2014
Wisst Ihr noch, wie wir uns auf das Jahr 2000 gefreut haben? Wie all die kreativen Menschen sich ausgemalt haben, wie die Menscheit im Jahr 2000 und dann bis 2020 sich entwickeln würde?
Deutschland…
Ich meine, mal ganz ehrlich: Die Menschheit ist eigentlich erst einen Augenblick lang auf der Erde, in kosmischen Maßstäben, und hat zugleich einen unglaublichen Entwicklungssprung gemacht. Überlegt mal wie wenig Generationen uns welches Leben ermöglichen!
Dummer Weise aber scheint die kulturelle Enwicklung nicht mit der technologischen mitgehalten zu haben.
Ich meine, wie sonst kann es sein, dass wir 2014 noch immer da stehen, wo wir vor Jahren, Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten standen? Nur mal ein paar Beispiele:
- Trotz aller Technologie-Potentiale reden Politik und große Teile der Bevölkerung noch immer von dem „Schlaraffenland“ Vollbeschäftigung. Nur eine Nation in der jeder Arbeit, kann eine gute Nation sein. Nur wer Vollzeit arbeitet, von der Schule bis zur Rente mit weit über 60, darf sich als vollwertiger Teil der Gesellschaft verstehen.
- Angst vor dem Fremden, vor den Fremden. Vor Ausländern, die nur Ausländer sind, weil mal jemand eine zufällige Linie auf der Karte gezogen hat. Oder mit einer Armee auf einem Schlachtfeld. Angst vor anderen Kulturen, die unsere ach so hohe Kultur beeinflußen, vielleicht gar verändern könnten. Angst vor Hautfarben, die nicht unsere sind und der tief verwurzelte Glauben, dass mit der Farbe der Haut auch Aussagen über den Menschen möglich sind.
- Wir wissen was gesund ist – und lieben was uns krank macht. Wir verpesten Luft, Wasser, Erde und selbst unser Essen. Wir sparen gerne 10 Cent auf das Kilo Fleisch und scheissen auf unsere Gesundheit, wenn wir mit Antibiotika vollgestopfte Lebensmittel futtern. Wir supersizen unser Fast-Food und trinken eine Coke Light für das Gewissen.
Drei Phänomene, die mir für unsere Gesellschaft typisch scheinen. In anderen „Entwickelten“ Gesellschaften vermutlich ähnlich, wenn nicht gleich. Warum eigentlich?
Ich meine, das Wissen ist doch da. Warum also lassen wir uns von Politik und Wirtschaft in einem Zustand halten, der vielleicht vo 100 Jahren noch angebracht war. Der aber angesichts der rasanten Entwicklungen längst abgeschüttelt sein könnte? Klar, wir sagen immer, dass ein Alleingang nicht möglich ist. Aber wo steht das? Wo ist der Beweis, dass nicht Deutschland mal mit einem guten Beispiel voran gehen könnte um der Welt zu zeigen, dass wir uns weiter entwickeln können?
… und die Welt?
Statt dessen lassen wir uns einlullen in einer ständigen Panikmache vor internationalem Terrorismus. Dem weniger Menschen zum Opfer fallen, als Geschäftspraktiken „etablierter“ und „elitärer“ Kreise.
Aber dabei vergessen wir so schön, welche Unsummen wir ausgeben für Kriege um Ressourcen und Macht. Ja, auch in 2014 ist die Welt noch überzogen mit kriegerischen Konflikten. Oft von außen induziert und eigentlich nie mit einem guten Ende. Könnten wir nicht mit viel weniger Geld und Leid versuchen, die Menschen auf der Welt im Niveau anzugleichen?
Klar, die Phantasie vom Markt spricht dem entgegen. Aber wann haben wir eigentlich angefangen, uns „dem Markt“ unterzuordnen? Und warum ist es verboten zu fragen, ob man das nicht wieder ändern sollte? Was sind ein paar Milliarden gegen Hunger und Durst auf der Welt gegen die vielen hundert Milliarden, mit denen wir Länder in die Steinzeit zurück bomben um ihnen dann „großzügig“ wieder zu helfen?
Wieso können wir mit ferngesteuerten Drohnen eine terroristische Hochzeit ausknipsen, während der Weltraum über uns und die Meere unter uns noch nahezu unerforscht sind? Gut, mit den Meeren, da arbeiten wir ja dran, dass da bald nix mehr zu erforschen lebt. Und zusammen mit dem Bienen-Sterben und dem Gen-Mais ist vielleicht bald auch bei uns Hunger ein Problem.
Warum?
Ehrlich gesagt: ich verstehe das alles nicht.
Menschen sind Menschen, völlig egal wo sie leben und wie sie leben und lieben. Über den Punkt einer gesellschaftlichen Entwicklungsstufe in der alle arbeiten müssen, sind wir auch lange weg. Statt dessen könnten wir uns darauf konzentrieren, unsere weltweite Einzigartigkeit im Denken zu nutzen, um uns alle nach vorne zu bringen.
Die Gesellschaft zu etwas zu machen, in der jeder einen Platz hat und in der jeder Leben kann. Eine Welt zu schaffen, die eines Tages Ausgangspunkt für Reisen sein wird, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Eine Welt zu schaffen, in der gutes Leben und eine geschützte Umwelt sich nicht ausschließen müssen.
Statt dessen arbeiten wir mit einem wahnsinns Tempo daran, einfach alles so zu machen wie immer. Und dann wundern wir uns, dass nichts besser wird?
Echt: ich verstehe das alles nicht.