Das vergessene Rennen und die Sache mit den Bremsen

Nachdem ich aus Betzdorf wieder da war, sind ein paar Dinge passiert, die in der Summe schon fast komisch anmuten.

Und alles fing an mit zwei Nachrichten. Total harmlosen Nachrichten. Die erste kam von einem Freund, der frage ob wir nicht Lust hätten, mit ihm eine Runde zu drehen. Hatten wir. Eigentlich wollte ich mit dem Fully fahren und das Hardtail erst zum nächsten Rennen am Sonntag in Solingen wieder aus dem Keller tragen. (Wobei es auch witzig sein könnte, dort mit dem Fully zu fahren)

Aus irgendwelchen Gründen habe ich aber dann doch das Hardtail genommen und das war gut. Denn kaum waren wir ein paar KM gefahren, macht es Zisch und mein Reifen ist platt. Gott sie Dank nur unten. Bei der Fehlersuche fand sich dann ein ziemlich übler Riss in der Flanke, den ich mir vermutlich bei meinem Sturz in Betzdorf eingefangen habe. Wenn ich das nicht so gemerkt hätte, wäre das vermutlich in Solingen passiert.

Nachdem wir dann einen neuen Schlauch und die Verpackung eines Energy-Riegels als „Flicken“ aufgebracht hatten, sind wir zurück zu den Freunden, wo man mir netterweise einen Leihreifen zur Verfügung stellen konnte. 😀

Damit konnte dann die Runde auch gut gefahren werden und Nachmittags waren wir dann müde aber happy wieder in Voerde. Wo mich dann eine SMS einer Vereinskollegin erwartete, was denn mit dem Marathon-Rennen am Rursee sei.

Rursee? Wann soll das denn sein?

Na Samstag. Jetzt Samstag. Morgen. 01.06.

Ups…

Irgendwie hatte ich mal angekündigt, dass ich da fahren will, weil mein eigentliches Ziel ja Marathons sind. Durch die XC-Rennen muss ich das wohl verdrängt haben. Aber man ist ja flexibel…

Ein kleines Problem gab es da noch: Meine Bremsen funktionierten mal wieder nicht richtig. Während der eine Freund und Mitfahrer auf Abrieb durch den ganzen Schlamm und Sand aus Betzdorft tippte, tippte ich ja auf Luft. Am Ende war es beides – und noch viel schlimmer. Die Vereinskollegin die morgen mit mir zusammenfährt, hatte übrigens auch Probleme mit ihrem Bike, da war es der Umwerfer.

Jetzt haben wir alle einen gemeinsamen Bekannten, der mit vermutlich verbundenen Augen Fahrräder zerlegt und wieder zusammenbaut und Ansprechpartner in der Not ist. Nur… ausgerechnet jetzt ist der  in Urlaub. Rückkehr Freitag abend geplant. Rennstart Samstag Mittag. Bliebe der Vormittag. Aber das ist ein Gewissensproblem: Will ich ihn wirklich direkt nach seinem Urlaub schon wieder belästigen?

Donnerstag Nacht dann eine erlösende SMS: Frühe Rückkehr auf Grund von Scheiss Wetter, ich darf Freitag (heute) vorbei kommen. Juhu!

Dort angekommen ist wenig überraschend schon jemand da, das erste Fahrrad hängt schon in der Luft und wird repariert. Mehr oder weniger erfolgreich, auf jeden Fall so, dass es Fahrbereit ist für Samstag.

Foto 1
Wenig Überraschend liegt dann auch schon das „kleine OP-Besteck“ bereit:
Foto 2

Und damit war man dann auch schnell an des Pudels Kern: Wenn die Bremsbelagstärke dünner ist, als die Stärke Klammern, die die Bremsbelänge hält… tja, dann bremst man halt mit der und nicht mit den Bremsbelägen:

Foto 4

Ich habe ehrlich gesagt an der Stelle schon die Rennteilnahme an mindestens dem Samstag für mich abgehakt – ich hätte ja irgendwo Bremsbeläge auftreiben müssen und das ist hier auf dem Land abends nicht möglich. Also hätte ich, damit ich hätte Sonntag fahren könnte, zu Rose nach Bocholt gemusst. Doof. Ganz doof.

Aber da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt, bzw. den Schrauber gemacht: schnell hatte nämlich der Beste aller Besten die Bremsbeläge von seinem eigenen(!) Rad abmontiert und an meinem angeschraubt. Nicht neu, aber gut genug fürs Wochenende und sicherlich ausreichend, bis nächste Woche (hoffentlich!) die bestellten XT-Bremsen kommen. 🙂

Juhu, damit kann ich Irrer also morgen den Marathon fahren und am Samstag dann das XC-Rennen!

(Falls ich nicht zu k.o. bin 😀 )

Was lernen wir davon?

Bremsbeläge an modernen Scheibenbremsen bremsen gut, verschleissen aber super schnell. Die hier hatten jetzt gut 500-700 km runter, darunter ein Marathon und 1,3 XC-Rennen. Gut, die meisten Rennen in Scheißwetter. Um mal zu prüfen ob das an mir (und meinem Gewicht oder Bremsstil) liegt, haben wir dann gerade mal die Bremsen am Rad meiner Freundin auseinander genommen. Etwas mehr Laufleistung bei halbem Gewicht, quasi. Kein Marathon, aber 1,6 XC-Rennen. Und die Beläge sind genauso runter wie meine. Scheint also „normaler“ Verschleiss zu sein.

Vielleicht sollte ich dann nach den ganzen Regen-Matsch-Touren im El Saß dann die Tage auch mal die Beläge an den Fullys prüfen…

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)

Ein Gedanke zu „Das vergessene Rennen und die Sache mit den Bremsen“

  1. 500-700 km für einen Satz Bremsbeläge?
    Ich habe die XT Bremse nun 6 Jahre. Da habe ich insgesamt 2 Mal die Beläge komplett gewechselt 😉
    Inkl. diverser Rennen und auch 24 h Rennen im 2er Team.

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