Darfs ein bisschen Bürokratie mehr sein?

Manchmal überrascht mich doch, wie sehr Deutschland an seiner Liebe zu Bürokratie klammert. Jüngstes Beispiel: Fahrradleuchten.

Nach ewig langer Zeit konnte sich der Gesetzgeber endlich durchringen, Akkuleuchten zu genehmigen.

Und das, obwohl schon als ich noch Schüler war, viele Batterielampen den Dynamo-Lampen weit überlegen waren – schon weil es damals keine guten Nabendynamos gab.

Jetzt also hätte die Chance bestanden, was Gutes zu tun. Und warum nicht: Die Leuchtkraft ist in den letzten Jahren gewachsen, die Zuverlässigkeit und Betriebsdauer pro Ladung sowieso und für jeden Geschmack gibt es was richtige.

Und was macht die Bundesregierung?

Als erstes verbietet sie blinkende Leuchten. Weil… äh sie wissen schon. Das ist totaler Unsinn, weil ich selbst aus der Erfahrung sagen kann, dass in der Stadt keine gute Ausleuchtung der Wege, sondern eine hohe Sichtbarkeit das A und O ist. Und blinkende Lichter erregen mehr Aufmerksamkeit.

Noch viel schlimmer finde ich aber, dass wir für Akku- und Batterieleuchten jetzt ein neues Prüfzeichen einführen. Ja kein Scherz, wer Batterielampen verkaufen will, der muss nicht darauf achten was die können, sondern ob die das offizielle deutsche Prüfzeichen haben:

«Händler, die Lichtanlagen ohne Prüfzeichen verkaufen, begehen eine Ordnungswidrigkeit», betont Huhn.

Ich glaub das nicht…  statt hier mal sinnvolle und zukunftsoffene Regeln zu schaffen und Bürokratie abzubauen, werden starre Vorgaben ins Gesetz gegossen und neue bürokratische Hürden geschaffen. Und sollen wir Wetten, dass z. B. die Lampen für Mountainbiker (sehr hell, breite Streuwirkung) und für Rennräder (sehr leicht) genau dieses Siegel deutschen Willens nicht bekommen werden? Weil die erste zu Hell ist und die zweite ja am Mountainbike nicht halten würde? Oder irgend so was?

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)