Das Ende der Landwirtschaft?

Was genau stimmt eigentlich nicht in unsere Gesellschaft, wenn Politiker der EU sehens die Bevölkerung ins Unheil schicken? Und nicht sofort Zehn- und Hundertausende auf der Straße sind, um sich dagegen Gehör zu verschaffen?

So wie mit der Planung, dass demnächst nur noch zertifiziertes Saatgut verwendet werden darf?

Wen interessieren schon natürliche Fruchtfolgen und natürliche Vielfalt? Mit Sicherheit nicht Unternehmen wie Monsato, die davon träumen die totale Kontrolle über das zu haben, was auf den Feldern Europas und der Welt wächst. Und diese Agrar-Riesen sind auf dem Weg, einen fulminanten Sieg einzufahren. Denn die EU erwägt ernsthaft, eine Datenbank mit „zulässigen“ Anbausorten einzurichten und diese sogar so strikt einzurichten, dass nicht mal mehr im heimischen Garten angepflanzt werden darf, was soll.

Die Vorstellung, dass Landwirten nur noch ausführende Handlanger der Konzerne ohne Entscheidungsgewalt sind, dass ich kaum noch die Wahl haben werde, was ich wo kaufe, das verschwinden lokaler Sorten und das Aussterben unzähliger Unterarten… das alles macht mir Angst.

Was mich aber noch mehr erschüttert ist, wie still es in Deutschland geworden ist. Ein paar regen sich auf, aber die Mehrheit nimmt es einfach hin.

Bis es zu spät sein wird.

Aber Hauptsache, ein paar Konzeren konnten sich noch mal so richtig die Taschen voll machen…

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)

2 Gedanken zu „Das Ende der Landwirtschaft?“

  1. Es hören schon viel zu viele hin. Die Gerüchte sind so dermaßen falsch, dass die EU sich sogar schon zu einer Klarstellung genötigt sah:

    http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/11327_de.htm

    Das, was die Empörer beanstanden, ist derzeit eh schon geltendes Gesetz und soll mit dem neuen Entwurf für die „Kleinen“ besser werden. Also: Viel Lärm um nichts.

    Aber die EU ist ja immer der Böse. Die Motive und vor allem den Informationsstand der Berufsempörer hingegen hinterfragt niemand. Genau wie bei dieser Heilkräutergeschichte vor zwei Jahren, wo sie sich auf genau die gleiche Art völlig lächerlich gemacht haben.

  2. @Ute
    Es tut mir leid, aber der Link von Dir führt zu einem typischen Politiker-Text, der sehr weich gespült klingt. Insbesondere den Passus „Die neuen Regeln gelten für ausschließlich professionelle Akteure, wie beispielsweise Landwirte oder Gartenbaubetriebe, die pflanzliches Saatgut erzeugen.“ finde ich stark auslegbar.

    Was genau soll überhaupt die zentrale und allumfassende Lizensierung und Registrierung? Das ist wider der Natur, die ständig Neues hervorbringt. Und dann finde ich
    „Auch für alte Sorten sollen schwächere Regeln gelten. Aus Transparenzgründen muss dieses Saatgut zwar auch registriert werden, allerdings in einfacher Form und auf der Grundlage von historischen Daten und praktischer Erfahrung. Tests sind nicht vorgesehen.
    … auch nicht sehr beruhigend. Denn Transparenz scheidet wohl einfach mal aus.
    Vielleicht kannst Du ja Deine Einwände mal etwas mehr ausführen? Und mir erklären, warum es NICHT ausschließlich darum gehen soll, die Position von Saatgutproduzenten zu stärken und warum ich NICHT erwarten soll, dass die Artenvielfalt darunter erheblich leiden wird?

    (Und das das Problem der „geschützten“ und nicht keimfähigen Saat nicht neu ist, weiß ich. Spielte hier schon eine Rolle im Blog)

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