The Great Gatsby (2013)

Gestern war dann entlich mal wieder Kino-Zeit und auf besonderen Wunsch gab es „The Great Gatsby„, ein „Remake“ der Robert Redford – Version von 1974. Diesmal mit Leonardo di Caprio und Tobey Maguire. Und der Film polarisiert das Publikim:

Wenige Filme schaffen es, dass der Abspann beginnt und trotzdem alle sitzen bleiben. Dieser ist einer davon und das liegt zum einen sicherlich an der überaus tragischen Figur des Gatsby. Die Geschichte ist als (Mann will Frau) und die Moral seicht (Geld kauft nicht alles) und doch hat die Geschichte die F. Scott Fitzgerald da seinerzeit zu Papier brachte, nichts von ihrer Wirkung verloren.

Dazu kommt, dass die neue Version auch neue Wege gehen will. Statt sich an der Bildsprache des Originals zu orientieren, verwendet man eine sehr bunte Mischung von Real und Computeranimiert und schafft eine Welt, die ihre besonder Bedeutung durch eine heftige Überzeichnung erhält. Dazu kommt ein Soundtrack, der sich nicht scheut Klassiker der 20er und 30er von Musikern wie Lana Del Ray und Jay-Z neu interpretieren zu lassen.

Die Kombination von Bild und Ton allein ist perfekt gelungen und am liebsten würde ich hier aufhören, doch der Film hat 2,5 Schwachstellen.

Die erste Schwachstelle ist sicherlich Tobey Maguire. In einem Spiderman-Kostüm und wenn man sein Gesichti nicht sehen muss, macht er vielleicht eine gute Figur. In einem Film wo der größte Teil der Erzähllast auf seinen Schultern ruht, ist er fehlbesetzt.

Ebenso Leonardo di Caprio. Abgesehen davon, dass dieser eh nur verloren (geglaubten) Frauen hinterhertrauern kann (Trauma??) und ansonsten eher durch wenig Gesichtsspiel auffällt, ist er hier auch ein reichlich glanzloser Gatsby, dem man zu keinem Moment seine Rolle abkauft. An die Ausnahme in Django kann er nicht anknüpfen, er ist wieder das Milchgesicht ohne Charisma.

Andersherum muss man ihm zu Gute halten, dass er an alte Zeiten anknüpft – und sein Leben mal wieder im Wasser aushaucht.

Das halbe Problem ist Adelaide Clemens, eigentlich eine wunderschöne Schauspielerin. Sie wird in dem Film zur blassen Getriebenen ihres Herzens, statt die große Verführung darzustellen, die sie im Drehbuch wohl innehalten sollte.  Keine Ahnung, was die Verantwortlichen bewogen hat, sie so unter ihrem Level zu verkaufen.

Im Fazit also ein Film mit beeindrucken Bildern und tollem Sound (hab mir dann mal den Soundtrack gekauft). Und ich würde den Film uneingeschränkt empfehlen – wäre er ohne Tobey und Leo. So aber… sollte man sich gut überlegen ob man nicht wartet, bis die DVD für 5€ zu haben ist. Ich würds tun.

Nächster Stop: World War Z – Karten schon gekauft 🙂

Autor: unkreativ

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