vor, der Bus will dann unbedingt auf einer endenden Fahrspur noch überholen:

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Stellt Euch letztlich vor, dass Ihr natürlich Platz macht – und bei einem Blick auf den Tacho feststellt, dass ihr genau 100 km/h fahrt – der Bus sich aber deutlich entfernt und somit deutlich über 100 km/h fahren muss:

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Ich bin froh, dass wir zu zweit im Auto waren und der Beifahrer die Fotos machen konnte. Ich meine, das glaubt einem doch kein Schwein, dass man bei Tempo 100 von einem Bus mit Fernlicht auf der linken Spur genötigt wird auszuweichen und der dann mit deutlich über 100 km/h weiter fährt.

Also sorry,

mir ist klar, dass es sich hier um das individuelle Versagen eines Fahrers handelt. Aber das reicht für mich, um sicher zu sein, dass ich niemals eine Reise mit MeinFernbus  / Flix buchen werde.

 

@meinfernbus: Kennzeichen habe ich notiert, falls Ihr wissen möchtet welcher Subunternehmer und welcher Fahrer hier mit Eurem Ruf so locker umgeht…

Was machen Hacker?

Hacker setzen sich in erster Linie kreativ mit der Technik auseinander und fragen: was geht.

Was geht zum Beispiel mit all den Millionen Fotos im Internet und der Technik von heute? Offensichtlich eine ganze Menge:

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Sneak-Preview: Der neue Volvo XC90

Gestern Abend auf Zeche Zollverein, gut behütet hinter Türen und Sicherheitsdienst stand er: Der neue Volvo XC90.

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Umgenau zu sein, der einzige, derzeit verfügbare Prototyp weltweit. Zu Gast waren dabei 100, vielleicht 150 geladene Gäste, die es sich nehmen lassen wollten als Erste einen Blick auf und in das neue Prestigemodell von Volvo zu werfen. Und auch wir waren eingeladen und konnten und wollten es uns nicht nehmen lassen.

Volvo hatte in Halle 5 einen „Parcour“ aufgebaut, mit dem man das Auto erfahren konnte: Hier ein Stand mit Exterieur und Interieur, dort ein Stand mit dem Multimedia-System, dort einer mit den Sicherheitsfeatures.

Sicherheit ist ohnehin die Domäne von Volvo: Das ehrgeizige Ziel verfolgend, dass ab 2020 niemand mehr in einem Volvo (und am Besten auch nicht durch einen) sterben oder schwer verletzt werden soll, strotzt der neue XC90 auch nur so vor neuen Sicherheitsfeatures – und bleibt auch hochfestem Stahl als Konstruktionsmerkmal treu. Besonders erfreulich finde ich, dass der neue XC90 jetzt auch Radfahrer erkennt und ich bin mal gespannt, was hier in Kooperation mit POC zu erwarten ist.

Aber ich schweife ab. Bei mir hatte Volvo schon gewonnen, als ich direkt am Eingang die Oculus Rift entdeckt habe.

IMG_4708Absolut genial gemacht: Man sitzt auf einem Originalsitz und erlebt extrem plastisch, wie um einen herum das Auto zusammen wächst. Vom Schiebedachgeräusch bis zum Blinken des fernen Leuchtturms die mit Sicherheit multimedialste Vorführung, die ich erlebt habe.

Nach den obligatorischen Häppchen kam dann das eigentliche Highlight. Die Enthüllung eines automobilen Traums 🙂 Und natürlich nagt sofort das grüne Gewissen an mir – das sich aber beruhigen läßt mit dem Versprechen, dass der T8 bei 400 PS doch nur 2,5 Liter im Durchschnitt verbraucht – Hybridantrieb sei Dank. Das ist immer noch ein Liter mehr als der V70 D6 Diesel-Hybrid, aber für einen 9-Sitzer?

Und ich muss sagen,  wer Volvo für bieder hält, sollte demnächst im Rückspiegel auf eine Überraschung gefasst sein. So brav ein Volvo als Reisefahrzeug auch ist, der neue Kühlergrill verströmt eine absolut eindeutige Message:

IMG_4732Und auch wenn ich ein bekennender Volvo-Fanboy bin, ich bin mal gespannt wie VW, Audi, BMW und Porsche dem kontern wollen. Ach ja, Thema Porsche: Wenn man einmal die völlig überfrachtete Mittelkonsole da erlebt hat und dann das Design im neuen Volvo….

Anyway, ich gestehe ich bin absolut voreingenommen gewesen. Aber meine Fresse, was für eine geile Karre!

Ach und Thema Sicherheit im Verkehr: Es gab zwar viel zu trinken, aber nichts alkoholisches. Selbst das Bier war alkoholfrei.

 

PEGIDA Duisburg – die dunkle Seite

Gestern gingen in Duisburg viele tausend(!) Menschen gegen die Kleingeister von PEGIDA auf die Straße. Die, da bin ich fest überzeugt, eher mit 150 als den postulierten 400 Teilnehmern da waren. Sieht man von kleinen Rangeleien der Antifa mit der Polizei und den Steinwürfen der (Dortmunder?) Nazis ab, die dann schnell gekesselt und abtransportiert wurden, war es überwiegend ruhig.

Heute kann man überall sehen, wie hell und bunt sich auch Duisburg präsentierte. Das ist toll.

Aber es gibt auch eine dunkle Seite. Die Seite, auf der 150 meist schwarz gekleidete, oft glazköpfige und selten hell wirkende Gestalten durch die Straßen ziehen und immer wieder „WIR SIND DAS VOLK“ skandieren. Und in der ersten Reihe ein Geistlicher in Dienstkleidung.

Natürlich wurde ich auch angemacht. Gemeinsam mit Thomas von xtranews stand ich bei dem PEGIDA-Trupp, als schon der Erste zu uns kam und wissen wollte, warum wir ihn verleumden.

Ich habe ihn dann gefragt, warum er da ist. Um seine Rechte wahrzunehmen. Für was? Gegen alles was schief läuft. Was das sei? Das wüsste ich schon. Was ihn konkret störe? Na das was alles schief läuft. Ja was denn konkret? Ja zum Beispiel die Ausländer in Marxloh. Was denn das Problem dort sei? Er würde sich nicht mehr als Deutscher im eigenen Land fühlen. Vielen Dank für das Gespräch, ich kotz gleich.

Absolut inhaltsleer.

Da wundert es dann auch nicht, wenn bei Teilnehmern mal der rechte Arm einige Sekunden vor dem linken Arm gehoben wird. Es wundert nicht, wenn man hört „NPD bleibt hinten im Zug“. Man wundert sich über gar nichts mehr.

Aber man hätte gerne einen Wasserwerfer.

Wie Dexter bei uns einzog…

Seit ein paar Tagen teilen wir uns die Wohnung mit Mari, die ungefährt 12 Wochen alt war, als sie bei uns einzog. Inzwischen ist sie doppelt so schwer und groß geworden und ist eigentlich ein sehr liebes Tier. Nur: Offensichtlich langweilt sie sich den ganzen Tag.

Also kam mir der Gedanke, dass man ja aufrüsten könnte. Und gestern Abend ergab sich beim Cachen die Möglichkeit, Retter in der Not zu sein: bei Freunden von Freunden war eine Katzenmama nach 4 Wochen(!) der Meinung, sie will nix mehr mit ihrer Brut zu tun haben. Und die Besitzerin suchte kurzfristig gute Hände zur Aufnahme. Übrig war ein kleiner Kater…

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Um zu verstehen, wie klein klein ist, braucht es einen Maßstab. Imgur sagt immer, Banana for Scale. Gut, Bananen waren aus. Aber Tomaten hatte ich noch:

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Die ersten Stunden mit Mari waren anstrengend. Mari war mal verunsichert, mal eifersüchtig, mal neugierig… aber so richtig konnte sie sich nicht erwärmen. Da ich heute aber aus frei hatte, konnte ich mich um die beiden kümmern. Und ich sag mal a) wir haben wohl Schwein gehabt und b) hoffentlich bleibt das so:

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Paris, Paris, wir fahren nach Paris ;-)

Ich bin ja nicht so der Typ für große Städte. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und Paris hatte bei meinem letzten Besuch (da stand noch die 1 vorn an der Jahreszahl) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Inzwischen hat sich viel geändert und so habe ich mich gefreut, als ich ein langes Wochenende mit dem Thalys in Paris geschenkt bekommen habe.

Die Anfahrt ist so problemlos, wie man sie sich vorstellt: In Duisburg in den Thalys und mit zwischendurch 300 km/h über Belgien in die Stadt der Diebe, pardon Liebe. Von da aus mit der Metro ins Hotel und erst mal auspacken und dann ab in die Stadt. Hier wäre es schon hilfreich gewesen, wenn wir nicht erst nach dem ersten Spaziergang gemerkt hätten, dass wir im falschen Hotel eingecheckt waren 😉 Ist dem Personal auch nicht aufgefallen.

parisNach dem dann folgenden Umzug in das richtige Hotel, 2 Türen weiter die Straße runter, haben wir uns erst mal ein wenig orientiert. Ist ja schon ziemlich groß die Stadt 🙂 Gut hilfreich war, dass ich das GPS eingepackt hatte und mir vorher einfach mal ein paar Caches runtergeladen hatte. Das war im Verlauf der nächsten Tage extrem praktisch, weil wir uns an einem Ort immer entschieden haben, welchen wir als nächstes aufsuchen – und das führte und letztlich kreuz und quer durch die Stadt.

Über das Cachen habe ich drüben auf Cacheback schon was geschrieben, das will ich jetzt nicht alles hier wiederholen. Sagen wir, Paris hinterläßt einen gespaltenen Eindruck 😉

Das trifft übrigens auch auf einen anderen Aspekt zu, nämlich das Radfahren in der Stadt. Auch dem habe ich einen eigenen Artikel gewidmet, drüben bei Just-MTB.

DSC_5807Insgesamt war Paris einen Besuch wert. Ich mag zwar immer noch keine großen Städte und ich hätte die Stadt natürlich auch viel lieber ganz für mich alleine gehabt – na gut, für uns alleine. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Was mir dieses Mal besonders gefallen hat war, dass wir oft Sehenswürdigkeiten angelaufen haben, wie den Eifelturm oder die Oper. Um uns dann vom GPS einfach ein paar Querstraßen weiter leiten zu lassen und ein völlig anderes Paris zu erleben.

DSC_5813Was ich schon krass finde ist, dass man im Stadtzentrum mal locker 4€ 50 für eine Cola, 6€ für einen Kaffee und auch schon mal 24€ für einen Burger bezahlen soll. Das Wahnsinnige daran ist, dass es offensichtlich funktioniert. Uns aber erspart blieb, weil wir auf unserer Tour immer wieder wirklich schöne kleine Cafes und Restaurants gefunden haben, die zwar gemessen an den Preisen hier nicht billig, aber schon eher Preiswert gewesen sind.

DSC_5889Ziemlich irre waren auch die teilweise endlosen Schlangen vorn Touristen vor den Sehenswürdigkeiten. Klar, am Eifelturm erwartetman das irgendwie. Aber als wir morgens um 10 (Öffnungszeit: 9:30) in die Katakomben wollten, stand die Schlange ernsthaft und ohne jeden Witz schon ein mal um den ganze Häuserblock.  Ganz ehrlich: hätten wir uns nicht direkt „reinschummeln“ können, wir wären draußen geblieben. Das galt übrigens auch für die meisten anderen „Must See“, die wir uns von außen angesehen haben – nicht aber von innen, weil wir einfach keine Lust auf stundenlanges Warten hatten.

DSC_5873Trotzdem ist es natürlich spannend, die Katakomben zu besuchen. Zwischen den Gebeinen von schätzungsweise 6.000.000 Verstorbenen herumzulaufen ist schon eigenartig.

Und es macht natürlich Lust auf mehr, denn ganz Paris scheint untertunnelt zu sein. Bisher sind erst 250km der Tunnel unter der Stadt kartographiert und es gibt eine aktive Gruppe von Parisern, die sich (wohl geduldet?) darum kümmert, auch den Rest zu erforschen. Angesichts der zusätzlichen Tunnel für die Metro scheint es erstaunlich, dass Paris noch auf der Oberfläche steht.

DSC_5839Metro ist ein gutes Stichwort, denn der Nahverkehr in Paris ist natürlich 1a. Wenn wir mal 5 Minuten auf einen Zug warten mussten, war das schon echt lange. Und eigentlich braucht man auch von einem Ende der Stadt zum anderen selten mehr als 20 Minuten. Das ist besonders hiflreich, wenn man zur Alten Oper will und an der neuen Oper aussteigt 😉

Insgesamt war es ein tolles Wochenende, das uns mit ziemlich vielen Eindrücken am Sonntag in den Zug nach Hause gesetzt hat. Und auch, wenn das aus meinem Mund komisch klingt: Ich würde empfehlen da mal wieder hin zu fahren, wenn ihr länger nicht da gewesen seid 😉

 

Was Du für Geld machst, bringt Dich nun mal um…

Die Zeit hat eine sehr beeindruckende Bildreihe über den Elektro-Schrottplatz der Welt, Ghana, veröffentlicht:

http://www.zeit.de/wissen/2014-01/fs-ghana-agbogbloshie-elektroschrott

Die Überschrift stammt aus dem Text des ersten Bildes. Und es ist erschreckend, dass es so zutreffend ist. Wenn manchmal auch völlig anders als erwartet, denn in London sterben gerade auch Menschen wegen Geld. „Freiwillig“.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/4197252/selbstmordserie-erschuettert-finanzstandort-london.html#.UuoTG7SE4-M

Was für eine kaputte Welt, in der wir leben….