Tja, so kann das gehen. Und der Name des Service ist austauschbar:
SchülerVZ schließt am 30. April – und die Daten werden gelöscht.
Wie man heute mehreren Medien entnehmen kann, ist das SchülerVZ vor dem Ende und die Begründung ist so trivial, dass es einen belustigen könnte. Der Laden wird dicht gemacht, die Daten werden gelöscht, die User sollen sich bei StudiVZ oder MeinVZ tummeln. Die genau so wenig vor dem Ende geschützt sind.
Aus unternehmerischer Sicht ein logischer und einfacher Schritt: die gerade mal 200.000 Nutzer lassen sich nicht ausreichend kapitalisieren, der Return on Invest stimmt nicht, der Laden muss zugemacht werden. Unwirtschaftlich.
Das interessante daran ist, dass hier eine unternehmereische Entscheidung nicht „eigenen Content“ trifft, wie das z. B. der Fall ist wenn eine Online-Zeitung zu macht. Sondern quasi ausschließlich den Content der Nutzer. Eine Datensicherung stelle ich mir schwierig vor und wo sollte man sie auch wiederherstellen? Ein Übertrag der Beziehungen und Inhalte in andere VZ oder gar nach Facebook?
Hier zeigt sich eines der größten Probleme, die ich immer bei den sozialen Netzen ankreide: Der Verlust der Kontrolle. So lange alles läuft ist alles super und wenn dann das Unternehmen beschließt nicht mehr genug Geld aus meinen Daten und Aktivitäten ziehen zu können, werden meine Inhalte und damit meine Arbeit einfach weg geworfen.
Und SchülerVZ ist bekanntlich nicht das erste „Soziale“ Netz, dass es trifft. Und es wird nicht das Letzte sein.
Und ja, mit Beiträgen und Fotos in einem eigenen, am Besten noch gut vernetzten Blog, passiert das wesentlich seltener… und außerdem kann man praktisch schreiben, was man will, ohne Moderatoren oder amerikanische Moralvorstellungen 😉