Die Angst vor der Angst

Manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln. PEGIDA, oh ich könnte Romane über den Schwachsinn schreiben und Bücher über die Sorgen die ich mir mache, wenn tausende Deutsche mit Fackeln vor einer imaginären Furcht demonstrierend durch die Straßen ziehen.

Aber darf es uns wundern?

In Australien gibt es gerade eine Geiselnahme. Ein oder mehrere Geiselnehmer halten eine oder mehrere Geiseln in ihrer Gewalt. Leider heute „Routine“ und eigentlich kaum eine Nachricht wert. Und was macht man als Gangster, der aus der Langeweile der Geiselnahme ausbrechen will? Richtig, man faselt von Bomben und hält arabische Schriftzeichen hoch und schon ticken alles aus.

Die ARD war wenigstens noch halbweges besonnen und  titelte „nur“:

  Bewaffneter hält mehrere Menschen fest

Geiselnahme in Café in Sydney

Eine Geiselnahme hält die Polizei in der australischen Metropole Sydney in Atem. Ein bewaffneter Mann hält nach Polizeiangaben etwa 30 Menschen in einem Cafe im Geschäftsviertel der Stadt fest. Drei Geiseln seien bislang entkommen, niemand sei verletzt.

Beim ZDF war wohl der Wunsch Mutter der Überschrift:

Terroralarm in Sydney
Geiselnahme in Café in Sydney
In Sydney werden Geiseln in einem Café festgehalten. Ein Unbekannter zwingt zwei Menschen, sich ans Fenster zu stellen. Sie halten eine Flagge mit arabischer Schrift hoch.
Super wäre gewesen, wenn wenigstens der öffentlich-rechtliche Rundfunk hier nicht noch mehr Feuer ins PEGIDA-Öl gießen würde. Denn es ist genau dieser Schwachfug der letztlich als Legittimation für die größten rechten Proteste seit vielen Jahren herhalten muss. Und ja, es sind rechte Demonstrationen. Denen wir mit Aufklärung und Widerstand begegnen müssen. Und die wir nicht noch so befeuern dürfen!

Autor: unkreativ

Gelegentlich hat der Unkreative das Gefühl, er müsse Euch etwas wissen lassen. Das kann sinnvoll sein. Muss es aber nicht. ;-)