Jahresrückblick?
Das macht doch jeder. Naja fast jeder, den bisher habe ich eigentlich keinen gemacht. Dabei wäre das doch eine gute Gelegenheit, mal durch das Blogarchiv zu schauen: Was hat mich denn eigentlich beschäftigt?
Januar
Ich habe damals das Jahr mit einer Jahresvorschau begonnen. In der stehen Dinge, die ich heute lustig finde: wie z. B. das mir die GroKo als angenehmere Alternative erschien – zu Schwarz-Gelb und Schwarz-Grün. Mit meiner Merkel-Vorhersage hatte ich recht, mit meiner Vorhersage hinsichtlich Überwachung und Co nicht. Wer konnte schon Snowden vorhersagen? Eingetroffen sind auf jeden Fall meine Pläne hinsichtlich des Bikens.
Wo wir gerade vom Biken sprechen: Julia und ich saßen bei Scheisswetter vor dem PC und haben uns Mountainbike-Rennen angesehen. Die Folge davon war dann, dass wir uns zur Zillertal Bike Challenge angemeldet haben. Eine Entscheidung, die – ohne das es uns schon richtig klar war – massiven Einfluß auf unser Jahr hatte.
Mitte Januar ging es dann für eine gute Woche nach Mallorca. Ich und Mallorca? Was eigentlich unvereinbar schien, ließ sich mit dem „Kleber“ Fahrrad ganz gut zusammen pappen. Sommer, Sonne, Höhnemeter und viel Spaß. Warum eigentlich nicht?

Februar
Der Februar begann damit, dass ich mich zunehmend darüber aufgeregt habe, wie in Voerde Politik gemacht wird. Anlass war das Theater um die Umbenennung der Hindenburgstraße, dass mich damals fragen ließ, ob Voerde auf dem rechten Auge blind sei. Witziger Weise kam im Februar auch das Buch und das Hörbuch „Er ist wieder da“ in meinen Besitz. Meiner Meinung nach eines der besten Bücher, die ich 2013 gelesen habe – das mich aber vor eine schwierige Frage stellte: Darf man Hitler mögen?
Ich war zwar im Februar nicht im Urlaub, aber dank Julia konnte ich trotzdem entspannen. Dafür waren wir in der Carolus-Therme in Aachen, die zwar meine Erwartungen nicht ganz erfüllte, wo wir aber trotzdem einen schönen Tag genießen konnten, mal ohne jeden Trubel und Hektik. Da ich etwa zu der Zeit auch erfahren habe, dass ich meinen Bachelor (besser als erwartet) abgeschlossen hatte, war mein Zwischenfazit: Passt!
Der Rest des Monats bestand dann aus viel Radfahren und Kopfschütteln über Politiker.

März
Im März fing die Geschichte mit dem Babcockwald noch mal an, richtig an Fahrt zu gewinnen. Und parallel dazu eskalierte der Streit um die Hindenburgstraße weiter fröhlich vor sich hin. Definitiv eine Phase, in der Politik in Voerde keinen Spaß gemacht hat. Vor allem, als dann noch ein geschätzter Kollege im Rat, H.-D. Langenfurth, unvermittelt starb.
Jenseits dessen Stand der März vor allem im Zeichen des Fahrrads, allerdings noch unstrukturiert und nur mit dem Gefühl im Nacken, für die ZBC was tun zu müssen. Spaß hat auch gemacht, mal in Belgien ein Enduro-Rennen zu besuchen. Sollte ich mir für 2014 eigentlich auch in den Kalender schreiben – dankbare Fotomotive und viel Spaß 😀
Ende März waren wir dann das erste Mal bei Steffi von pro-formance. Dort haben wir einen Stufen-Laktattest gemacht und anschließend Steffi gleich für ein Jahr gebucht: Zum Erstellen von Trainingsplänen. Dem voraus gegangen war die Einsicht, dass wir für die ZBC doch vielleicht ein bisschen mehr machen müssen, als nur nach Lust und Laune am Niederrhein rum zu kurven. Das Ergebnis des Tests war allerdings besser als erwartet, sowohl Julia als auch ich waren keine hoffnungslosen Fälle.

April 2013
Im April habe ich mir Gedanken um U. Hoeneß und die Systematisierte Verantwortungslosigkeit gemacht – und eigentlich war Politik das für mich den Alltag bestimmende Feld im April.
Allerdings bin ich auch den SKS-Marathon in Sundern gefahren. Als erstes Rennen in 2013. Bei Wetterbedingungen, die besser nicht hätten sein können. Sofern man masochistisch veranlagt ist. Gott sei Dank war der Monat kurz 😉

Mai
Der Mai brachte dann endlich Sonne und geiles Wetter. Das wir natürlich zu nutzen wussten – raus in die Natur, die Beine schwingen. Allerdings hat der Mai wettertechnisch durchaus zwischendurch noch mal den April durch hängen lassen und so wurde das XCO-Rennen in Betzdorf dann auch eine reine Schlammschlacht. Aber davor und danach war das Wetter toll 😀 Übrigens war Betzdorf das einzige XC-Rennen in 2013, dass ich von Anfang bis Ende gefahren bin. Anders als das XC-Rennen in Haltern, wo ich nach der ersten Runde schon wegen eines Sturzes ausgeschieden bin.
Zudem waren wir mit Freunden für ein paar Tage in Frankreich untergeschlüpft: Im Elsass hatten wir uns zum biken verabredet. Und weil der Elsass recht nah an Deutschland liegt, war auch noch ein Abstecher in den Europa-Park nach Rust mit drin.
Politisch haben wir uns immer noch wegen der Hindenburgstraße in Voerde gezofft. Das muss man eigentlich schon gar nicht mehr erwähnen. Außerdem verpasste der Stadtrat in Voerde eine gute Chance, mal echte Bürgernähe zu zeigen: Mein Vorstoß, bei Abgeordnetenwatch vertreten zu sein, wurde abgelehnt.

Juni
Nachdem Julia ja schon in Betzdorf ganz vorne dabei war, konnte sie Anfang Juni auch in Solingen zeigen, was in ihr steckt. Ich bin nicht gefahren und fand die Strecke schon als Zuschauer echt hart. Aber Julia hat sich sehr gut geschlagen! Ich bin dafür in der Eifel den Rursee-Marathon gefahren. Mit besch**** Reifen um mein Leben, quasi. Die Strecke war aber so schön, dass ich mich echt ärgere, dass sie 2014 nicht mehr in den Kalender passt. Zudem waren wir in Essen bei Bergetappe, die uns die Räder eingemessen haben. Als jemand der wenig Ansprüche an ein Rad hat, war ich doch erstaunt, wie viel das ausmachen kann.
Der Juni war auch der Monat, in dem die Bundesmutti „Neuland“ erfand und mal wieder vom Bundesverfassungsgericht eins über bekam.
Es war aber auch der Monat, in dem Danny MacAskill das Video „Imaginate“ veröffentlichte und damit zeigte, dass Gravitation dann doch irgendwie relativ ist. Am Besten sind aber die Take-Out am Ende – das verursacht schon beim Zusehen echte Schmerzen.
Und natürlich war der Juni auch der Monat, in dem ich Geburtstag hatte. Statt Party gab es Besuch von einem Superhelden im Wohnzimmer.
Schließlich endete der Monat dann mit dem Marathon in Neheim. Julia schaffte auf der 65km langen Strecke Platz 3. Und ich schaffte einen Platz im Rollstuhl, nachdem ich mich gnadenlos abgeschossen hatte. Eine Woche vor der ZBC, ich hätte schreien können!

Juli
Anfang Juli hieß es dann: Ab nach Österreich. Die Zillertal-Bike-Challenge rief und wir kamen. Die Kurzfassung ist, dass es super lief – viel besser als erwartet. Julia schaffte Platz 4 der Prinzessinnen und ich war auch relativ zufrieden. Da überhaupt ins Ziel zu kommen war schon geil – hinterher auf dem Video aufzutauchen noch geiler 😉
Kaum waren wir wieder daheim, rief auch schon RedBull: In Herne fand das RedBull Seifenkisten-Rennen statt. Absoluter Wahnsinn und wir zum Knipsen dabei. Kult, Kult, Kult!
Politisch drehte sich wenig um Hindenburg und vieles um PRISM und die NSU. Außerdem hatte mir Julia Bioshock Infinite geschenkt – das machte manchen politischen Unsinn wett 😉

August
Der August stand dann ganz im Zeichen des 24h-Rennen im Landschaftspark Duisburg. Aber eh es so weit war, sollte noch das heißeste Wochenende des Jahres kommen – mit einer kaputten Klimaanlage im Auto. Auf Murphy ist halt Verlass. Trotzdem wurde das 24h-Rennen ein voller Erfolg und unser Team schaffte es, den dritten Platz zu erfahren. Grandiose Leistung aller.
Julia kam zudem in Grafschaft beim Marathon auf Platz 2 – mit Sekunden Rückstand. Ich kam natürlicht nicht aufs Podium, hab mich aber darüber gefreut, dass ich eine Stunde schneller war, als noch 2012.
Die Bundestagswahl stand vor der Tür und ich wusste nicht genau, was ich nun davon halten soll. Also haben wir Ende des Monats das Auto gepackt und sind der Sonne entgegen. Nach Kroatien. Und genau pünktlich hatte Stevens & Hüldonk auch meine Klimaanlage wieder fit 😀

September
Der September begann dann erst mal mit Sonne, Sonne und noch etwas mehr Sonne. 2 Wochen mal gar nix machen, außer Rad fahren (ohne Training, mit Bergen), am Meer liegen, Essen, wieder am Meer liegen, Trinken und wieder am Meer liegen, das war schon was.
Schade nur, dass mich eine Woche nach dem Urlaub eine Halsentzündung dahin raffte und auch aus dem Training riß. Immerhin das einzige mal in 2013, dass ich wirklich danieder gelegen habe. Während dessen fieberte die Nation der Bundestagswahl entgegen. Nicht weil es spannend gewesen wäre, sondern damit der Zirkus um die beiden Spitzenkandidaten ein Ende findet. Besonders wegen der Einen. Das Wahlergebnis war dann nicht überraschend, gleichwohl niederschmetternd.
Während dessen bahnte sich in Voerde der nächste Aufreger an. Es ging darum, dass wir Asylbewerber unterbringen müssen. Das, was draus wurde hat mich mehr als sprachlos gemacht.
Sprachlos, wenn auch aus anderen Gründen, hat mich auch die Nachricht gemacht, dass bei der CTF in der Haard ein Biker verstorben ist.

Oktober
Im Oktober kochte die Seele der Voerder dann heftig und die Diskussion um die Asylbewerber nahm sehr unschöne, später aber auch beruhigende Züge an. Zugleich gab es auf Youtube ein extrem merkwürdiges Phänomen. Ich sag nur: Wie sagt der Fuchs? Um das erträglich zu machen, hab ich mir mit Almdudler die Kante gegeben. Denn plötzlich kippte ein Spediteur den Jahresvorrat ab (um genau zu sein 2/10), den wir im Team bei der ZBC gewonnen hatten.
Die Rheinische Post lud mich zudem ein, am Relaunch und Redesign der Website mitzuwirken – was ich als Dauernörgler natürlich gemacht habe. Kleiner Spoiler: Das Ding mit der Karte ist bis heute nicht korrigiert.
Im Oktober haben wir auch unseren ersten Rollentrainer gekauft. Den Tacx i-Vortex. Cooles Gerät, aber in Sachen Software schaffen es die Niederländer, wirklich jeden Standard zu unterbieten. Die Software ist das Äquivalent zu Windows Vista 😉
Parallel dazu haben wir uns in Voerde weiter um die Frage der Asylbeweber-Unterkünfte gezofft und auch der Sportpark wurde wieder Thema.
Ende des Monats fand dann in Marburg das RedBull Hill-Chasers statt, ein Bergauf-Rennen. Julia ist angetreten und ich war zum knipsen da. Gewonnen haben wir zwar nichts, aber wir hatten sauviel Spaß 😀

November
Der November stand dann wieder voll im Zeichen des Sportparks. In der Bundespolitik blamierte Ströbele die Regierung und besuchte Snowden.
Außerdem kam endlich die lange herbeigesehnte 50 Jahre Jubiläumsfolge von Doctor Who ins Kino – die auch mal eben die beste 3D-Show war, die ich je gesehen habe. Das zu gucken war auch wichtig, weil ich langsam von dem Rest der Realität die Nase voll hatte. CDU und SPD stritten um die GroKo. Aber auch positives kam aus der Politik: Die Planungen der Fahrrad-Autobahnen gehen voran!
Sportlich habe ich beschlossen, auch dieses Jahr wieder im Winterpokal mitzufahren. Um den inneren Schweinehund nicht zu groß werden zu lassen.
Dezember
Der Dezember stand dann im Licht der absurden Meldungen. Parallel veröffentlichte Google seinen Jahresrückblick und weckte damit die Idee, dieses Rückblicks. Außerdem riss sich die CSU das Internet unter die Finger. In Voerde fand die letzte Ratssitzung 2013 statt.
Nebenbei waren wir wieder bei Steffi für die zweite Leistungsdiagnostik dieses Jahr, mit gemischten Ergebnissen. Das Nutrixxion 4fun-Team hat mir angeboten mit zu spielen, doch dazu im Januar mehr.
Schließlich habe ich überlegt, was ich in meine Planung für 2014 schreiben werde. Dann schrieb ich diesen Jahresrückblick und dachte mir: ich habe fertig. Wir sehen uns dann in 2014 und bis dahin gilt: Was dieses Jahr nichts taugte, wird auch nächstes Jahr nicht besser 😉