Europapark Rust: Spaß mit Nachgeschmack

Vor gut einer Woche waren wir im Europa-Park in Rust zu Gast, quasi als Parktester.

Ein Haus, ein kunterbuntes Haus...
Ein Haus, ein kunterbuntes Haus…

Geplant war unser Besuch nicht, er hat sich viel mehr so ergeben, weil auf der deutschen Seite der Grenze das Wetter einfach besser war. Und wenn man schon mal in der Nähe ist, warum dann nicht auch einen Abstecher dorthin? Zuletzt war ich da als kleines Kind. Und seit dem ist bekanntlich viel Zeit vergangen. Der Europa-Park ist mit einer Fläche von rund 94 Hektar viel, viel größer als meine „Heimparks“, das Phantasialand (28 Hektar) und der Movie-Park (45 Hektar). Vor allem im Vergleich zum Phantasialand ist der Unterschied enorm spürbar:

Während man dort von einer Attraktion in die nächste stolpert und vor allem im Sommer und am Wochenende von den Menschenmassen schier erdrückt wird, zerläuft sich das in den beiden anderen Parks deutlich besser.

Dabei ist die Gestaltung der Themenwelten im Europa-Park noch mal deutlich besser gelöst als auch im Movie-Park. Die einzelnen Regionen haben klare Übergänge ohne „Kulturschock“. Jede einzelne Themenregion ist dabei mit sehr viel liebe zum Detail gelöst worden: Während im Movie-Park doch alles irgendwie eine Handschrift zu haben scheint, gibt es im Europ-Park ständig das Gefühl, Neues zu entdecken.

So steht man in einem Moment noch im futuristisch angehauchten Russland…

Euro-Mir
Euro-Mir

… um kurz danach in den von Holzkonstruktionen geprägten Landschaften Norwegens zu landen:

 

Wodan-Timburcoaster
Wodan-Timburcoaster

Alle Attraktionen und Fahrgeschäfte sind so angelegt, dass auch bei Spitzenzeiten Unterhaltungselemente die Wartezeit verkürzen. Während unseres Test-Tags war allerdings keine Warteschlange länger als 5 Minuten.

Überhaupt sind natürlich die Fahrgeschäfte die Haupt-Attraktion eines Parks und davon hat der Europa-Park einiges zu bieten, teilweise sehr innovativ (Euro-Mir) oder einfach bewährte Konzepte wie Achterbahnen im Dunkel (Eurosat).

Ungekrönter König dürfte allerdings der (wenig dezent) von Gazprom gesponserte „Blue Fire Megacoster“ sein, der nicht nur eine sehr abenteuerliche Linienführung bietet…

 

Blue-Fire Megacoaster, sponsored by Gazprom
Blue-Fire Megacoaster, sponsored by Gazprom

… sondern mit seiner beachtlichen Länge auch gleich mal eine andere Bahn kreuzt:

Blue-Fire Megacoaster, sponsored by Gazprom
Blue-Fire Megacoaster, sponsored by Gazprom

Natürlich ist nicht nur alles Achterbahn und nicht jeder hat Lust zu testen, wie viel G er aushält, bis sein Mittagessen zurück kommt. Daher gibt es neben diversen (zahlreichen!) Kinderkarusells und Autofahrten auch noch eher gemäßigte Attraktionen wie zum Beispiel die Atlantica SuperSplash:

Atlantica SuperSplah
Atlantica SuperSplah

Allerdings war das auch die einzige Attraktion, bei der die Wartezeit mit selbst 5 Minuten in keiner guten Relation zu der doch sehr kurzen Fahrt steht.

Atlantica SuperSplah
Atlantica SuperSplah

 

Spaß macht sie trotzdem. Andererseits gibt es dann Attraktionen wie Fjord-Rafting, die das mit einer gefühlt ewig langen Spaßzeit überkompensieren. Da erwischt man auch schon mal den Tester bei der Arbeit…

Fjord Rafting
Fjord Rafting

Packt einen dann schließlich der Hunger, gibt es zahlreiche Restaurants, die zu halbwegs normalen Preisen ein gutes Essen bieten. Dabei haben alle ein „Standardprogramm“ gemeinsam, während in den jeweiligen Regionen auch Spezialitäten vorrätig sind… Lachs in Norwegen, Schnitzel in Österreich. Sowas halt. Dazu noch guter Kaffee und Kuchen und das Herz schlägt höher. Zahlbar fast überall mit Kreditkarte.

Daneben gibt es noch unzählige Snack-Buden und natürlich Souvenir-Geschenke. Die dann allerdings nicht halb so penetrant wirken, wie im Movie-World. Deren Preise aber natürlich auch eher abenteuerlich sind.

Wenn wir schon von den Preisen reden, kommen wir auch schon zum größten Negativ-Punkt. Auch wenn wir in den 6 Stunden im Park sehr viel gemacht haben und sehr viel Spaß hatten: Ich hab mich hingesetzt, als ich gehört habe, dass Erwachsene 39€ und Kinder ab 4 Jahre(!) 35€ Eintritt zahlen. Zwei Erwachsene, zwei Kinder 150€  weg.

Natürlich relativiert sich das etwas, wenn man dagegen hält, was eine einzelne Achterbahnfahrt auf der Kirmens kostet – locker 4 bis 7 Euro. Und wie viel im Europ-Park geboten wird. Und wie Aufwändig das ist.

Gleichwohl bin ich der Meinung, dass ein Eintrittspreis von knapp 40€ jenseits von Gut und Böse liegt, egal ob in Rust, Brühl oder Bottrop. Allerdings scheint es ja zu funktionieren, denn die Besucherzahlen in Rust sind in den letzten Jahren (mit wenigen Ausnahmen) stetig gestiegen. Es scheint also durchaus die Bereitschaft zu geben, sich einen Parkbesuch „richtig“ was kosten zu lassen.

Und wenn man es kann, sollte man es vielleicht auch machen. Und wenn man die Wahl hat, sollte man vielleicht den Europa-Park besuchen. Wer von weiter weg kommt, kann dann gleich auch im Park eigenen Hotel nächtigen…

 

 

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)

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