2. MTB-Marathon Neheim: Vorher vs. Nacher

Heute war in Neheim der nächste Lauf zur Nutrixxon-Marathon-Trophy und Julia und ich sind hingedüst, um uns mit vielen anderen zu messen. Für Julia endete die 65km-Strecke auf Platz 3 – mit einem Abstand zu Jule, der hoffen lässt.

Für mich endete das Rennen mit einem ungewöhnlichen Platz 2:

… in der Notaufnahme des Krankenhauses in Arnsberg. Und das kam so:

Foto 1

In Neheim erwartete uns bestes Wetter – ein Wunder nach dem Regen der letzten Wochen. Und richtig gut motiviert ging es an den Start des 2. MTB-Marathons von Neheim.  Der neutralisierte Start beginnt dabei mit 3km Asphalt – für mich perfekt und ich bin super los gekommen. Leider gab es schon nach wenigen hundert Meter einen Unfall, bei dem angehalten wurde, weil die anderen die hielten kein Handy hatten. Also schnell Notruf durchgegeben, vergewissert das die anderen alles unter Kontrolle hatten und weiter ging es…

Mit teilweise 50km/h konnte ich viele der verlorenen Plätze wieder gut machen und auch im Wald lief es für mich super. Die erste Abfahrt runter gerast und Platz um Platz erkämpft. Alles super, sieht man von dem Vollpfosten ab, wegen dem ich ins Gebüsch hüpfen musste und dabei beide(!) Trinkflaschen verlor. Aber egal, gibt ja Verpflegungsstände – also weiter.

Die erste Steigung zeigte mir, dass ich immer noch nicht stark bin – aber längst nicht mehr so schwach am Berg wie früher. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, das es kaum besser laufen kann. Dann die Streckenteilung bei 30km und alles super.

Nach der Streckenteilung kam ein richtig geiles, flowiges Singletrailstück. Super. Meine Beine super drauf, mein Kopf super drauf, Vollgas.

Die Veranstalter hatten an verschiedenen Stellen Warntafeln aufgebaut, die sicherlich gut gemeint waren. Allerdings waren die meisten Gefahrenstellen nicht wirklich herausfordernd. Bis auf eine. Die dann kam. Bei KM 35.

Plötzlich ging es vor mir Steil bergab, schräg auf ein nasses Wurzelstück. Ich, viel zu schnell, im direkten Abflug. Nach ungefähr 3 Metern der harte Aufschlag, fast direkt vor den Füßen eines Sanis vom Roten Kreuz. „Alles gut, geht schon“, sag ich, versuch aufzustehen und sitze wieder auf meinem Arsch. Von wegen geht wieder: Die Prellung am Arm spielte keine Rolle. Die Hautabschürfungen an der Hüfte? Kein Problem. Die Wurzeln? Hatte mein Rucksack (Gott sei Dank!) von meinem Rücken fern gehalten. Aber mein Knie. Keine Ahnung, was damit war, auf jeden Fall ging  nix mehr und ich konnte ihm beim Dick werden zusehen.

Der Sani nicht lang gefackelt und mir ein Eispack drauf gepackt. Damit wurd es dann auch schnell besser. Aber nicht gut.

Nach einer halben Stunde Zwangspause wollte ich dann versuchen, wenigstens ins Ziel zu kommen. Musste aber nach weiteren 5km einsehen, dass das wenig Sinn macht – Einbeining wie ich unterwegs war. Also habe ich mir vom nächsten Streckenposten den kürzesten Weg zurück erklären lassen und so viel vorab: Ich habe keine 5km gespart, es war einfacher auf der Strecke zu bleiben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich Ziel und wurde dann von meinen Freunden und Mitfahrern zum verarzten zum DRK geschickt. Wenigstens noch mal einen Kühlakku holen. So der Plan. Und nicht ganz 30 Minuten später…

Foto 2

Saß ich im Rollstuhl auf dem Weg zum Röntgen. Platz 2, Platz 1 hatte ein MTBler gewonnen, der sich das Schlüsselbein gebrochen hatte. Dem lasse ich doch gerne Vortritt. Ich war schon froh, dass ich aus Gründen an den anden wartenden Patienten vorbei durfte. Wobei man im Krankenhaus selbst gut amüsiert war von den Rad fahrern….

Inzwischen durfte ich wieder nach Hause. Mein Knie ist außen und innen (wie geht das?) geprellt und gestaucht und ich habe ein paar Hautabschürfungen und Blutergüsse, bin an sonsten aber gut drauf. Und das wichtigste: Der Arzt hat mir versprochen, dass ich, wenn ich ein paar Tage Bettruhe einhalte, im Zillertal wieder fahren können werde. Ab jetzt heißt es:

Daumen drücken!!!

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)

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