Wie man am letzten Posting schon sehen konnte, sind wir gestern vor dem Wetter geflohen. Eigentlich stand Mountainbiken auf dem Programm. aber nachdem schon morgens der Regen ans Fensterprasselte, war dazu keine Lust mehr.
Also Plan B und ab ins beschauliche Esneux…
Der Besuch da war mein erster Besuch bei einer belgischen Radveranstaltung und auch mein erster Besuch eines Enduro-Rennens. Entsprechend gespannt war ich wohl.
Leicht irritierend war, dass wir einige Kilometer vor dem Ziel in eine CTF gekommen sind. Da war dann die Frage, ob das schon ist wonach wir suchen? War es aber nicht und am Ziel dann stellte sich heraus, dass tatsächlich eine CTF und ein Enduro-Rennen keine 10km von einander parallel statt fanden. Vielleicht nicht ganz so klug?
Das Enduro-Rennen zu finden war nicht so trivial. Eine Website gibt es nur auf französisch und mit meinen Nicht-Französisch-Kenntnissen hatte ich die gar nicht beachtet. Auf Englisch gab Google nur einen Park raus und da war dann, fast schon versteckt, auch wirklich das Rennen.
Vor Ort war…
ein Zelt mit der Anmeldung. Mehr nicht.
Mehr durch Zufall entdeckten wir dann den ersten Streckenpfeil und sind ihm nach einfach mal den Berg hoch gelaufen. Das kann übrigens ganz schön anstrengend sein. Oben dann „Start 5“. Noch weiter oben dann „Start 2 und 4“ und ganz oben „Start 3 und 6“, wobei 3 und 6 auch identische Wege waren.
Die größte Überraschung an den 5 Strecken war sicherlich, dass wir uns relativ schnell dachten, dass können wir auch. Und tatsächlich: die ersten Fahrer und einige im Mittelfeld waren richtig gut und schnell, die meisten aber rutschen mehr oder weniger mit blockierendem Hinterrad die Berge runter.
Lediglich an der 3/6 gab es eine Stelle, die wirklich knifflig war. Die Top 10 kamen durch, alle anderen haben früher oder Später den Sattel verlassen müssen. Nicht alle freiwillig, manche mit einer intensiven Schlammkur. Der Spot war um so erstaunlicher, als das nichts auf der Strecke oder den anderen Strecken das hätte erwarten lassen:
Richtig geil dagegen war die Strecke 4, die in einer Art „Kanal“ verlief. Nachdem die ersten da durch gepflügt waren, hatte sich eine richtig schöne Spur gebildet, in der man extrem schnell werden konnte. Flachköpper haben dort eigentlich nur die gemacht, die versucht haben nicht in dem Graben zu fahren und die eine eigene Line gesucht haben. Alle anderen haben vermutlich das Adrenalin bis unter dem Helm und das Grinsen bis zu den Ohren im Gesicht gehabt:
Eher unschön war, dass die Rennen quasi abwechselnd gestartet haben. Man musste sich also ganz schön sputen von einer Strecke zur nächsten zu kommen. Aber das war vermutlich schon ok, Zuschauer gab es nämlich eigentlich gar keine.
Nach den ersten drei Rennen war eine Stunde Pause – wie wir eigentlich mehr zufällig mitbekommen haben. Denn einen aushängenden Start- oder Zeitplan gab es nicht. Also sind wir runter zum Parkplatz und wollten was essen oder trinken. Doch, Überraschung, Verpflegung war ausschließlich Selbstverpflegung: Manche hatten gar Campingkocher und Suppentöpfe mit. Einen Futterstand, einen Grill oder auch nur einen Getränkestand für die Fahrer suchte man vergeblich.
Auch vergeblich suchte man eine Tribüne für die Siegerehrung oder irgendetwas, was nach gemeinsamer Veranstaltung aussah. Was dagegen aufgefallen war ist, dass bereits wenige Sekunden nachdem Start des jeweils letzten Starters (alle sind alle Rennen gefahren – mehr oder weniger) die Startpavillions auch abgebaut wurden und die Helfer sich aus dem Staub machten.
Zusammenfassend ist ein gemischter Eindruck übrig geblieben. Einige gute Fahrer haben eine nette Show geliefert, die Strecken waren aber erschreckend trivial: Keine größeren Drops, Felsen, Wurzeln oder sonst was. Dafür viel Matsch. Die Organisation kann man mit gutem Willen als Mangelhaft, mit schlechtem Willen als nicht existent bezeichnen. Was nicht nur an dem fehlenden Grillwürstchen lag, sondern vor allem daran, dass auch die Fahrer/-innen zum Teil überhaupt keine Ahnung hatten, wann was wo und wie. Bei 25€ Startgebühr eher ein Witz.
Im Fazit aber doch ein toller Tag: Sonnenschein, niemand ernstlich verletzt, alle viel Spaß. Da sieht man dann über den Rest auch einfach mal hinweg. Oder vielleicht sind meine Erwartungen auch einfach nur mal wieder zu hoch 😉
Nächstes Jahr könnte ich mir übrigens durchaus vorstellen, da mit zu fahren… mein All-Mountain reicht.
Hallo Stefan,
sehr schöne Bilder hast Du aus Esneux mitgebracht. Als Fahrer freut man sich ja immer, wenn jmd mit professionellem Equipment Fotos von den Teilnehmern macht. Ich war gestern mit einer Truppe aus dem Ruhrgebiet da und wir hatten viel Spaß im Matsch. Die Orga fanden wir garnicht so schlimm, wie Du das empfunden hast. Aber da waren wir wahrscheinlich einfach Herdentiere und sind der großen Masse gefolgt. 😉
Sehr gerne würde ich „meine“ Bilder auf FB und auf meiner Seite einbinden. Möchte dies aber nicht tun, bevor ich nicht vorher gefragt habe. Da ich selbst Grafiker bin ist das für mich eine selbstverständlichkeit.
Beste Grüße,
Andreas (Nummer 112)
Hallo Andreas,
die private und nicht kommerzielle Nutzung der Bilder ist erlaubt. Einschließlich beliebiger Bearbeitung und ohne zeitliche Beschränkung. Wenn Du sie online stellst, würde ich mich über einen Link freuen!
Hallo Stefan,
da ich einer aus der o.g. Truppe aus dem Ruhrgebiet (Bike Brigade) war, möchte ich mich ebenfalls gerne für die echt hammergeilen Bilder von Dir bedanken und freue mich, wenn ich/wir diese ebenfalls nutzen können. Links, wo diese ggf. verwendet werden, lasse ich Dir gerne zukommen.
Jetzt kommt aber noch ein kleines aaaber…. (bezogen auf Deinen Bericht): Ich weiß auch, dass dieses DEINE subjektive Sichtweise ist. Was mich bei dem ganzen Bericht nur ein wenig wudert ist, dass Du wohlmit mehreren Leuten gesprochen hast und dann solch eine, aus meiner Sicht, recht negative Äußerung zustande kommt. Ich und wir haben nämlich auch mit einigen Leuten gesprochen und sind neben unserem eigenen Erfahrungen als Teilnehmer zu einer ganz anderen Auffassung gekommen. Dass Dir evtl. einige Informationen fehlten mag sicherlich auch daran gelegen haben, dass Dir die Informationen, die im Vorfeld an alle Teilnehmer verschickt wurden, nicht vorlagen. MEINE Erwartungen wurden hingegen voll erfüllt und ich war mit allen mehr als zu frieden (ok… mit meiner defekten HR-Bremse nicht 😉 ). In dem Punkt, dass aner alles bzw. vieles (nur) auf französisch vorlag, gebe ich Dir aber Recht; meine sprachlichen Französischkenntnisse sind da auch mehr als bescheiden 😉
Unterm Strich habe ich mich aber sehr über Deine Bilder gefreut und hoffe, dass Du auch zu anderen Veranstaltungen der Serie den Weg findest und fleißg knippst. Und vielleicht senkst Du dann auch Deine Erwartungshaltung an die Organisation… Du hast ja jetzt schonmal eine Vergleichsmöglichkeit 🙂
Bis zum nächsten Rennen…
Gruß, Bernhard (Start-Nr. 94)
– Bike Brigade –
@Bernhard
Hallo Bernhard,
was mich wundert ist, dass Ihr alle die Mail erwähnt, die Ihr als Starter bekommen habt. Das ist ja gut für Euch, aber wollt Ihr nicht auch Zuschauer?
Und sollte man dann nicht auch denen die Infos gut findbar präsentieren, damit dieses Gefühl des „häh?“ gar nicht erst aufkommt?
Aber find ich gut, dass Ihr Spaß hattet 🙂
Da muss ich Dir uneingeschränkt Recht geben… für Zuschauer war es aus mehr als dürftig ausgeschildert bzw. es waren kaum bis keine Informationen da. Hast Du diesbezüglich mal eine Mail an den Veranstalter geschrieben? Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass er für konstruktive Krittik offen ist… und er antwortet auch auf Englisch 😉