Ich kandidiere ja dieses Jahr als Bundestagskandidat der Grünen in Wesel. Das bedeutet, dass man nicht drumherum kommt, hier und da von mir zu lesen. Vermutlich werde ich mich auch an zahlreichen Stellen vorstellen dürfen.
An einer Stelle werde ich das aber nicht machen: Im „Lokalkompass Wesel“. Diese Lokale „Nachrichten-Website“ ist mir in der Vergangenheit öfter negativ aufgefallen, vor allem mit Beiträgen von Dirk Bohlen.
Aktuelles „Highlight“ ist sein „Aufreger der Woche„, dass er sich an einer Tankstelle nicht an der Waschstraße vordrängeln durfte. Abgesehen von der Vermessenheit seiner Aufregung finde ich es ausgesprochen ungehörig, seine journalistische Position für eine solche Art der selbstgerechten Abrechnung zu nutzen.
Das ist aber nur ein Aspekt.
Ein zweiter Aspekt ist seine „Vorstellung“ der Kandidaten zur Landtagswahl 2017. Hier hat er es sich einfach gemacht und keine Vorstellung geschrieben, sondern er forderte einfach die Kandidaten auf, sie mögen sich erstens auf der Website anmelden und dann zweitens in den Kommentaren eine Vorstellung schreiben.
Kann man machen, wenn man die Mühe scheut, selber einen vernünftigen Artikel zu schreiben. Sein „Anprangern“, dass nicht alle Kandidaten das so machen wie er es sich vorgestellt hat – oder zu einem Zeitpunkt den er sich vorgestellt hat, finde ich dann wieder in der gleichen Schublade wie sein Anprangern der Tankstelle:
Für mich haben sich damit der Lokalkompass und insbesondere Dirk Bohlen mit Erfolg aus der Gruppe „ernstzunehmender Journalismus“ geschossen. Und von daher werde ich – sollte eine Aufforderung kommen – mich dort nicht vorstellen. Mir ist diese Art des „Schmierenjournalismus“ schlicht zuwider.
Nachtrag:
Der Facebook-Strang zu der Tankstellen-Nummer mit unzähligen negativen Kommentaren wurde kommentarlos gelöscht. Auch eine Art mit Kritik umzugehen. Nachdem der Autor es sich nicht hat nehmen lassen noch mal zu erwähnen, er lache sich über die Kommentare kaputt.
Lieber Stefan,
ein wenig mehr Verständnis solltest Du schon für Herrn Bohlen aufbringen. Immerhin hat Herr Bohlen einen selbst geschriebenen Artikel in den Lokalkompass Wesel eingestellt – das ist im Vergleich zu seiner sonst üblichen Vorgehensweise, andere Personen für sich schreiben zu lassen, eigentümliche Schlagzeilen zu generieren und sich auf Copy & Paste zu beschränken, ein erheblicher Fortschritt. Jetzt muss er nur noch an der Qualität seiner Artikel arbeiten und sich am Pressekodex-Kompass orientieren, um als Journalist bzw. Redakteur wahrgenommen zu werden…