Die Bücher rund um den Dunklen Turm von Stephen King sind ziemlich spannend. Wenn man lange Geschichten mag, denn alleine die eigentliche Serie hat 7 Hauptbücher und mehrere Nebengeschichten. Dazu kommt, dass nach dem Lesen vom Turm viele andere King-Bücher gelesen werden wollen, die irgendwie mit dem Turm verbunden sind.
Und das ins Kino bringen? Auf die Leinwand? In einen Film von gerade mal 90 Minuten? Muss das nicht schief gehen?
Um es kurz zu machen: Ich hatte eine Katastrophe erwartet.
Und wurde überaus positiv überrascht. Denn der Film ist besser, als sein Ruf.
Klar, auf der einen Seite werden die Hardcore-Fans enttäuscht sein, denn jeder hat irgendwie eine Vorstellung davon, wie die Bücher verfilmt werden können. Und dann wollen noch Leute ins Kino gelockt werden, die die Bücher nicht gelesen haben. Das ist nicht leicht, andersherum hat Harry Potter es aber auch geschafft.
Nur, wie anfangen? Eins ist klar, der Film kann keine Adaption des ersten Buches sein. Denn das ist für Leser eine echte Herausforderung und am Ende des Buches hat man mehr Fragen als Antworten. Das würde nicht gehen.
Also entschied man sich, zu Recht, ein Mashup aus verschiedenen Teilen der Buchserie zu machen. Und das ist durchaus gelungen, denn wenn man sich das Ende des 7. Buches vor Augen führt, macht das Sinn. Und kann dann auch als Erklärung dafür dienen, warum der Revolvermann mit seinen blauen Kanoniersaugen auf ein Mal von Iris Elba gespielt wird. Der seine Sache übrigens ziemlich gut macht und nur von Matthew McConnaughey an die Wand gespielt wird.
Tricktechnisch und filmisch kann der Film mit allen anderen Mithalten. Netter Gag, der allerdings irgendwann langweilig wird, sind die Anspielungen auf all die anderen Storys von King.
Ach ja, Story:
Die gefällt tatäschlich, wenn man entwender noch nie was mit dem Turm zu tun hatte – oder sich das Ende des 7. Buches vor Augen hält. Und man darf als Kenner gerne ignorieren, dass sie an die aktuelle Zeit angepasst wurde, die ersten Bücher sind ja ein paar Tage alt.
Was nicht gelungen ist, ist der Übergang in das was jetzt kommt. Der erste Film ist ja nur ein Aufschlag und wenn ich das richtig verstehe, folgen ja weiter Filme und Serien. Der Hinweis darauf, dass es weitergeht, läuft Gefahr unterzugehen. Und ist sicherlich auch einer der Gründe für zahlreiche Kritiken: Wirklich erschließen kann man sich die Geschichte mit diesem ersten Film in 90 Minuten natürlich nicht. Aber das ist halt auch gar nicht gewollt. Daraus ergibt sich aber auch ein anderes Problem, weil viele Dinge angesprochen aber nicht erklärt werden. Wer keine Ungewissheit mag, wird irritiert sein.
Mein Fazit:
Der Film macht vieles richtig und wenig falsch und ist selbst für mich, als wirklichen Fan der Serie, nice to watch gewesen. Wer sich darauf einstellen kann, dass es nur das Intro zu einer Reihe von Filmen und Serien sein dürfte, dem kann ich den Film wirklich empfehlen.
Wer erwartet, am Ende eines Films alle Fragen beantwortet und eine runde Geschichte erlebt zu haben, der könnte etwas enttäuscht werden.