Nachdem wir mit Air Transat in Montreal angekommen sind, haben wir den Bus zum Hotel genommen. Die 3-Tages-Karte für den ÖPNV (Bus, Bahn, Metro) kostet keine 20€ und ist die beste Alternative zum Auto. Zudem gibt es einen Bus vom Flughafen nach Downtown und zurück. Alles prima 🙂
Vielleicht abgesehen davon, dass unsere Bushaltestelle (direkt beim Hotel) wegen Bauarbeiten dann doch nicht direkt am Hotel gelegen war. Und wir 1 km laufen durften. Bergauf. Aber so lernt man die Stadt halt kennen 🙂
Wir waren im Chateau Versailles und um es vorweg zu nehmen: Es war das teuerste und schlechteste Hotel unserer Reise. Zwei alte Stadtvillen, direkt in Downtown – die Voraussetzungen waren toll. Die U-Bahn 3 Minuten entfernt und die zentrale Einkaufstraße 5 Minuten.
Stutzig hätte uns schon die kaputte Eingangstreppe und der (aus der Ferne nicht sichtbar) dreckige rote Teppich machen sollen. Aber hey, gerade angekommen rechnet man ja mit nix bösem 🙂
Architektonisch fühlte ich mit direkt wie im Overlook Hotel aus Shining. Vor allem die Szene mit dem Dreirad sollte Euch in Erinnerung sein:
Denn von Innen bestand das Hotel aus einem Wirrwarr von Treppen, Durchgängen und Türen, die eine Orientierung echt schwer machten. Und das Gefühl dafür, wie groß oder klein das Hotel wirklich sein mochte, völlig zunichte machte.
Leider war unser Zimmer dann… um es mal vorsichtig zu sagen… eine Herausforderung:
Die Klimaanlage blies in Orkanstärke arktische Luft – direkt auf das Bett. Der im Raum befindliche Regler war allerdings nur Staffage. Als ich beim Personal nachfragte, teilte man mir mit, dass die AC nur per Schieber für Räume Ein- und Ausgeschaltet werden kann. Zwischenstufen, andere Temperaturen oder so? Fehlanzeige.
Da es nicht sonderlich heiß war, wäre das eine echte Option gewesen. Wäre, wenn nicht der Kompressor direkt über(!) unserem Zimmer gewesen wäre. Und kaputt. Denn er vibrierte so stark, dass ungelogen das ganze Zimmer wackelte.
Auf erneute Nachfrage wurde uns ein Ersatzzimmer angeboten. Das leider so groß wie ein Schuhkarton war. Als ich damit nicht einverstanden war, wurde dankenswerter Weise die Klimaanlage einfach abschaltet. Allerdings für das ganze Hotel 😉
Um den Teil der Geschichte zu Ende zu erzählen: Am nächsten Tag wurde sie wieder eingeschaltet und sollte wegen anderer Beschwerden auch nicht abgeschaltet werden. Auf meine Frage warum man sie denn nicht hat reparieren lassen im Laufe des Tages, bekam ich die Antwort, das sei schon die reparierte Version. Wir bekamen dann doch noch mal ein anderes Zimmer, dass diesmal aber direkt neben der Rezeption und am Eingang lag. Und ich sag mal „Schalldämmung“ scheint ein Fremdwort zu sein.
Aber gut, wir waren ja für die Stadt da und haben die beiden Tage, die wir zur Verfügung hatten, auch gut genutzt. Mein Schrittzähler behauptet, dass wir beide Tage etwa 35.000 Schritte hinter uns gebracht haben…
Montreal ist in sofern witzig, als das die Menschen dort den Eindruck machen, sie würden lieber in Frankreich sein. So ist z. B. die Metro ein 1:1 Nachbau der Metro in Paris:
Und auch eine eigene Notre-Dame gönnt man sich. Zwar kleiner als das Original, aber nicht weniger beachtenswert:
Wenn man sich die Bauwerke in der Stadt ansieht, kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass jeder Baustil in Montreal gerne gesehen ist. 🙂
Zu den beiden mit Sicherheit bemerkenswertesten Örtlichkeiten gehören dann natürlich der Olympia-Park und das Biodome.
Montreal war mal Ausrichter der Olympischen Spiele und hat danach versucht, die Anlagen einer weiteren Nutzung zuzuführen. Das Fußballstadion wird heute nicht nur für Fußball genutzt, sondern auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen.
Der 165m hohe Turm des Stadions, der früher das Dach des Stadions abheben konnte, ist heute ein Aussichtspunkt über die Stadt. Und was für einer!
Das ehemalige Velodrome ist heute übrigens ein Indoor-Zoo, das Biodome Montreal:
Namentlich ähnlich ist die Biosphere, ein sehr aufwändig gestaltetes Wasser- und Umweltmuseum, dass sich aktuell sehr intensiv mit Klima und Klimawandel befasst.
Die Biosphere liegt dabei auf einer kleinen Insel, mitten im St. Lorenz Strom:
Screenshot Google Maps
Allerdings hat man, dank des wirklich genialen ÖPNV-Netzes kein Problem dahin zu kommen. Und die Geocacher unter uns finden natürlich auch einen schönen Earth-Cache vor Ort 😀
Montreal gilt übrigens auch als eines der kulinarischen Zentren von (Ost-)Kanada und wird dem „Foodie“ dringend empfohlen. Allerdings ist es gar nicht so leicht, einen guten Ort zum Essen zu finden, denn wie viele kanadischen Städte ist auch Montreal mittlerweile Dominiert von Fastfood- und Fastdrink-Ketten. Mc Donalds und Starbucks? Kein Problem. Lokale Küche? Viel Spaß beim Suchen.
Wer sich davon aber nicht abhalten lässt, der findet das eine oder andere Kleinod. Und lernt dabei erstaunliches. Nämlich z. B. das die Kanadier „das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages“ wohl sehr ernst nehmen:
Und ja, das ist das Frühstück 🙂
Auf der St. Hubert Street, einer im Internet gehypten „Shopping Mile“ haben wir dann das „Montreal Plaza“ gefunden. Und wer ausgefallenes Essen mag, ist hier genau richtig 😀
Die St. Hubert Street dagegen besteht aus einer Reihe von kleinen Cafes und Shops sehr unterschiedlicher Qualität und Zielrichtung.
Nice, aber kein Must-See 😉
Auf dem Weg dahin ist uns aber aufgefallen, wie extrem gut in Montreal die Infrastruktur für Radfahrer ist.
Große, mehrspurige Radwege die baulich von der Straße getrennt sind, sind häufig anzutreffen. Die Anzahl der Radfahrer ist echt enorm und steht anderen großen Bike-Citys in wenig nach. Schönes Beispiel für die Überlegung, dass entsprechende Infrastruktur auch genutzt wird, wenn sie denn vorhanden ist.
Auf jeden Fall einen Besuch wert ist aber der Alte und der Neue Hafen der Stadt.
Yachthafen, Frachthafen, künstlicher Strand, Cafes und Büdchen haben in einer ziemlich wilden Mischung (wie schon bei der Architektur) durchaus ihren eigenen Charme. Einziges Problem am Hafen:
Wenn man dort ist und gerade ein Zug mit Containern beladen die Stadt verlässt, ist man für gut 30-45 Minuten im Hafen gefangen – die Züge sind ungelogen so lang, dass sie alle Zugänge gleichzeitig blockieren :-O
Noch mal zurück zum Thema Fastfood: Was mir in den letzten ~10 Jahren in Kanada auffällt ist, dass mit dem um sich greifenden Angebot von billigstem Fastfood leider auch die Menschen mehr und mehr das Aussehen der Nachbarn im Süden annehmen.
Montreal scheint was dagegen machen zu wollen und motiviert mehr oder weniger subtil die Menschen aller Orten sich zu bewegen: Laufen und Treppen zu steigen wird massiv beworben: 100m-Sprints in den Tunneln oder die Anzahl der Stufen findet man fast über all im Metro-Netz:
Zudem wurde Montreal während unseres Besuchs gerade 375 Jahre alt – entsprechend herausgeputzt hatte sich die Stadt 🙂
Und zusammenfassend kann man sagen, dass wir durchaus unseren Spaß hatten.
Nachdem ich ja schon unzählige Male in Kanada war, war das auf Julias Wunsch mein erster Stop im Osten – ich bin da vorgeprägt. Und tatsächlich fällt es mir schwer mit den Menschen dort warm zu werden – ich verstehe diesen Drang französisch sein zu wollen einfach nicht.
Als Stadt ist Montreal aber spannend und auch ohne uns von Caches durch die Stadt führen zu lassen, hätten wir viel entdecken können. Wenn man sich erst mal an das scheinbare Durcheinander verschiedenster Stile gewöhnt hat, macht die Stadt durchaus Spaß 🙂
Seit ich nach Kanada fliege – und das ist schon sehr lange – nutze ich Air Canada. Dummerweise ist Air Canada reichlich preisintensiv und mit Air Transat gibt es eine Luftfahrtgesellschaft, die deutlich günstiger ist.
Günstig oder Billig?
Bekanntlich sagt der eine so, der andere so. Zeit also, es mal auszuprobieren.
Erster Eindruck: Die Flüge sind wirklich extrem günstig. Selbst mit der gewählten „Option Plus“ ist der Preis noch weit unter dem von AC.
Sowas macht mich natürlich skeptisch…. und ich sag mal, so ganz unbegründet war meine Skepsis nicht.
Auf dem Hinflug hatten wir einen Airbus A330-200, der schon etwas älter wirkte. Die Kopfstützen leicht speckig und die allgemeine Pflege… ließ zu wünschen übrig:
Nicht schön, vor allem angesichts der Tatsache das wir morgens der erste Flug waren.
Nun gut, als Option-Plus-VIPs hatten wir immerhin lustige Schonbezüge auf den Kopftstützen, das war besser als nix (und sollte noch wichtig werden)
Das Flugzeug war leider sehr laut und extrem heruntergekühlt. So sehr, dass ich es als kühl empfand. Wer mich kennt: das ist üblicherweise kurz vor Arktis.
Von Air Transat gab es gegen die Kälte eine Decke.
Für schlappe 9€. Zu zahlen mit Kreditkarte, es sei denn man war „Option Plus“. Gleiches galt für die (überraschend gut dämmenden) Kopfhörer: 9€, außer für Plus.
Kurz nach dem Start gab es „Snacks“. Also eine Tüte Brezel und einen kleinen (0,1l?) Becher eines Softdrinks. Außer natürlich, ihr ahnt es, für die Plus-Gäste:
Wir bekamen zudem Schokolade, hätten ein Bier haben dürfen und bekamen die ganze Dose. Die Nicht-Plus-Gäste herum fingen an das gar nicht lustig zu finden.
Bei der regulären Mahlzeit dann gab es solche Unterschiede für die Plus-Kunden nicht. Hier gab es ein Essen und ein „Chefs Menü“, dass man für schlappe 25€ vorbuchen oder für 25can$ an Bord buchen konnte.
Das sich der eine oder andere spontan für das „Chefs Menü“ entschied, könnte an der optisch herausragenden Qualität des Standard-Essens gelegen haben:
So sah das Foto für das Menü aus:
Und so die Realität:
Nicht schön, aber von Hundefutter deutlich weiter entfernt. Und mit echtem Besteck. Ja wirklich, nach der üblichen Sicherheitshysterie kann der geneigte Irre für 25can$ ein echtes Messer erwerben 😉
Für die Unterhaltungselektronik gibt es ein WLAN, über das man verschiedene Angebote nutzen kann. Dessen Default-Einstellungen sind so, wie man es erwarten würde: Billig und damit extrem unsicher: Alle WLAN-Clients waren in dem unverschlüsselten Netz sichtbar und konnten untereinander kommunizieren.
Der einzige Vorteil des älteren Flugzeugs war, dass die Sitze breiter und weiter von einander weg waren: 345 Plätze standen den 375 Plätzen auf dem Rückweg gegenüber.
Da hatten wir einen A330-300, der deutlich moderner und leiser war. Wärmer war es auch. Problematisch war, dass bei 375 Plätzen die Sitze viel enger waren und dichter beieinander standen.
Für „normal gebaute“ wie mich schon eine echte Herausforderung, die man nur gut überstehen konnte, weil der Flug nicht ausgebucht gewesen ist und meistens 2 Leute 3 Sitze hatten.
Im Fazit ist Air Transat also „you get what you pay for“ und wer wenig zahlt, darf auch wenig erwarten.
Der Buchungsprozess ist allerdings angenehm einfach, das Checkin für Option Plus sehr gut und das Personal überall nett. Für 350€ kann man zudem noch auf „Club“ (sowas wie Business Light) upgraden und wäre immer noch günstiger als bei AC unterwegs.
Das man dann an Board für alles löhnen soll, ist verständlich. Wer das nicht möchte überlebt den Flug, halt nur frei von jedem Komfort. Zumindest Option Plus sollte man also dazu buchen.
Auf der Pro-Seite kann man bei Air Transat auch mehr als 1 Jahr im Voraus buchen – was es noch mal günstiger macht.
Ob ich noch mal mit Air Transat fliegen würde? Vermutlich ja, dann aber Club. Ich bin relativ leidensfähig auf Flügen und die gesparten 1000-2000€ kann ich gut anderweitig vor Ort verbraten.
Leute die aber unter so widrigen Umständen nicht gut abschalten oder gar schlafen können, sollten vielleicht doch den Aufpreis für AC zahlen. Dort ist alles deutlich besser. Aber es gilt halt: You get what you pay for.
Ich bin ja nicht so der Typ für große Städte. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und Paris hatte bei meinem letzten Besuch (da stand noch die 1 vorn an der Jahreszahl) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Inzwischen hat sich viel geändert und so habe ich mich gefreut, als ich ein langes Wochenende mit dem Thalys in Paris geschenkt bekommen habe.
Die Anfahrt ist so problemlos, wie man sie sich vorstellt: In Duisburg in den Thalys und mit zwischendurch 300 km/h über Belgien in die Stadt der Diebe, pardon Liebe. Von da aus mit der Metro ins Hotel und erst mal auspacken und dann ab in die Stadt. Hier wäre es schon hilfreich gewesen, wenn wir nicht erst nach dem ersten Spaziergang gemerkt hätten, dass wir im falschen Hotel eingecheckt waren 😉 Ist dem Personal auch nicht aufgefallen.
Nach dem dann folgenden Umzug in das richtige Hotel, 2 Türen weiter die Straße runter, haben wir uns erst mal ein wenig orientiert. Ist ja schon ziemlich groß die Stadt 🙂 Gut hilfreich war, dass ich das GPS eingepackt hatte und mir vorher einfach mal ein paar Caches runtergeladen hatte. Das war im Verlauf der nächsten Tage extrem praktisch, weil wir uns an einem Ort immer entschieden haben, welchen wir als nächstes aufsuchen – und das führte und letztlich kreuz und quer durch die Stadt.
Über das Cachen habe ich drüben auf Cacheback schon was geschrieben, das will ich jetzt nicht alles hier wiederholen. Sagen wir, Paris hinterläßt einen gespaltenen Eindruck 😉
Das trifft übrigens auch auf einen anderen Aspekt zu, nämlich das Radfahren in der Stadt. Auch dem habe ich einen eigenen Artikel gewidmet, drüben bei Just-MTB.
Insgesamt war Paris einen Besuch wert. Ich mag zwar immer noch keine großen Städte und ich hätte die Stadt natürlich auch viel lieber ganz für mich alleine gehabt – na gut, für uns alleine. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.
Was mir dieses Mal besonders gefallen hat war, dass wir oft Sehenswürdigkeiten angelaufen haben, wie den Eifelturm oder die Oper. Um uns dann vom GPS einfach ein paar Querstraßen weiter leiten zu lassen und ein völlig anderes Paris zu erleben.
Was ich schon krass finde ist, dass man im Stadtzentrum mal locker 4€ 50 für eine Cola, 6€ für einen Kaffee und auch schon mal 24€ für einen Burger bezahlen soll. Das Wahnsinnige daran ist, dass es offensichtlich funktioniert. Uns aber erspart blieb, weil wir auf unserer Tour immer wieder wirklich schöne kleine Cafes und Restaurants gefunden haben, die zwar gemessen an den Preisen hier nicht billig, aber schon eher Preiswert gewesen sind.
Ziemlich irre waren auch die teilweise endlosen Schlangen vorn Touristen vor den Sehenswürdigkeiten. Klar, am Eifelturm erwartetman das irgendwie. Aber als wir morgens um 10 (Öffnungszeit: 9:30) in die Katakomben wollten, stand die Schlange ernsthaft und ohne jeden Witz schon ein mal um den ganze Häuserblock. Ganz ehrlich: hätten wir uns nicht direkt „reinschummeln“ können, wir wären draußen geblieben. Das galt übrigens auch für die meisten anderen „Must See“, die wir uns von außen angesehen haben – nicht aber von innen, weil wir einfach keine Lust auf stundenlanges Warten hatten.
Trotzdem ist es natürlich spannend, die Katakomben zu besuchen. Zwischen den Gebeinen von schätzungsweise 6.000.000 Verstorbenen herumzulaufen ist schon eigenartig.
Und es macht natürlich Lust auf mehr, denn ganz Paris scheint untertunnelt zu sein. Bisher sind erst 250km der Tunnel unter der Stadt kartographiert und es gibt eine aktive Gruppe von Parisern, die sich (wohl geduldet?) darum kümmert, auch den Rest zu erforschen. Angesichts der zusätzlichen Tunnel für die Metro scheint es erstaunlich, dass Paris noch auf der Oberfläche steht.
Metro ist ein gutes Stichwort, denn der Nahverkehr in Paris ist natürlich 1a. Wenn wir mal 5 Minuten auf einen Zug warten mussten, war das schon echt lange. Und eigentlich braucht man auch von einem Ende der Stadt zum anderen selten mehr als 20 Minuten. Das ist besonders hiflreich, wenn man zur Alten Oper will und an der neuen Oper aussteigt 😉
Insgesamt war es ein tolles Wochenende, das uns mit ziemlich vielen Eindrücken am Sonntag in den Zug nach Hause gesetzt hat. Und auch, wenn das aus meinem Mund komisch klingt: Ich würde empfehlen da mal wieder hin zu fahren, wenn ihr länger nicht da gewesen seid 😉
Natürlich zum Einen wegen des sehr intensiven Trainings für die Mountainbikerennen und die Rennen selbst. Zum anderen aber auch, weil kaum eine Woche vergeht in der nicht irgendwelche Dinge geschehen, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Entsprechend Urlaubsreif ist man dann auch irgendwann…
Da zwischen dem Biken im Elsass und dem Urlaub in Kroatien ja doch ein recht langes Zeifenster liegt, haben wir uns spontan für ein langes Wochenende im Zillertal entschieden. Natürlich mit den Bikes und hoher Wahrscheinlichkeit, dass ich als gebrochener Mann heim kehr oder halt mit kleinerer Wahrscheinlichkeit als gefühlter Held, wenn ich finische. 😉
Aber absolut vielversprechend. Wenn ich schon so was lese:
Auf den Strecken wird es dieses Jahr ein bisschen technischer, denn auf den ersten beiden Etappen wird der neue Singletrail Wiesenalm „RideAble Project“ integriert, der die Teilnehmer in der Zillertal Arena über 5,2 Kilometer, rund 700 Höhenmeter sowie viele enge Kurven, Northshore-Elemente und Pumps runter bis zur Talstation der Rosenalmbahn führt.
Ziemlich entspannt bin ich von 2012 nach 2013 gerutscht. Komisch, gerade noch war das Jahr mit der schönen Zahl, jetzt sind wir in dem Jahr mit der weniger schönen Zahl. In dem vermutlich die Standesämter um 09:10 Uhr am 11.12.13 überquellen werden… aber nun ja 🙂
Was ich eigentlich sagen wollte, angesichts all der Jahresrückblicke und Vorschauen: Ich bin zufrieden und glücklich. Das gilt für das was hinter mir liegt ebenso, wie für das was vor mir liegt.
Natürlich gab es in 2012 jede Menge Dinge, die ich nicht gebraucht hätte, aber fast immer konnte zumindest ein guter Kompromiss erzielt werden. Zumeist sogar ein Erfolg. Und auch das drumherum stimmte meistens.
Für 2013 hoffe ich einfach mal, dass das so weiter geht. Meine „Vorsätze“ sind dabei ziemlich egoistisch, denn ich stelle mich selbst in den Mittelpunkt. Das bedeutet aber, glaube ich, nicht zwangsläufig was schlechtes, denn richtig glücklich bin ich natürlich besonders dann, wenn es den Menschen in meiner Umgebung gut geht – und das ist ja dann schon Gold wert.
Beginnen werde ich das Jahr mit dem Mountainbike Trainingscamp auf Malle. Dann kommt mein neues Bike hoffentlich bald und kurz darauf bin ich schon wieder zum Biken im Elsaß, um dann nicht lang danach zum Biken, Sonnen und Schwimmen in Kroatien zu landen. Jetzt fehlt noch ein Winterurlaub – Ihr merkt schon: Schlecht gehen ist anders. Sowieso biken: Das wird im kommenden Jahr deutlich mehr werden. Geht morgen los, wenn ich das erste Mal 2013 wieder mit dem Rad zur Arbeit fahre und wird dann hoffentlich in besseren Zeiten als 2012 enden. Da bin ich allerdings guter Dinge: Selbst nicht fit fahre ich heute Strecken hoch, die ich Anfang 2012 noch gelaufen bin. Von der deutlichen Verbesserung der Durchschnittszeiten auf dem Heimweg ganz zu schweigen. Zu meinem großen Erstaunen habe ich mich auch im Vereinsleben wiedergefunden – bin ich sonst eher nicht so für. Aber die Leute vom RSC Niederrhein haben es mir auffallend leicht gemacht, mich „heimisch“ zu fühlen und seit März 2012 viel Spaß in mein Leben gebracht. Jenseits dessen möchte ich gerne wieder klettern gehen – unter anderem auch für’s Cachen, aber halt auch einfach nur, weil es Spaß macht. Und ich hoffe, ich kann das Schwimmtraining und das Krafttraining über das Jahr so ausbauen, dass ein stabiler Trainingszustand erreicht und gehalten wird.
Lokalpolitisch wird 2013 da weiter gehen, wo 2012 aufgehört hat: Ich werde mich abwechselnd über unfähige Menschen und unglaubliche Entscheidungen aufregen. Aber genau so werde ich wie in den vergangenen Jahren viel Zeit investieren und hoffen, Voerde und damit mein Leben ein kleines bisschen besser zu machen. Dann kommt noch die Bundestagswahl, die sicherlich viel Wahlkampfarbeit bedeutetn wird – aber unspannend ist: Dank der wenig glücklichen Wahl von Steinbrück als Kandidat wird Mutti eh wiedergewählt werden. Obwohl: Vermutlich wurde Steinmeier genau deswegen nominiert. Wichtig ist eigentlich nur die Frage der Machtverteilung zwischen FDP und Grüne. Es wäre schön, wenn die FDP an der 5%-Hürde scheitern würde, aber das würde erstens die Gefahr von Schwarz-Grün bedeuten (dann doch lieber GroKo). Die CDU wird also der FDP fleissig unter die Arme greifen 😀 Und natürlich werde ich auch weiter gegen ausufernden Überwachung, Abmahnwahn, WLAN-Rechtsunsicherheit und so weiter angehen. Aber auch da sehe ich teilweise Entspannung auf uns zukommen – guter Lohn für harte Arbeit 🙂
Kinotechnisch werde ich mich vermutlich auf Vorjahres-Niveau bewegen, gestern habe ich mit den üblichen Verdächtigen schon die Saison 2013 eingeleitet und „Australien in 100 Tagen“ geschaut. Noch mal 😉 Ich bin mal gespannt, was mir noch für Filme dieses Jahr über den Weg laufen und freue mich natürlich auf Hunger Games II und Hobbit II. Aber auch jenseits der Mega-Block-Buster wird es bestimmt Perlen geben. Und Enttäuschungen.
Was das Cachen angeht, werde ich 2013 vermutlich weniger Dosen sammeln, als 2012 und 2011. Das liegt vor allem daran, dass sich im vergangenen Jahr die aufgewendeten Zeitanteile verschoben haben – aber das ist nicht schlimm. Auf jeden Fall werde ich nämlich auch 2013 wieder ein paar richtig schöne Dosen zu finden wissen und freue mich schon auf die Begleitung alter Bekannter und das Treffen neuer Gesichter.
Insgesamt gibt es also für 2013 vieles, auf das ich mich schon heute freue: Reisen, Menschen, Arbeit und Herausforderungen. Ich glaube, das kann man eine ausgeglichene „Work-Life-Balance“ nennen. Und ich wünsche Euch, dass es Euch ähnlich geht!
Nie im Leben würde ich nach (auf?) Mallorca fliegen.
Natürlich, so sagt man, ist die Insel landschaftlich wunderschön und bietet viel für Leute die gerne draußen sind. Für mich ist Mallorca aber in erster Linie Pauschaltouristen-Kaff Nummer 1.
Ich assoziiere mit der Insel Ballermann, Sangria und Massen von deutschen Besoffenen.
Ist gar nicht so, versucht man mir zu sagen. Wunderschöne Vulkanlandschaften, Olivenhaine und steile Küsten. Brandendes Meer und wunderschöne Sandstrände gilt es zu entdecken.
Ehrlich: Das mag alles sein. Und es mag dort sicherlich wunderschön sein. Trotzdem ist Malle der vermutlich letzte Ort auf der Welt, an dem ich freiwillig Ferien machen würde.
Und die Pointe:
All das stimmt. Und trotzdem habe ich gerade eine Woche Mountainbike-Urlaub auf Malle für Januar 2013 gebucht. Ich werde berichten, ob meine Vorurteile richtig waren oder nicht 😉 Und ja, Ihr dürft gerne über mich und mein „Niemals !!!111EinsEinsElf“ lachen.
In Kanada gibt es unzählige Wasserfälle und einer ist schöner als der andere. Von daher ist es schwierig zu sagen, warum ich immer wenn ich in Kanada bin, an den Athasca-Falls lande.
Ich glaube es liegt an ihrer Ursprünglichkeit.
Der Athabasca-River hat sich über Jahrtausende ein immer tieferes Bett in einen engen Canyon geschleift und stürzt unter atemberaubendem Getöse in diesen hinein. Unten gibt es dann verschiedenen „Pottholes“, in denen das Wasser sich wie ein Bohrer immer weiter nach unten bohrt.
Und wenn man dem Canyon dann 100, vielleicht 200 Meter folgt, öffnet er sich plötzlich in einen Talkessel und von jetzt auf gleich wird der reißenden Fluß fast sanft und liegt dann still und majestätisch vor einem.
Leider ist der Wasserfall touristisch übererschlossen: sich kreuzende Betonpfade umschlingen die Schlucht und Treppen helfen hinauf und hinab. Das klingt nicht nur furchtbar, das sieht auch furchtbar aus. Deswegen lohnt es sich, einfach mal ein paar Schritte mehr zu machen und die Aussichtsplätze hinter sich zu lassen. Und das, was man dann geboten bekommt, ist an majestätischer Ursprünglichkeit unschlagbar….
Neben Banff ist Jasper sicherlich der bekannteste Ort in den kanadischen Rockys. Das führt dann dazu, dass jährlich ungefähr 2 Millionen (!) Terrouristen in den bescheidenen Ort einfallen. Der, genau wie Banff, aus Naturschutzgründen nicht wachsen darf.
Jasper liegt 4h westlich von Edmonton und ist daher aus einer Großstadt schlechter zu erreichen als Banff, knapp 2 Stunden von Calgary. Trotzdem zieht es unzählige Menschen dort hin und auch ich bin noch bei jedem Trip nach Kanada dort gewesen.
Obligatorisch die Fahrt auf den Mount Whistler und von dort zu Fuß immer weiter, immer höher, bis nichts mehr geht. Den Wolken so nah wie möglich und von dort kann man dann erkennen, dass Jasper witziger Weise die Form eines J hat. Zufall?
Wenn man aber die üblichen Touristenpläze verlässt, hat Jasper noch wesentlich mehr zu bieten. Zum Beispiel Pyramid Lake und – Mountain, die man entdecken kann, wenn man nur ca 15 Minuten aus Jasper hinaus fährt. Kein Wunder, dass man dort auch schon mal Brautpaare bei den Hochzeitsfotos sieht 🙂
Was man in und um Jasper auch sehr gut machen kann – und wir natürlich gemacht haben: Reiten gehen. Stundenlang durch die Wildnis streifen. Und in Jasper ist das quasi mit Tier-Garantie verbunden. Neben den üblichen Verdächtigen gibt es dort auch Bären in Mengen, allein während unserer 3 Reitstunden haben wir 5 oder 6 gesehen. Gut, wenn man einen einheimischen Guide dabei hat, der die Tiere früh entdeckt, damit man einen großen Bogen machen kann – weniger aus Angst, mehr um sie einfach in Ruhe zu lassen.
Wem das nicht reicht, der kann auch einen der unzähligen Bergseen besuchen, die man rund um die Stadt in den unterschiedlichsten Größen finden kann und an denen einige meiner absoluten Lieblingsfotos entstanden sind. Und wer mehr für das Entdecken typischer kanadischer Kleinstädte ist: Jasper hat nur ca 3000 Einwohner und unmittelbar hinter der Mainstreet fängt die eigentliche Stadt an.
Grundsätzlich also ist Japser ebenso ein absolut empfehlenswerter Ort. Am meisten, wenn man die Mainstreet verläßt und sich cachend mal in Ruhe durch die Stadt bewegt. In der es wesentlich mehr zu entdecken gibt, als die Tourifallen vermuten lassen.
Kanada hat das Glück, einige richtig schöne und (noch) große Gletscher zu besitzen. Einer davon ist der Athabasca Glacier am Mount Athabasca.
Wie der Name vermuten läßt, ist hier der Ursprung des Athabasca River zu suchen und das Wasser dieses Gletschers sucht und findet seinen Weg quer durchs Land ins Polarmeer, den Atlantik und den Pazifik.
Solche Wunder der Natur sind empfindlich, besonders wenn tausende Touristen jedes Jahr dort hin strömen um den Anblick zu genießen.
Im Falle des Athabasca Glacier hat man das Problem mit Bus-Touren gelöst.
Was sich zuerst nach einer merkwürdigen Sache anhört, ist im Endeffekt eine recht geniale Lösung: Von einer „Tal“-Station aus wird man zunächst mit einem Reisebus nah an den Gletscher gefahren um dann von dort mit Spezialbussen auf ein Gletscherplateu gefahren zu werden. Natürlich ist das Verlassen des Plateus untersagt und somit kontrolliert man die Besucherstöme und bewegt sie über einen sehr schmalen und kleinen Korridor. Hinfahren, Aussteigen, 15 Minuten umsehen und zurück geht’s.
Zu Fuß kommt man nur in kleinen Gruppen und mit zugelassenen Guides auf den Gletscher. Von den begehbaren Strecken und der Talstation allerdings sieht man den Buskonvoi gar nicht, da dieser hinter einer Bergkuppe versteckt ist.
Im unteren Teil des Gletschers weisen Schilder darauf hin, wo der Gletscher vor x Jahren noch gewesen ist. Das macht eindrucksvoll deutlich, wie schnell der Gletscher kleiner wird. Was heute noch viele Meter Eis unter massiver Schnee- und Gerölldecke ist, wird morgen (na gut, in 5 oder 10 Jahren, aber was ist das schon??) nicht mehr da sein.
Grundsätzlich ist es gut gelöst, wie die Kanadier den Spagat zwischen Touristenattraktion und Wissensvermittlung lösen und den „Human Impact“ zu kontrollieren versuchen. Aber ich frage mich doch, wie viele Leute die im Laufe der Jahre dort waren und noch hin kommen werden, sich mal Gedanken machen. Über eine Welt, in der es auch diesen majestätischen Gletscher nicht mehr geben wird. Und das werden viele von und noch erleben…
Der Tag an dem wir nach Banff fuhren, war ein unglaublich grauer Tag. Dichter Nebel und ein mit Wolken verhangener Himmel.
Wir fuhren trotzdem. Zum einen schon aus Prinzip, zum anderen aber weil wir Karten für die „Banff Gondola“ auf den Sulphur Mountain hatten und die aus planungstechnischen Gründen eben nur an dem Tag nutzen konnten. Und bei einem Einzelpreis von 35€ pro Person will man sowas nicht verfallen lassen.
Ihr könnt Euch die Überraschung vorstellen, als die Kabine plötzlich durch die Wolken stieß und uns der blauste Himmel begrüßte, den man sich vorstellen kann!
Tatsächlich reichten die Wolken nur etwa den halben Berg hinauf und obendrauf, in der Gipfelstation auf knapp 2.300 Meter musste man aufpassen nicht ins Schwitzen zu kommen. Total irre.
Irre war auch, wie die Sonne dann innerhalb der nächsten Stunden die Wolken über dem Tal auflösten in dem Banff liegt – und plötzlich sah man die gerade noch in grau durchfahrende Stadt ziemlich bunt leuchten 🙂
Auf dem Sulphur Mountain befand sich einst eine wissenschaftliche Station zur Erforschung der kosmischen Strahlung. Jetzt weiß ich auch wieso. Mit dieser Frage beschäftigt sich dann übrigens auch der erste der 5 Banff-Caches.
In den Nationalparks dürfen Caches nur noch von Parks Canada (dem „Betreiber) ausgelegt werden. In und um Banff gibt es derer 5 und für jeden Cache kann man eine Frage herunterladen. Die Antwort ist in den Dosen und wer mindestens 3/5 richtig hat, kann sich bei der Touristeninfo eine ziemliche süß gemachte Coin abholen gehen. Haben wir natürlich gemacht. Genau so wie wir uns die heißen Quellen und noch das eine oder andere mehr in und um Banff angesehen haben.
Nur, um dann doch noch mal zwei Lift-Karten zu kaufen und Abends noch einmal auf den Berg zu fahren. Zum Sonnenuntergang gucken, denn es ist schon was besonderes, wenn die Sonne hinter dem kleineren Nachbarberg verschwindet. Und es ist irre, wie schnell es dann nicht nur dunkel, sondern auch kalt wird.
Wir sind dann in die Nacht hinein noch mal in der Stadt um was zu essen und waren bei Toni Roma. Sehr nett, sehr empfehlenswert und witziger Weise das preiswerteste Essen gehen des ganzen Urlaubs…
Klar, Banff ist ein Touristenkaff. Aber eines der netteren. Und vor allem der Besuch des Sulphur Mountain macht einen Stopp in Banff für wenigstens einen Tag obligatorisch!
Der Legende nach, wurde einer der ersten Pioniere Kanadas beim Überqueren dieses Flusses von seinem Pferd so heftig getreten, dass er bewusstlos da lag. Damals war man mit erster Hilfe noch nicht so weit und hielt ihn für tot. Man schaufelte ein Grab, warf ihn hinein und vom Aufschlag erwachte er. In der Folge taufte man den Fluß „Kicking Horse River“
Einer anderen Legende nach war dieser Pionier ein ziemlicher Geschichtenerzähler.
Was auch immer wirklich gewesen sein wird, ich weiß es nicht und werde es auch nie erfahren. Macht aber nix, denn wie der Fluss heißt ist ja fast egal. Solange er nur schön heftig vor sich hin wirbelt.
Nachdem in der Gegend um Golden und Field im Winter 2011/2012 insgesamt 10 Meter Schnee gefallen waren, waren die Flüsse mit der Schneeschmelze auf Rekordniveau gestiegen. Aber bis wir da waren, waren sie leider auch schon wieder extrem gefallen. Das kalte Wetter und die damit verbundene geringe Zuführung von Gletscherwasser tat sein übrigens. Aber damit wir uns nicht missverstehen: Einfacher wird „Whitewater-Rafting“ damit nicht. Eher unkalkulierbarer, weil das Boot viel näher am Grund ist und damit potentiell schneller aufsetzt.
Wir sind zu den Hydra River Guides gefahren, um mit ihnen gemeinsam 3 Stunden auf dem Fluss zu verbringen. Mit im Boot 4 Briten und ein Australier. Nebenan ein zweites Boot und los geht.
Wer wollte, konnte sich (gegen Aufpreis, logisch) komplett in Neopren hüllen. Angesichts einer Wassertemperatur von ungefähr 7°C nicht die schlechteste Idee. Die Alternative war eine Neoprenhose, eine Fleece- und darüber eine Regenjacke. Wir haben Neopren genommen 😉
Jan, unser Guide, war die meiste Zeit damit beschäftigt, uns über die Gegend und die Veränderungen zu erzählen. Dabei führte er uns (meist) recht sicher durch das raue Gewässer. Sehr schön fand ich die Story vom Umzug der Stadt Golden („40km von hier, weil die Stadt hier immer überflutet wurde. Warum weiß keiner, weil auch am neuen Ort immer alles überflutet ist!“) und der Namensgebung. Gold gab es keins, aber eine Nachbarstadt namens „Silvertown“, die man einfach übertreffen wollte m)
Wer wollte, durfte dann auf dem letzten Stück auch gleich in den Fluss springen. Ich war zu feige 😉
Am Ziel angekommen, waren alle reichlich nass aber auch ziemlich zufrieden über die Tour. Und ob ich es wieder machen würde? Aber jederzeit.
Übrigens machte auch bei uns der Fluss seinem Namen wirklich alle Ehre.
Lake Louise ist ein Ort, den viele von Postkarten kennen. Saphirblaues bis smaragdgrünes Wasser und ein riesen Luxushotel auf der einen Seite, wie ein Gletscher auf der anderen Seite. Idylle pur. Von früh morgens an werden die Touristen in Bussen heran gekarrt. So will man Kanada erleben und dafür zahlt man gerne.
Und zahlen kann man. Nicht nur das Hotel am Ufer ist teuer. Der gesamte künstliche Ort Lake Louise ist eine einzige Touristenmeile. Nur Hotels, Souvenier-Shops, überteuerter Minimarkt und teure Restaurants.
Aber das nimmt man gerne in Kauf. Gibt es doch DEN See Kanadas zu bewundern.
Was die wenigsten wissen: Steht man am Hotel und schaut man auf den See, ist man nur wenige Kilometer vom echten Kanada entfernt. Dem Kanada, das man eigentlich erleben will, wenn man her kommt. Ursprünglich, hart und kalt. Selbst im Sommer.
Um das zu erleben, braucht man nur dem Weg am See zu folgen. Erst noch ist man unter Touristen, doch kommen die ersten Anstiege, werden die Touristen weniger. Und weniger. Bis man, je nach Wetterlage, fast allein unterwegs ist.
Kommt man an die Wegschilder, sollte man ihnen zum Six-Glacier-Teahouse folgen. 6 KM später befindet man sich auf fast 2200 Metern über Normal Null, wenn plötzlich eine Hütte vor einem Auftaucht. Das Teahouse.
Wir lassen es aber erst noch rechts liegen und biegen links auf einen kleinen schmalen Weg ab. Noch ein Kilometer, dann sind wir am „Outlook“. Und das, was wir dort sehen, seht Ihr auf dem Foto: Berge, Schnee und Eis (das unten ist Gletscher mit einer dünnen Geröllschicht!). Der Wind pfeifft und es ist überraschen kalt hier oben. Ganz Mutige gehen noch weiter und suchen die alte Gipfelhütte. Das letzte Team vor uns musste jedoch umdrehen: Schon in Sichtweite kamen sie nicht heran.
Uns reicht der Outlook heute. Schon weil das Wetter sich kontinuierlich verschlechtert und der Regen zu nimmt.
Wir gehen zum Teahouse und gönnen uns Tee und Scones mit Marmelade. Alles frisch, versteht sich. Die Lebensmittel und Zutaten kommen ein Mal im Jahr mit dem Helikopter und das Personal bleibt immer für 5 Tage am Stück oben. Hier lebt der Hüttenhund, der Hausrabe (*Tock Tock Tock*, wer an Zoltan denkt, liegt so falsch nicht), Fatty das Dicke Streifenhörnchen und zwei Vögel, deren Namen ich vergessen habe. So wie der Chef mit Frau. Und eben den Angestellten. Was verleitet junge Frauen so einen Job anzunehmen?
Wer bis hier gewandert ist, weiß meistens was er tut.
Um so erschreckender die Touristen, die sich in Jeans und Baumwollshirt auf den Berg trauen. Die Frauen mit Flip-Flops und Highheels(!). Der Tourist mit dem Regenschirm.
Auf dem Rückweg machen wir einen „kleinen“ Abstecher zum Mirrorlake. Jahreszeitlich bedingt ist dieser eher eine Mirrorpfütze. Und von da über den letzten Anstieg geht es dann hinab zurück zum Lake Louise. Am Ende sind 25km Distanz und 1500 Höhenmeter (nur auf) auf dem Tacho. Der Körper im Eimer, der Geist erfrischt.
Nur so zum Spaß ging es zwei Tage später wieder auf den Berg: Ich hatte beim ersten Mal zwei Caches versteckt (T4 und T4,5). Beide bekam ich nicht freigeschaltet, weil man im Nationalpark keine Dosen mehr legen darf. Mit Ausnahmen die nicht auf mich zutrafen. Also mussten die Dosen weg und das geht nur, wenn man sie weg holt. Aber der Weg ist das Ziel und so ging es dann noch mal hinauf. Wieder im Regen.
Übrigens dem einzigen ernst zu nehmenden Regen in der ganzen Zeit.