Wer mich kennt, der weiß das ich kein Freund deutschen Kinos bin. Egal wie sehr wir es versuchen, wir können einfach nicht Film.
Um so irritierter waren meine üblichen Kino-Begleiter, als ich vorschlug „Ich bin dann mal weg“ zu schauen. Die Verfilmung des Buches von HaPe Kerkeling.
Ich hatte das Buch nicht gelesen. Ich hatte auch den Trailer nicht gesehen. Alles was ich wußte war ganz grob um was es ging und das HaPe nicht HaPe spielen würde. Alles darüber hinaus? Keine Ahnung.
Was mich motiviert hat ist sicherlich mein eigener Wunsch nach Draussen. Nach Weg. Nach und Tschüss. Aber reicht das? Und sicherlich spielte auch eine Rolle das ich kürzlich „Picknick mit Bären“ gesehen habe.
Und so ging es gestern ins Kino, und der Saal war überraschend voll.
Fangen wir mit den negativen Dingen an: Die Deutschen können keinen Film. Schon gar nicht wenn es darum geht gute, geeignete Schauspieler zu finden. Das war schon unangenehm. Und der Film geht sehr grenzwertig in Richtung: „Finde Gott und alles wird gut“. Aber nur grenzwertig.
Denn kommen wir zu dem positiven Überraschungsmoment: Mit einigen kleinen, gut gesetzten Szenen zum Lachen und einigen, gut gesetzten Szenen zum Bedrückt sein und vielen guten Szenen zum Nachdenken ist der Film wirklich gut geworden. Er ist nicht langatmig oder langweilig und er schafft es, ein Kino komplett zu entspannen.
Schönes, greifbares Moment dessen war, als beim Nachspann einfach niemand aufstand.
Was bleibt jetzt als Fazit?
Erstens: ich hab das Buch bestellt.
Zweitens: Vielleicht können die Deutschen ja doch Film. Zumindest ein bisschen.
Und wer mal was völlig anderes sehen will, sollte sich durchaus mal diesen Film ansehen. Wenn man keine Action und Spannung erwartet, sondern einen Reisebericht nach Spanien und zu sich sehen will, ist man genau richtig. Und man lernt einen HaPe Kerkeling kennen, der vielen vermutlich bis heute völlig verborgen geblieben ist. Zumindest mir.
Ein Gedanke zu „Ich bin dann mal weg“
Kommentare sind geschlossen.