Wenn Zeitungen aus Zeitungen Mist berichten

Gerade über Twitter gelesen:

Und ein Mal mehr von „derWesten“ richtig tief enttäuscht. Zunächst die Quelle:

Das fand die Fachzeitschrift Computerbild in einem Test heraus (Heft 17/2012).

Die Fachzeitschrift Computerbild? Ist das Euer Ernst???

Dann ist es ein Problem, dass Daten in unverschlüsselten WLAN mitgelesen werden können? Oh mein Gott, WIRKLICH? Abgesehen davon, dass WhatzApp tatsächlich SSL nutzen sollte, ist das ja schon süß. Schon mal geschaut, wie viele Leute in solchen Netzen z. B. eMail nur per PoP3 im Klartext abrufen? Das ist kein Problem von Whatzapp. Das ist ein Problem des Verständnisses der Leute 😉

Und dann:

„WhatsApp “ lade beispielsweise das komplette Adressbuch vom Handy herunter, ohne bekannt zu geben, was damit passiert.

Was damit passiert ist offensichtlich. Zum Beispiel dafür sorgen, dass neue Mitglieder des sozialen Netzwerks miteinander sofort reden können. Und verglichen mit den Daten, die  man z. B. bei Webmailern hinterlegt…

Aber der Hammer ist folgende gut recherchierte Satz:

Computerbild weist zudem darauf hin, dass Gratisnachrichten über das Internet übertragen werden und so die Daten-Flatrate belasten.

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Shared WLAN?

Hmmm.

Es scheint sich was zu tun im Land und langsam hört man aus der Politik erste ernste Überlegungen, das Problem der Störerhaftung bei WLAN anzugehen. Allerdings, so fürchte ich, ist das ein langer Weg, der da noch zu gehen sein wird.

Bis dahin mal eine Überlegung:

Angenommen, ich denke mir einen WLAN-Schlüssel aus, der den Vorgaben zur Sicherung meines WLAN genügt. Und ich gebe den an Freunde, sofern diese den gleichen Schlüssel für ihr WLAN verwenden. Dann könnten wir untereinander surfen. Und alle meine Freunde könnten bei allen anderen Freunden auch surfen, wie deren Freunde bei mir surfen könnten…

Georg Schramm anläßlich des Erich-Fromm-Preises

Ich gebe zu, die Antrittsrede von Gauck hat mich nicht interessiert und was ich gehört habe fand ich inhaltsleer.

Ganz anders die Rede von Georg Schramm, als ihm der Erich-Fromm-Preis verliehen wurde. Diese Rede sollte zum Pflichtprogramm für alle werden, die sich selbst „mündige Bürger“ nennen möchten:

Erich Fromm Preis 2012 für Georg Schramm from fluegel.tv on Vimeo.

Anno 2011 – die Sache mit dem gefährlichen Störer…

Als ich gestern die Meldung mit dem potentiellen Störer brachte, musste ich an meine Petition für freie WLAN und die Abschaffung der Störerhaftung denken.

Das war im Januar 2011 – Wahnsinn wie lange das schon wieder her ist. Inzwischen habe ich ein paar Mal Post vom Petitionsausschuss bekommen, dass die Sache noch nicht abschließend beraten sei. Warum auch, ist ja wahnsinnig komplex.

Das das Thema nicht tot ist, belegt die Zeit in einem Kommentar heute:

Gleichzeitig gibt es in Deutschland Bestrebungen, einen freien und ungehinderten Zugang zum Netz, dort wo er existiert, möglichst zu unterbinden. Gemeint ist die sogenannte Störerhaftung. Seit Mai 2010 ist es laut einem Urteil des Bundesgerichtshofes untersagt, sein WLAN unkontrolliert anderen zur Verfügung zu stellen. Der Besitzer eines WLAN-Routers haftet demnach, wenn andere damit etwas anstellen, also beispielsweise dann, wenn sie darüber illegale Kopien von Filmen oder Musik beziehen oder verbreiten.

Vielleicht kommt ja doch noch mal Fahrt in der Sache auf? Vielleicht sollte man auch nicht aus den Augen verlieren, wer allen Internetnutzern diese einem Rechtsstaat unwürdige Nummer eingebracht hat:

Erstritten hat das Urteil Pelham Power Productions, ein Musiklabel aus Frankfurt. Ziel war es, diejenigen finden zu können, die beispielsweise illegal digitale Werke verbreiten.

Denn der Witz ist doch: Will ich unentdeckt Musik und Filme tauschen, nehme ich dafür kein DSL. Das geht wesentlich anonymer. Auf der anderen Seite werden hier Millionen Menschen kriminalisiert, die ihre Mails checken wollen, die nächste Bahn suchen oder oder oder.  Und das geht gar nicht.