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Wer rasantes Kino und viel Action liebt, dem wird dieser Film nicht viel geben können.

Wer sich aber gerne in den Bann eines Films ziehen lässt und mit den Charakteren fühlt und leidet, den wird dieser Film genauso beeindrucken, wie mich.

Die Story ist recht simpel: reicher Kunstauktionator, der seine Mitmenschen meidet und demzufolge auch kaum persönliche Kontakte, geschweige denn Beziehungen
mit anderen hat, begegnet im Rahmen seiner Tätigkeit einer jungen Frau, die ebenfalls menschenscheu ist und von der Welt zurückgezogen lebt. Und natürlich verliebt er sich. Zum
ersten Mal in seinem Leben.

Heftig. Leidenschaftlich. Hoffnungsvoll.

Der Zuschauer begleitet diesen Mann, der zu Beginn des Films weder besonders sympatisch noch besonders unsympatisch wirkt, auf seinem Weg vom gefühlsverkrüppelten Einsiedler zum lebensbejahenden
Liebhaber. Und er hofft. Wider besseres Wissen, denn bereits nach wenigen Minuten ahnt der Zuschauer, dass ein Happy End eher unwahrscheinlich ist.

Der Grund für diese Ahnung kann in der atmosphärischen Dichte, der immer leicht unheimlichen Stimmung oder auch an der emotional stark manipulativen Musik Ennio Morricones
liegen. Jedenfalls ist klar: Irgendetwas kann hier nicht stimmen.

Dies ist eine Geschichte von Freundschaft und Liebe, Vertrauen und Verrat, von Hoffnung und Verzweiflung.

Eigentlich eine Geschichte, wie es sie viele gibt. Aber dieser Film hinterlässt Eindruck. Mich persönlich hat sie tief berührt.

Nicht zuletzt wegen der intensiven Konzentration des Films auf die Hauptperson, die von Geoffrey Rush, der in jeder Szene anwesend ist, absolut überzeugend dargestellt wird und durch die der Zuschauer stets in
der Handlung festgehalten wird.

Vor allem jedoch wegen der Darstellung der brutalen Wahrheit darüber, wie gefährlich menschliche Gefühle sind.

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)