Facebook: Von der Cholera zur Pest

Vor ziemlich genau 5 Jahren habe ich mich bei Facebook abgemeldet. Das hatte hauptsächlich die zwei Gründe, dass ich Facebook nervig und eine Gefahr für das offene Netz fand.

Daran hat sich nichts geändert, gleichwohl habe ich mich Ende letzter Woche neu angemeldet. Aus einem einfachen Grund: es stehen zwei Wahlen an, von denen eine für mich besonders wichtig wird. Und ich möchte gerne mit den Menschen dazu kommunizieren. Und da ich niemanden zwingen kann, sein Habitat zu verlassen, muss ich halt zu ihnen. Hilft ja nix.

In den wenigen Tagen die ich jetzt wieder bei Facebook bin, habe ich knapp 750 „Freunde“ gefunden. Von denen ich vielleicht 1% wirklich kenne. Da ich aber nicht sehr selektiv die „Freundschaften“ angenommen habe, vermittelt mir meine Timeline schon einen interessanten Einblick.

Das wiederum macht mir schon Angst. Denn zu den beiden oben genannten Gründen, warum man Facebook links liegen lassen sollte, kommt nun ein Dritter: Facebook ist eine Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Auf FB werden völlig gedankenlos die absurdesten Meldungen und Videos verbreitet – aus den obskursten Quellen. Das wird freudig geliked und geteilt, mal politisch streng rechts, mal streng links aber immer völlig gaga.

Es scheint, als wäre „denken vor dem klicken“ völlig ausgestorben und durch ein „ich will dazu gehören – dafür klicke ich“ ersetzt worden. Eine Verarbeitung dessen was man da sieht und teilt scheint nicht statt zu finden.

In der Folge bewegt sich jede Diskussion aus der neutralen Mitte schnell in ein extremes Lager. Meiner Meinung nach aber mit deutlicher Tendenz nach Rechts, weil man offensichtlich dort die Nachrichten produziert, die die Menschen lesen wollen. Um sich in ihrer Angst, Furcht vor anderen oder einfach nur in ihrer Dummheit bestätigt sehen wollen. Diese Effekte verstärken sich in einem interessanten Ausmaß, bis letztlich auch die „gefangen“ werden, deren IQ man so hoch einschätzt, dass sie eigentlich auf solche Schwachsinns-Posts nicht reagieren dürften.

Vielleicht wäre das mal für die eine oder andere Doktor-Arbeit interessant zu analysieren: Wie sehr Facebook die Mitte der Gesellschaft destabilisiert.

Au wei. Das kann ja eine lustige Zeit da werden….

Schatz, zieh was hübsches an, wir kriegen Besuch ;-)

Interessante Ereignisse am frühen Abend:

Ich wollte gerade in der Fritz-Box etwas einstellen, da fällt mir die Liste der Geräte im Netz auf. Und die ist…. äh spannend, denn da ist ein WLAN-Device, dass nicht hier in den Haushalt gehört:

wlan

Und wer oder was hier mitsurft, hat sich die Mühe gemacht, einen sehr langen Schlüssel zu knacken. Klar, ich weiß das es Programme dafür gibt, die das automatisieren. Aber trotzdem – da gehört schon was zu  🙂

Hallo Du, wer auch immer Du bist: Wenn Du gefragt hättest, hätte ich Dich auch so mitspielen lassen. Du musst nicht gleich in fremde WLAN einbrechen. Und überhaupt: War Dir unser Freifunk zu langsam?

Störerhaftung ade?

Ich trau ja meinen Augen kaum und das wird auch so bleiben, bis gute Anwälte das Gesetz geprüft haben. Aber:

Heise und der Spiegel berichten übereistimmend, dass die GroKo noch dieses Jahr(!) die Störerhaftung für WLAN abschaffen will. Damit könnten auch Privathaushalte ihre WLAN wieder ohne Umwege (z. B. Freifunk) freigeben. Sogar die Vorschaltseite scheint vom Tisch:

Die Union hatte darauf gedrungen, dass Nutzer zumindest über eine Vorschaltseite zur Einwilligung in Vertragsbedingungen gezwungen werden sollen, um insbesondere Urheberrechtsverletzungen einzudämmen. Das ist nun aber offenbar zugunsten wirklich offener WLANs vom Tisch. (Heise)

Das würde Deutschland unglaublich nach vorne bringen, wenn WLAN-Betreiber nicht mehr pauschal haftbar sind, wenn ihre User Unsinn betreiben. Erfreulicherweise würde damit auch meine Petition hinfällig: Gemeinsam mit vielen Tausend Menschen hatte ich den Bundestag gebeten, sich des Themas anzunehmen.

Nur beiläufig sei erwähnt, dass mein Anliegen seit Januar 2011(!) unbearbeitet geblieben ist. Hätte sich dann aber ja durch liegenlassen erledigt 😉

Anyway: kommt es, wie es scheint, wäre das einfach gut.

Outlook 2010 und Dinge, die man gar nicht glauben will

Eine Bekannte bat mich um Hilfe, weil „seit längerem“ schon ihr Mail-Client nicht funktioniert. Stellt sich raus: Outlook 2010.

Also habe ich mich auf die Fehlersuche gemacht. Da ich den Mailserver betreue, habe ich erst mal da geschaut: Da kamen aber keine Fehlerlogs (z. B. falsches Kennwort) oder so. Da war einfach gar nichts und das schon relativ lange.

Bleibt also nur ihr PC. Internet geht. Mail geht nicht. Also das Mailkonto überprüft. Alle Einstellungen richtig. Mailkonto gelöscht und neu angelegt. Nada.

Langsam fing das schon an, ein wenig komisch zu sein: ich konnte den Mailserver anpingen. Den Webserver ansprechen und per Webmailer ins Postfach. Ich konnte per FTP Verbindungen aufbauen. Nur Outlook konnte oder wollte nicht: „Server konnte nicht gefunden werden.“ WTF?

Selbst ein testweises einrichten alternativer DNS-Server brachte mich nicht weiter. Es war dann der Zufall:

Ich habe testweise noch mal einen Ping abgesetzt und dabei ist mir aufgefallen, dass offensichtlich der ISP (Telekom) irgendwann auf IP V6 umgestellt hat. Es schien mir zwar unwahrscheinlich, aber ich habe mal einfach V6 dekativiert und IP V4 aktiviert.

Und siehe da: Es kamen Mails.

Fazit: Outlook 2010 kann unter Windows 7 nicht  mit IP V6 umgehen.

Über das Warum kann man nur spekulieren. Und fluchen.

Apple, Zensur und Fragen

Ich teste gerade u. a. die Beta-Version einer VPN-Software. Im Rahmen des heutigen Updates steht im Changelog:

„Bypass censorship“ profile removed, as requested by Apple, in accordance with the Apple Review Guidelines.

Die Profile sollen dem Nutzer erlauben, ohne tiefe Kenntnisse die „richtige“ Stufe der Anonymität, bzw. die richtigen Einstellungen zu wählen. Bei diesem Profil zum Beispiel geht es logischer Weise darum einen VPN-Server in einem Land zu wählen, dass weniger Restriktionen vorsieht:

Anti-Censorship
The main purpose here is to simply get a server which is NOT located in your country in order to simulate a location outside of your country. As this feature will be available free forever, it will not contain additional features like ad blocker etc. It’s our gift to citizens in countries which suffer from censorship.

Was mich irritiert ist, dass nicht die Funktionen entfernt wurden. Nur das Profil. Also nur die Voreinstellung und der Name….

 

hmmm….

Out-Put

Ende letzten Jahres ist mir aufgefallen, dass ich meine Blogs sträflich vernachlässigt habe. Und ich habe mir gedacht (naja, vielleicht so was wie ein guter Vorsatz), dass ich dieses Jahr mal wieder mehr blogge.

Bis jetzt klappt das auch ganz gut. hab gerade mal nachgesehen:

Mal gucken ob das auch im Rest des Jahres so bleibt. Die Lesezahlen jedenfalls erholen sich gaaaaanz langsam von der langen Abstinenz. Wobei sie natürlich deutlich niedriger sind als zu den Zeiten, als ich jeden Furz auf Facebook verbreitet habe. Aber vor allem im Geocaching-Bereich kommt immer mehr über die Link-Aggregatoren. Ist ja auch was.

blog

Und wenn man davon ausgeht, dass ich ja nicht bezahlt werde für Aufrufe meiner Seiten, ist es letztlich auch egal ob 50 Treue oder 200 Zufallsleser hier vorbei schauen. Das Einzige, was sich in all den Jahren nicht geändert hat (dieser Blog hier besteht ja seit Mitte 2005) ist, dass meine Leser extrem kommentarfaul sind 😉

Quo Vadis, Facebook?

Im Januar 2014 konnte man auf Golem lesen, dass Facebook in weniger als 5 Jahren das Schicksal diverser sozialer Netze teilen würde. Das ist in sofern interessant, als das heute, also 2 Jahre später, die SZ eine interessante Entwicklung dokumentiert:

Besonders dramatisch wirkt sich der Rückgang beim sogenannten „original broadcasting sharing“ aus.

Es geht also nicht um die üblichen viralen Videos, die schon Dutzende Male wiedergekäut wurden, sondern vor allem um die von den Nutzern selbst produzierten Inhalte. All die Babybilder, Hochzeitsfotos und anderweitige Erfolgsbeweise, bei denen man schon fast automatisch auf „Gefällt mir“ klickt – 21 Prozent weniger wurden im vergangenen Jahr auf Facebook verbreitet.

Das ist natürlich spannend zu beobachten. Die Frage ist ja, ob Facebook Neulinge nicht schlichtweg überfrachtet, während sich Twitter und Snapchat auf das Wesentliche konzentieren. Möglicherweise wird Facebook ja ein Opfer der eigenen Strategie, die einzige Seite im Netz zu sein, auf der man sich aufhalten will und muss.

Dem „Internet“ wäre es zu wünschen 🙂

CyberGhost VPN-Transparenzbericht 2015

CyberGhost VPN-Transparenzbericht 2015

Bukarest, 23. Februar 2016 – Der für fortschrittliche Verschlüsselungs-, Privatsphären- und Sicherheitslösungen namhafte VPN-Anbieter CyberGhost S.R.L. gibt die Veröffentlichung des aktuellen Transparenzberichts für 2015 bekannt.

Der für das Jahr 2015 erstellte Bericht enthält aktuelle Zahlen über Art und Menge der Anfragen durch Strafverfolgungsbehörden, Polizeidienststellen, Website-Betreibern, Privatpersonen und Rechtsanwaltskanzleien zur Aufdeckung anonymisierter Nutzeridentitäten. Vergleiche zu älteren Daten und Bezüge zu sicherheitsrelevanten Ereignissen erlauben darüber hinaus erste Trendbestätigungen der steigenden Sensibilisierung gegenüber Online-Privatsphäre und Datensicherheit.

Wie in den Vorjahren lassen sich die weltweiten Abfragen drei Hauptkategorien zuordnen: DMCA-Beschwerden, polizeiliche Anfragen und Beschwerden über Malware-Aktivitäten.

  • Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl der DMCA-Beschwerden im Durchschnitt um 21 % (über 12 Monate gemessen), während sich die Anwenderbasis im gleichen Zeitraum um 60 % erhöhte. Die Zahl der Abfragen lag im Mittel bei 1.318 pro Monat.
  • Ebenfalls eine trotz gestiegener Userzahlen gegenteilige Entwicklung erfuhr die Menge der übermittelten polizeilichen Anfragen, die sich um 24 % verringerte, im Durchschnitt auf sechs Anfragen pro Monat.
  • Demgegenüber steht eine starke Zunahme an gemeldeten bösartigen Aktivitäten wie unter anderem Online-Betrug, DDoS-Attacken, Spamversendung und der Betrieb von Botnets: global etwa um 310 %. Durchschnittlich reichten Beschwerdeführer 2015 monatlich 407 Anzeigen ein, im Vergleich zu 99 Anzeigen pro Monat im Jahr 2014. Dies bestätigt Beobachtungen, die in ähnlicher Form auch Sicherheitsunternehmen wie Kaspersky Lab, Trend Micro, Cisco und Symantec machten.

“Offenbar erhöhen zunehmende Zensurbestrebungen, staatlich angeordnete Websperren und Berichte über Massenüberwachung die Akzeptanz von VPN-Diensten, denn einem Anstieg unserer Userzahlen gingen in steter Regelmäßigkeit ‚Anpassungen‘ in der Gesetzgebung oder Onlineskandale direkt voraus. Ob demokratische oder nicht-demokratische Länder, verschiedene Gesetzesänderungen beeinflussen die Online-Erfahrung der Nutzer, und es ist aufregend zu beobachten, wie die Politik die Wahrnehmung von Privatsphäre beeinflusst und Gegenmaßnahmen wie verschlüsselte Kommunikation und anonymisierte Online-Präsenz geradezu erzwingen“, so Robert Knapp, Mitgründer und CEO von CyberGhost S.R.L.

Im Umkehrschluss lassen die Anfragen auch Bestätigungen der Tatsachen erkennen, dass es mittlerweile als Selbstverständlichkeit gilt, dass digitale Bürger umfassend beobachtet und ihre Daten automatisch aufgezeichnet und gespeichert werden. Mit einem Appell fordert das Internetsicherheits-Unternehmen deshalb zu einem Umdenken auf: „Wir glauben, dass sich IT-Unternehmen und führende Industrielle der Datenschutz-Problematik generell konstruktiv annehmen und alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen sollten, die Privatsphären ihrer Anwender und Kunden zu schützen.” CyberGhost selbst führt keine Anwenderprotokolle und räumt damit dem Schutz der Privatsphäre der Anwender oberste Priorität ein, in der festen Überzeugung, dass Privatsphäre ein Menschenrecht und unabdingbare Grundlage demokratischer Gesellschaften ist.

Der Transparenzbericht enthält detaillierte Zahlen zu Anfragen aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Pakistan und der Türkei, beschäftigt sich mit der Wirkung von Zensur auf die Bereitschaft, einen VPN zu nutzen und erörtert den Einfluss von Wohlstand auf Privatsphäre in unterschiedlichen Regionen der Welt. Darüber hinaus befasst das Papier sich mit Verschlüsselung als digitale Waffe im 21. Jahrhundert und den verschiedenen Maßnahmen, die das Unternehmen zur Vermeidung des Missbrauchs des Dienstes ergreift. Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden: https://www.cyberghostvpn.com/de_de/transparenzbericht

 

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Disclaimer:

Ich darf seit einigen Jahren CyberGhost VPN kostenlos nutzen. Damit geht keine Verpflichtung einher, über das Produkt oder die Firma zu berichten. Oder, falls ich darüber schreibe, in welcher Form darüber zu schreiben wäre. Tatsächlich nutze ich es, weil es meinen Bedürfnissen entspricht.

Leser honorieren Arbeit ;-)

Anfang des Jahres habe ich mir „vorgenommen“ (im Sinne von überlegt), dass ich dieses Jahr wieder mehr bloggen sollte. Das klappt auf meinen 3 eigenen Blogs schon ganz gut. Und ein Blick in die Statistik verrät, dass das auch angenommen wird:

Besucher

Ich finde das ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass Leser durchaus kommen, wenn Inhalte da sind. Dass ich 2015 blog-technische eher eine faule Sau war, lag ja an mir, nicht an Euch. In sofern freut es mich natürlich zu sehen, dass Ihr zurück kommt, wenn ich was tippe.

Interessanter Weise kommt im Moment übrigens der meiste Traffic über andere Blogs (die Aggregatoren im Geocaching-Bereich), auf Platz Zwei liegt Twitter und erst auf Platz 3 Facebook. Das liegt aber vermutlich daran, dass ich selbst ja keine Inhalte auf FB einstelle und meine Leser wohl eher selten meine Artikel dort verlinken.

 

Verschlüsselungstrojaner vermeiden – leicht gemacht!

Heise berichtet heute morgen noch mal über Locky. Der Verschlüsselungstrojaner verbreitet sich sehr konventionell als E-Mail-Anhang.

Um die Gefahr für den eigenen PC so gering wie möglich zu halten, gibt es zwei einfache Tips:

  1. Setzt digitale Signaturen (PGP/GnuPG) ein. Eine Verbreitung in signierten Mails ist bisher noch nicht beobachtet worden. Und selbst wenn Ihr selber NICHT mit PGP arbeitet, aber jemanden kennt der seine Mails normalerweise immer signiert (so wie mich): wenn von so jemandem eine Mail mit Anhang ohne Signatur kommt: FINGER WEG!
  2. Wenn Ihr Mails mit Anhang und ohne Signatur bekommt, auch wenn Ihr sicher seid die Absenderadresse zu kennen: Fragt einmal kurz nach. Am Besten auf einem alternativen Kommunikationsweg (SMS, Threema…) oder zur Not auch per Mail. ÖFFNET den Anhang NICHT bevor Ihr nicht sicher seid, dass der Absender wissentlich und absichtlich Euch den geschickt hat.

Dieser einfache Trick treibt Spammer in den Wahnsinn

Auf Twitter ist heute morgen ein Tweet des ARD Morgenmagazins an mir vorbeigescrollt, bei dem ich wieder nicht weiß ob ich lachen oder weinen soll:

Da sitzt ein „Multimedia-Journalist“ und fachsimpelt über Phishing-Mails. Und erklärt woran man sie erkennen würde, wenn man ganz genau aufpasst. Und ganz vorsichtig ist.

Was er natürlich nicht macht ist zu sagen, dass Phishing und Spam mit einem ganz simplen Trick quasi über Nacht aus dem Netz verschwinden würden. Nämlich durch den Einsatz elektronischer Signaturen. Das hilft viel besser als zu erklären, dass https-Links eher Echtheit versprächen als http-Links.

Es wäre so viel einfacher den Menschen zu erklären, dass es kostenlose(!) und seit Jahren bewährte Techniken (GnuPG z. B.) gibt, mit denen man sicherstellen kann, dass ein Absender ist wer er behauptet zu sein. Und das man auch von den Unternehmen mit denen man kommuniziert das einfordern muss. Und von seinen Mitmenschen.

Denn ein Spammer kann noch so viel über mich wissen: Er kann mich in einer Spam-Mail persönlich anreden, mit einer Firma auf mich zukommen, mit der ich im Dialog stehe, über diverse Mechanismen einen Link so tarnen, dass ich kaum erkennen kann, dass es ein Link auf eine falsche Website ist. Was er nicht kann ist, die Signatur fälschen.

 

Die Blogroll ist tot – es lebe die Blogroll ?!

Im Moment beobachte ich etwas interessantes:

„Früher“ war es völlig normal, dass Blogs sich untereinander stark vernetzten. Vor allem über Trackback-Links und eben die Blogroll kam man schnell von A nach B.

Im Zuge der Ausbreitung von Facebook ließ das drastisch nach. Nicht nur die Anzahl der Kommentare ging zurück, sondern insbesondere auch die der direkten Links – weil offensichtlich die Mehrheit der Schreibenden glaubte, Reichweite nur im Gesichtsbuch erzeugen zu können. Das war höchst bedauerlich und hat zu einem enormen Einbruch in den Besucherzahlen geführt.

Aktuell erlebe ich aber die Rückkehr der Vernunft. Zum Einen bei den Sport-Blogs, wo unter anderem Coffee & Chainrings sogar sehr deutlich nicht nur zu mehr direkten Kommentaren, sondern auch zu mehr Links in Blogrolls aufrief. Auf Just-MTB pflege ich natürlich, genau wie auch hier, eine entsprechende.

Noch ein Stückchen weiter ist die Geocaching-Szene, wie es mir scheint. Dort tauchen nicht nur immer mehr gute Blogrolls auf (meine hier), sondern in letzter Zeit auch Aggregatoren, die die RSS-Feeds nutzem um dynamische Linklisten zu erzeugen. Wie zum Beispiel beim Saarfuchs oder Dosendetektiv. Und so findet man dann auch Perlen, die man gar nicht vermutet hätte. Wie zum Beispiel das Interview mit Raul Krauthausen. Den ich zwar kenne, von dem ich aber nicht wußte, dass er ein Dosensucher ist.

Ich finde das sehr schön. Weil es zum Einen wieder das fördert was das Internet eigentlich ausmacht: Das verlinken individueller Seiten. Zum anderen aber auch, weil es ein Zeichen dafür ist das die Leute verstehen das es eben nicht reicht, einen Link nach Facebook zu schmeißen und zu hoffen, dass Leute drauf klicken. Facebook ist zu groß und unspezifisch für solche Dinge und kann keine Interaktion oder Kommunikation fördern. Blogs, Kommentare, Links und Backlinks dagegen können das sehr wohl und sehr schön.

In dem Sinne: Macht bitte weiter so: Verlinkt wieder mehr direkt, setzt Backlinks, nutzt Aggregatoren und Suchmaschinen. Und ja, kommentiert auch mal wieder – auch wenn historisch gewachsen in meinen Blogs eh wenig kommentiert wird. Wieso eigentlich? 😉

Kleine Spiele mit Suchtpotential

Ich kann stundenlang Spiele ohne Tiefang spielen. Und manche davon, machen wir uns nix vor, haben echtes Suchtpotential.

So wie Z-TYPE.

Das Spielmodell ist denkbar einfach: auf mein kleines Raumschiff fliegen die bösen Aliens zu, die ich abschießen muss. Verschieden große Aliens brauchen verschiedene Anzahlen von Treffern und von Level zu Level werden es mehr und fliegen sie schneller.

So weit so bekannt. Doch Z-Type hat einen kleinen aber feinen Trick auf Lager: Die Aliens haben Namen (englische Wörter) und der Abschuss erfolgt durch eintippen der Wörter. Die armen Sehnen in den armen Handgelenken, sage ich da nur.

Probiert es mal aus. Und vielleicht kommentiert Ihr ja mal ausnahmsweise und verratet welche kleinen Spiele für zwischendurch Ihr spielt.

Unsitten bei E-Mails

Ich bin ja ein Internetter von recht früh an und habe viele Angewohnheiten, die sich daraus erklären. So zum Beispiel meine Abneigung gegen TOFU. Oder HTML-E-Mails.

Von daher bin ich der Meinung, dass Plain-Text am Besten geeignet ist, Inhalte zu übermitteln. Plus der Tatsache, dass die Mails klein und schnell bleiben und auf allen Anzeige-Geräten gut aussehen. Wie schnell nämlich HTML-Mails Menschen in den Wahnsinn treiben, kann man z. B. bei Geocaching.com gerade schön erleben. Das muss doch nicht sein.

Es gibt aber eine zweite, fast noch üblere Unsitte: Das Einbinden entfernter Inhalte. Dabei werden Grafiken die in der Mail sind nicht mit der Mail versendet. Das kann man positiv sehen – die Mail ist kleiner. Oder Negativ, weil beim Abruf der Grafiken auf dem Server natürlich der Zugriff geloggt wird – perfekte Lesebestätigung, auch wenn ich gar keine versenden will.

Die Unsitte, externe und potentiell auch gefährliche Inhalte nachzuladen, kann man in Mailprogrammen (erstaunlicher Weise sogar auf dem iPhone) extrem einfach unterbinden. Alles super. Wenn  da nur nicht ein klitzekleines Problem wäre. Nämlich Mails die dann so aussehen:

paypal

Ehrlich, das ist doch ein schlechter Witz.

Könnten bitte alle die E-Mails versenden demnächst wieder anfangen den Kopf einzuschalten? Das wäre sehr fein!