Eine Terrorwelle rollt durch derWesten…

Sagt mal, was ist denn mit derWesten los?

Nachdem die gestern morgen schon so einen Hammer-Artikel im Angebot hatten, folgte noch  am Abend der nächste Kracher:

Ein absolut unreflektierter Beitrag über die „Bedrohung aus dem Netz“. Panikmache vom Feinsten, ohne jede Substanz und ohne auch nur für 2 Pfennig nachzudenken.

Werner Dohr, Leiter Ermittlung des Kompetenzzentrums Cybercrime beim LKA, sagte auf einem Kongress der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Düsseldorf, elektronische Angriffe auf die Temperatur-Steuerung von Hochöfen könnten zum Beispiel für lange Zeit die Stahlerzeugung lahmlegen. Ähnliche Attacken auf Raffinerien seien möglich und könnten dort zu Produktionsstopps führen.

Oh Really?

An der Stelle sei dann wohl gefragt, was denn bitte solche Steuerungssysteme „im Internet“ zu suchen haben? Sowas dürfte allenfalls im Intranet eines Konzerns zu finden sein und selbst dort hat ein Produktivsystem wie die Hochofensteuerung nichts zu suchen. Was soll so ein Bullshit? Ach ja richtig, da muss jemand die bedeutung des Kompetenzzentrums Cybercrime untermauern. Die Quizfrage ist nur: wieso wird das so unkritisch wiedergegeben?

Der geheimnisvolle „Stuxnet“-Virus, der vor einem Jahr die iranische Atomindustrie getroffen hatte, sei auch auf den Rechnern von 14 deutschen Firmen entdeckt worden, sagte der LKA-Mann. Den Einsatz von „Stuxnet“ durch unbekannte Hacker, deren Standort in Israel vermutet wird, hält er für eine Zäsur in der Geschichte der Internetangriffe. Der Virus hat nach Feststellungen von Experten schon Nachfolger gefunden. Dohr forderte die Wirtschaft auf, beim Schutz stärker vorzubeugen.

Ja ne ist klar. Das sagt ein Mann, der für ein Land arbeitet, dessen Bund 2007 die sogenannte Hackerparagraphen verabschiedet hat. Die damit verbotene Software ist nun genau die Software, mit der man z. B. nach Sicherheitslücken suchen könnte. Damals wurden die Bedenken in den Wind geschlagen. Jetzt also soll die Wirtschaft ohne Arme an die Kekse?

Deutschland entwickelt sich zu einem Schwerpunkt der internationalen Cyber-Kriminalität, glaubt der Kölner Staatsanwalt Markus Hartmann. Die Ermittler hätten Hinweise, wonach erstmals auch Gelder aus dem Drogenhandel flössen, um die kriminelle Hackerszene technisch aufzurüsten. Die Gewinne aus Drogendeals und Cyber-Kriminalität seien weltweit „annähernd gleich hoch“.

Was ist das bitte für ein unsubstantierter Unsinn? Hier wird eine Kriminalitätsart mal eben mit einer ganzen Klasse von in Frage kommenden Delikten (von Mobbing über Sabotage und Spionage bis hin zu Schwerkriminalität) gleich gesetzt? Das wäre so, als zu sagen, dass alle möglichen Straftaten zusammen genommen mehr Schaden anrichten als der Diebstahl von Autos. Eine vollkommen sinnlose Aussage.

Was der Autor, mit dem bezeichnenden Namen Dieter Seher, hier schafft ist ein weiteres „Angstwerk“. Die Menschen sollen Angst haben vor der bösen, der dunklen Seite des Netzes. Neues erfährt man nicht. Aber man erfährt über den Autor, dass sein journalistisches Verständnis sich darauf beschränkt, halbgare Wahrheiten aus dem Munde von Interessensträgern weiterzutragen.

Kein Wunder, dass es den Zeitungen immer schlechter geht.

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)

2 Gedanken zu „Eine Terrorwelle rollt durch derWesten…“

  1. Wenn die Viren aus diesem Interwebdingsi in den Computer kommen und die Maus infizieren, und die Katze spielt dann mit der Maus, und der Hausmeister streichelt die Katze, und dann geht der Hausmeister im Hochofen an die – wie war noch mal die Frage?

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