Vor einigen Tagen schrieb ich, dass die FDP in Sachen Umbenennung der Hindenburgstraße den Boden der rationalen Diskussion verlassen habe. Mein damaliges Lieblingszitat des großen Vorsitzenden:
Die Voerder FDP-Fraktion empfiehlt, das historische Gewachsensein von Kommunen mitsamt ihren Straßennamen zu akzeptieren, anstatt Teile der deutschen Vergangenheit zu löschen. Benninghoff bemerkt giftig: „Symbolpolitik scheint hier fest in linken Händen zu sein. Denen sei gesagt, dass für die Benennung mit linksgrünen Helden doch hinreichend viele Windparks, Gesamtschulen und Krötentunnel zur Verfügung stehen.“
Und was lese ich heute in der Presse und auf der Website der FDP?
Hä denk ich, was ist denn das?
Einen Klick weiter bin ich auf der wohl FDP-nahen „Sinnvoll Sparen Voerde“-Website und finde dort die „korrigierte amtliche Bekanntmachung„:
In dem Fall steht SSV wohl eher für den Sommer Schluss Verkauf des Niveau. Denn mal ehrlich und Hand auf Herz, liebe FDP: Ist das für Euch eine sachliche Diskussion, wie sie in der Politik angebracht sein sollte? Die letzten Absätze sprechen Bände, denn wenn man als FDP von heute schon nicht in der Lage ist, die PDL von der SED zu unterscheiden, dann tut das nur weh.
Obwohl…
Insgesamt verursacht dieses „Flugblatt“ oder Plakat bei mir nur noch Kopfschmerzen. Mein Hirn will sich weigern zu verstehen, dass erwachsene Politiker so tief sinken, dass sie den Kakao schlürfen können, durch den man sie angesichts dieser „Öffentlichkeitsarbeit“ ziehen wird.
Andersherum muss und soll man ja immer auch das positive sehen: Hier zeigt die FDP Voerde in schillernden Farben, wie sie wirklich tickt. Und die Message ist völlig klar:
Politisch untragbar und damit unwählbar.
Tut mir leid, sachliche Satire gibt es nicht.
Zeigen Sie Größe, stecken Sie das weg.
Als Betreiber eines Blogs, der sich im Untertitel „pateiisch, subjektiv und persönlich“ nennt sollten Sie doch Satire verstehen.
Bleiben Sie locker 🙂
@SSV Voerde
Hallo Herr Ellenberger,
ich bin locker und fühle mich gar nicht genug angesprochen, um es persönlich zu nehmen.
Es tut mir nur leid um die Chance die man verpasst hat, richtige Satire zu betreiben – wobei richtig im Sinne von gut immer im Auge des Betrachters liegt.
So ist das in meinen Augen nur stumpfes Parteienbashing über das ich nicht mal schmunzeln kann. Aber, wie geschrieben, es passt richtig gut zu meiner Wahrnehmung der FDP Voerde.
Gelungene Satire legt den Finger in die Wunde – eine Chance die man hier meiner Meinung nach vertan hat. Aber hey, wir machen alle mal Fehler und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, gell?
Lieber „Unkreativ“,
du schreibst: „Gelungene Satire legt den Finger in die Wunde.“ So schlecht kann unsere Satire dann ja nicht gewesen sein, sonst würdest du nicht so heftig darauf reagieren.
Aber etwas anderes: Du schreibst, wir hätten eine Chance vertan. Heißt das, das du die Sache genauso siehst wie wir – und die Umbenennung der B8 ebenfalls für falsch hältst? Das wäre ja mal was, worüber wir reden sollten.
Hallo Herr Ellenberger,
naja, wenn Sie mich kennen würden wüßten Sie, dass „heftig reagieren“ anders aussieht. Aber sei es drum.
Mit der Chance vertan bitte ich mich so zu verstehen wie Christian Garden das gestern im Rat ausführte: Der Prozess zur Umbenennung der Hindenburgstraße war öffentlich und es hätte jederzeit die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen.
Wie aber heute viel zu oft, melden sich Betroffene und solche die es gerne wären erst dann, wenn die Entscheidungen getroffen sind. Und das, wie Christian gestern sehr wohl zu Recht betont hat: In dem zuständigen und demokratisch legitimierten Ausschuss.
Es ist mir von daher nicht klar, warum Sie sich hier von der FDP instrumentalisieren lassen. Klar ist mir dagegen, warum sich die CDU jetzt wieder als Rächer der Entrechteten aufzuspielen versucht – gleichwohl sie im Vorfeld auf eine inhaltliche Diskussion teils verzichtete. Wenn sie dabei auch nicht den Niveaulimbo der FDP nachmachte. Denn das, was die FDP in der Diskussion geliefert hat, ist zweifellos das unterirdischte, was ich in der Voerder Politik erleben durfte.
Mein Wunsch an Sie, Herr Ellenberger: Verschwenden Sie hier keine Kraft um sich gegen verbindliche Beschlüsse viel zu spät aufzulehnen. Lernen Sie eine Lektion und melden Sie sich zukünftig früher und vor allem zur Sache zu Wort. Gerne auch satirisch, aber bitte nicht mit billigem Parteienbashing. Und investieren Sie Ihre Kraft lieber in der Suche nach sinnvollen(!) Einsparmöglichkeiten in Voerde, statt sich von der CDU und FDP für 2000 Euro(!) instrumentalisieren zu lassen.
Hallo „unkreativ“,
eigentlich schade, dass ich dich nur unter deinem Pseudonym kenne. Aber das muss jeder selber wissen. Mich kennst du ja. Dein Lob für Herrn Garden (oder bist du das selber?) kann ich nicht nachvollziehen, zumal Gardens Wählergemeinschaft (WgV) seinerzeit wegen der mangelnden Bürgerbeteiligung in der Heidesiedlung entstanden ist.
Aber Sie haben schon ganz recht: Ich werde meine Kraft weiterhin der Suche nach Einsparmöglichkeiten in Voerde widmen. Vielleicht unterstützen Sie uns dabei. Fände ich toll! Im Vergleich zu der geplanten 8,5-Millionen-Bahnunterführung an der Schwanenstraße sind die Kosten der Straßenumbenennung in der Tat zweitrangig. Aber das ändert nichts daran, dass man auch dieses Geld sparen sollte, zumal hier einzelnen Bürgern und Unternehmen Kosten aufgehalst werden. Die gestern beschlossenen 15.000 Euro für einen überflüssigen Fragebogen zur Schulentwicklung ärgern mich weit mehr. Ich war zwar nicht mehr da, aber ich vermute, dass dieser Beschluss einstimmig durch den Rat gegangen sein dürfte.
Nachtrag: Entschuldigung, ihren Namen haben sie sehr wohl genannt.
„Mit der Chance vertan bitte ich mich so zu verstehen wie Christian Garden das gestern im Rat ausführte: Der Prozess zur Umbenennung der Hindenburgstraße war öffentlich und es hätte jederzeit die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen.“
Wie war denn nun deine Meinung zu dem Thema?
Für die Umbenennung oder gegen die Umbenennung?
Das kann ich irgendwie aus der Aussage nicht ableiten und ich bin nicht aus Voerde, deshalb kenne ich die ganze Diskussion nicht. Würde mich nur interessieren!
Ich bin für die Umbenennung.
Vermutlich wohnst du – wie ich – nicht an der B8. Beschlüsse fassen, für deren Folgen andere aufkommen, ist natürlich immer leicht.
Wirst du jetzt auch für die Umbenennung der Bülowstraße aktiv?
@SSV Voerde
Sorry,
aber für mich endet die Diskussion hier bei dem Vorwurf, wir und ich würden uns eine Entscheidung leichter machen als andere.
Lieber „Unkreativ“,
Wer ist „wir“? Die WgV, die ehemalige Bürgerinitiative, die der SPD das Kuckucksei mit der Straßenumbenennung ins Nest gelegt hat? Die Diskussion um die Hindenburgstraße ist erst dann beendet, wenn möglichst alle Voerder erfahren, wer dieses – anscheinend vordringliche Problem – auf die Tagesordnung gesetzt hat. Wenn die Voerder Bürger die Straßenumbenennung alle toll finden, dann sollen die Urheber doch auch ihren verdienten Lohn – sei es in Wählerstimmen – abkassieren dürfen. Ich habe kein Problem damit. Ich beteilige mich sogar daran, dass möglichst alle die Hintergründe erfahren und diese nicht so schnell vergessen.
@SSV Voerde
Ich dachte Sie hätten inzwischen verstanden, wer ich bin (zur Not, es steht im Impressum und Ratsverzeichnis der Stadt Voerde). Dessen ungeachtet glaube ich nicht, dass Sie entscheiden, wann eine Diskussion beendet ist.
Für mich persönlich ist sie, Hindenburgstraße betreffend, seit dem Ausschussbeschluss beendet und wird maximal wieder neu angefangen, wenn die CDU weiter ihre Spielchen spielt. Es gibt einen gültigen Beschluss und gut ist. Und auch Sie hätten im Vorfeld zur politischen Meinungsbildung beitragen können.
Ansonsten würde ich Sie bitten, Feldzüge gegen wen auch immer nicht in meinen Blog zu tragen. Ich bin sicher, Sie haben zahlreiche andere Kanäle um sich zu artikulieren.
Sachliche Beiträge und Kommentare sind natürlich weiter gern gesehen.
Zur Richtigstellung:
1. Ob du im Rat bist oder nicht, ist für mich nicht wichtig. Aber ich gebe zu, ich hätte mal nachsehen können.
2. So einfach ist das nicht, ein Rad, dass man selber ins Rollen gebracht hat, wieder anzuhalten. Ich finde ja sogar richtig gut, wenn jemand zu seiner unpopulären Meinung steht. Das mache ich selber oft genug. Man darf sich dann aber nicht darüber beschweren, dass Gegenwind kommt.
3. Zur politischen Meinungsbildung hat die FDP und ich bereits vor der Sitzung des Kulturausschusses beigetragen. Schauen Sie sich die Veröffentlichungsdaten auf der Homepage http://www.fdp-voerde.de und die zu dem Thema im Vorfeld erschienen Presseartikel an.
4. Ich bin zwar kein Feldherr und veranstalte dementsprechend auch keine Feldzüge, aber ich darf doch sagen, dass du (!) die Diskussion auf deinem Blog angefangen hast und nicht ich!
5. Ist der letzte Satz, die Ankündigung meine Kommentare in Zukunft nicht mehr zu genehmigen?
Hallo Herr Ellenberger,
warum so unentspannt?
1) Es geht nicht so sehr um den Rat, als um meine Parteizugehörigkeit. Hätten Sie sich die Mühe gemacht nachzusehen, hätten Sie nicht mehrmals versucht, mich mit der WGV in einen Hut zu werfen – die Sie ganz besonders nicht zu mögen scheinen.
2) Das sehe ich anders. Gegenwind und politische Diskussion bitte. Sie betreiben aber ein ganz anderes Spiel.
3) Ich sprach nicht von der FDP. Ich sprach von Ihnen 😉
4) Die Diskussion ist nicht das Problem (siehe 2). Es Ihre Art zu versuchen, Dinge umzudeuten. Siehe 5.
5) Das ist wieder so eine Ellenbergsche Formulierung, die den Eindruck erweckt, ich würde Ihre Kommentare genehmigen. Dabei wissen Sie, weil Sie es sehen wenn Sie kommentieren, dass ich Ihre Kommentare gar nicht genehmige. Sofern Sie nicht gegen die Regeln des Spam-Filter verstoßen, erscheinen Ihre Kommentare automatisch und „ungenehmigt“. Eben weil auch andere Meinungen hier kein Problem sind. Davon unbenommen ist allerdings ob ich
5a) Kommentare nachträglich lösche und Bloggern wie im Fall des Bloggers der nicht genannt werden will „virtuelles Hausverbot“ erteile und
5b) ob ich mich auf einen Diskurs einlasse.
Wenn Sie die Unterhaltung weiterführen möchten, ist es angeraten mir nicht Dinge zu unterstellen die ich nicht sage oder mache und es ist auch nicht angetan unsachlich zu sein. Der letzte Satz ist die Ankündigung, dass ich nicht beliebig weit im Niveau herab zu sinken bereit bin.
Lieber Unkreativ.
Ich fasse zusammen: An unsachlichen Formulierungen (peinlich, peinlicher, FDP, er bemerkte „giftig“, „stumpfes Bashing“, „Feldzüge starten“) und Unterstellungen („die Sie ganz besonders nicht zu mögen scheinen“) mangelt es Ihnen nicht. Da sollten wir uns beide gegenseitig einiges nachsehen. Selber aber möchten Sie sich unangreifbar machen, indem sie nur von anderen Sachlichkeit einfordern.
Stellen wir sachlich fest:
Es bringt nichts, wenn wir hier weiter diskutieren: Sie werden mich nicht, und ich werde Sie nicht überzeugen. Es bliebe zwar noch Vieles richtigzustellen. Aber geschenkt.
Auf jeden Fall darf ich Ihnen versichern, dass ich weiter mit anderen dafür sorgen werde, dass die bürgernahe Entscheidung von SPD, WgV, Grünen und Linken (Das ist jetzt keine Polemik, da Sie Ihre Entscheidung zur Hindenburgstraße ja tatsächlich für bürgernah halten.) möglichst lange im Gespräch bleibt. Wenn Sie wirklich zu dieser Entscheidung stehen, dann sollten Sie sich darüber freuen.
Und jetzt beende ich die Diskussion hier und überlasse Ihnen – ganz entspannt – das letzte Wort. Wenn Sie mögen, dann seien Sie zum Schluss noch einmal parteilich, subjektiv, persönlich und unkreativ.
🙂