Computer… Von der Entrechtung der Menschen

Das ist schon witzig:

Damals (80×86, falls das noch wem was sagt), waren Computer quasi religiöse Gegenstände. Niemand kaufte einen und dachte das er jetzt alles machen kann. Einige verstanden wie es funktioniert und stiegen zu Hohepriestern der Digitalen Religion auf.

Wir kannten jedes Teil. Wir suchten unsere Grafikkarten aus, wußten was es mit Soundblaster und -kompatibel auf sich hatten. Kannten DIN und PS/2-Anschlüsse, COM- und LPT. Wir wußten nicht was ein IRQ macht, aber das wir ihn nicht doppelt belegen können.

Kurzum: Man beschäftigte sich mit dem Computer und war froh über die Flexibilität und die Kontrolle die man hatte.

Irgendwann wurden die Anschlüsse weniger. Statt 2x Seriell, 1x Parallel, 1x Maus, 1x Tastatur habe ich heute x mal USB. Das ist eine feine Sache. Soundkarten kauft heute eigentlich nur noch ein Musiker, alle andere nutzen Ob-Board. Und bei Grafikkarten geht es um die Frage welche für welches Spiel geeignet ist, aber IRQ und Co interessiert niemanden mehr. Computer wurden um ein vielfaches einfacher.

Damit wurden sie für immer mehr Menschen interessant, die nicht wußten wie die Kisten funktionieren und was was macht – und es auch gar nicht wollten. Computer sollten Alltagsgegenstände werden, über die man nicht nachdenkt.

In dieser Phase kam zum ersten Mal TPM auf den Schirm. „Trusted Plattform Module“ sollte Computer sicherer machen – schnell stellte sich aber heraus, dass es eigentlich nur den Sinn hatte, Quasi-Monopole unter anderem vom Intel und Mircosoft zu sichern. Damals gab es noch eine kritische Masse an Computer-Menschen die dagegen aufmuckten und in der Folge war TPM faktisch tot. Verbrannt.

Jetzt kommt TPM leider wieder und nur wenige können erahnen, welche Konsequenzen das haben wird. FEFE hat das ganz gut zusammengefasst. Das alleine ist schon besorgniserregend genug.

Parallel dazu verwenden immer mehr Menschen kastrierte Computer namens „Tablet“.

Es wird noch verschlimmert duch die fehlende Kompabilität und Offenheit der heutigen Systeme. Samsung läßt den SD-Slot weg, bei Apple gab es nie einen und iOS und Android schaffen in sich geschlossene Systeme, aus denen es für Tablet-User kaum einen Ausbruch gibt.

Auch die Anschlüsse an Tablets lassen extrem zu wünschen übrig, denn im Grunde lassen sie ja nur eine Synchronisation in der eigenen Welt zu. Und genau den gleichen Weg will man jetzt wohl auch Richtung Computer gehen:

Apple stellt ein neues MacBook vor und das hat noch genau einen (!) USB-Anschluss. Der sowohl zum Laden des Geräts, als auch zum Anschluss von externen Geräten ausreichen soll. Zwar kann man USB per „Hub“ vervielfältigen, aber wer macht das denn bitte: Man kauft sich ein kleines, feines Notebook und um dann auch nur einen Kartenleser anzuschließen, schleppt man noch einen USB-Hub mit sich rum? Also leitet auch Apple hier den Trend ein, dass bitte keine Konnektivität zu anderen Geräten gewünscht ist und man auf dem Gerät bitte nur das macht, was man aus dem Appstore heruntergeladen hat.

Und die Leute die die Technik von heute nutzen, stehen oft vor Problemen bei denen wir damals gedacht hätten, dass das  niemandem passieren kann. Jüngstes Beispiel aus dem Bekanntenkreis:

Person A kopiert Musik aus iTunes auf einen USB-Stick. Steckt den in Computer von Person B und fügt die Musik in dessen iTunes hinzu. Nach dem Abziehen des USB-Stick die große Überraschung: Die Musik ist gar nicht da. Warum? Weil A iTunes die Dateien selber organisieren läßt und Person B nicht – folglich wurden die Dateien nicht übertragen, sondern nur in der iTunes-Datenbank „verlinkt“. Was für uns Trivial klingt, stürzt Menschen die sich nicht damit beschäftigen in eine Krise.

Die Steambox von Steam ist ein interessantes Zeichen: ich glaube wir erleben gerade den Niedergang des klassischen PC hin zu einer „Work-“ oder „Gaming-Station“, also Geräten mit bestimmten Einsatzzwecken. Die dann nicht oder kaum aufrüstbar und von ihren Nutzern nicht verstanden werden.

Was ich persönlich sehr schade finde. Denn gerade die offene Architektur des Personal-Computers hat uns dahin gebracht wo wir heute sind. Und ich für meinen Teil fänd das sehr bedauerlich.

Geiler Scheiss: FireChat

Das könnte das nächste große Ding werden – und es war so naheliegend:

Schon lange frage ich mich, warum eigentlich niemand eine App raus schmeißt, mit der man einfach mal gucken kann, wer im gleichen Bus / Zug oder sonst was ist – um dann mit ihm zu chatten. Oder ihr. Und jetzt ist es soweit:

FireChat für iOS macht genau das.

Im Grunde ein ganz simpler Chatclient, nutzt FireChat die neuen Multipeer-Funktionen von iOS 7. Das bedeutet, dass es im Nahbereich via WLAN oder Bluetooth Verbindungen zu anderen iOS-Geräten aufbauen kann. So in etwa wie die neue Nahübertragungsfunktionen. Und so kann man nicht nur via Internet mit irgendwem chatten – sondern eben ganz gezielt schauen, wer in der Nähe und online ist. Die Funktionen sind derzeit noch rudimentär, die Idee aber so einfach wie gut…

Das birgt natürlich ein paar Risiken, bei denen man hoffen muss, dass die Entwickler sie im Auge behalten. Im Grunde aber ist es einfach geiler Scheiss. Braucht kein Mensch, macht aber Spaß und wird bestimmt ein ziemlich großes Ding werden.

Oh und btw: die Software ist Kostenlos im Moment.

 

Good Bye WhatzApp – Hello Threema

Als ich damals meinen Facebook-Account löschte, viel mir das relativ leicht. So eine Datenkrake braucht kein Mensch und um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben, gibt es andere Wege. Mail, Blog, aber vor allem „Instant Messaging“ (IM).

Zu den Vätern des IM gehört die SMS. Das Problem ist, dass gerade in Deutschland die Netzbetreiber inzwischen (oder noch immer) völlig irre Vorstellungen davon haben, was SMS kosten sollen. Für die Nutzer der Apple-Welt gibt es das formal kostenlose iMessage, ein Internet-basiertes SMS, dass jedoch nur in der Apfelwelt verfügbar ist.

Eine Alternative ist da WhatzApp, dass sich seit meiner ersten Installation zu einem defacto-Standard entwickelt hat: Schnell zu installieren, meistens kostenlos zu haben und weit verbreitet: Inzwischen haben aus meinem Telefonbuch mehr als 150 Leute die Software im Einsatz. Mal schnell einen Text, ein Bild, ein Video oder Geodaten gewhatzappt und gut ist.

Allerdings leben wir im Jahr 2014 unter dem bleibenden Eindruck von 2013, Snowden und der NSA-Affäre. Die macht auch vor WhatzApp nicht halt: Auf der einen Seite ist WhatzApp schon auf Grund seiner Nutzerzahlen ein beliebtes Ziel für (staatliche und private) Hacker. Dazu kommt, dass die Firma hinter Whatzapp nicht gerade für sichere Kommunikation bekannt ist. Und als wäre das nicht genug, leistet sie sich immer wieder Schnitzer, die einfach unnötig sind und das Vertrauen untergraben, dass man haben muss. Vertrauen in die Firma, nicht zu spionieren und vertrauen in die Firma schnell und gut mit neuen Problemen umzugehen. Beides leider nicht gegeben.

iMessage ist leider auch keine Lösung: Selbst wenn ich nur Apfelfreunde hätte, was ich nicht habe, wäre es keine Option. Spätestens seit im Schatten der NSA-Affäre deutlich wurde, dass auch die Verschlüsselung bei iMessage nicht hält, was sie verspricht. Und so kann Apple mitlesen.

Am 31. Dezember habe ich dann getwittert:

Und da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Für SMS gibt es sowas doch – Threema!

Threema ist wie WhatzApp und doch völlig anders. Durch den Einsatz einer asynchronen Verschlüsselung ist gewährleistet, dass die Kommunikation wirklich nur von Sender und Empfänger gelesen werden können.

Dafür wird bei der Installation ein öffentlicher Schlüssel und ein privater Erzeugt. Den öffentlichen kann  ich wie bei PGP beliebig verbreiten, denn er dient nur dazu, Nachrichten an mich zu verschlüssen und Nachrichten von mir als Absender zu verifizieren. Entschlüsseln kann ich die Nachrichten nur mit meinem privaten Key, der mein Telefon nicht verlässt.

Natürlich ist hier die Schwachstelle offenkundig der Key auf dem Telefon, aber 100% Sicherheit ist illusorisch.

Der gesamte Ver- und Entschlüsselungsteil ist transparent, das heißt als User sehe ich nix davon und höre ich nix davon. Besonders schön ist aber, dass ich persönliche Kontakte mit einer integrierten Funktion (via QR-Code) auf eine höhere Sicherheitsstufe heben kann, als „nur“ per Mail oder Telefon  bekannte Kontakte – das ist für Menschen wie mich wichtig.

Was auch auffällt ist, dass es kaum Nutzer gibt. Das ist leider auch logisch, denn wie Facebook und Twitter hat WhatzApp durch den defacto-Standard die kritische Masse User: Alle meine Freunde sind ja da, also auch ich. Trotzdem darf gerade 2014 eine solche Bequemlichkeit nicht über der Sicherheit stehen. Und es gab auch mal eine Zeit, wo man die Leute überzeugen musste, WhatzApp  zu nutzen. Also überzeugen wir (ich?) sie jetzt gerne, zu wechseln.

Ich habe gestern die wichtigen Kontakte auf Threema hingewiesen und die ersten haben schon gewechselt. Einige Bekannte waren sogar schon da. Toll, solche Freunde und Bekannten zu haben!!!

WhatzApp lasse ich jetzt noch bis Ende des Monats mitlaufen, danach fliegt es runter. Und deswegen an dieser Stelle ein Good Bye: Ich hatte eine schöne Zeit mit dem Tool, aber das Bessere ist der Feind des Guten und Threema bietet einfach eine deutlich höhere Sicherheit bei gleichem Komfort.

Von daher: hello Threema, ich hoffe wir werden gute Freunde 🙂

The Past Rewritten

In Georg Orwells 1984 wird die Vergangenheit kontinuierlich umgeschrieben und an die Gegenwart angepasst. Erinnerungen gilt es zu tilgen. Auszulöschen. Zu vernichten. Was für ein sinnfreies Unterfangen.

Gerade hatte ich einen interessanten Dialog mit meiner Freundin. Ursache war ein akuter Fall von Aufräumwut und damit verbunden das Wiederfinden einiger Schätze. Und in Zeiten von MicroSIM-Karten konnte ich mir dann nicht verkneifen, ihr meine erste SIM zu zeigen (bzw. Zweite, weil Ersatzkarte)…

Und was soll ich sagen? Sie wollte mir einfach nicht glauben, dass man das mal in Telefone gepackt hat. Nach einer Weile Überzeugungsarbeit wollte sie dann wissen, in was für Telefone solche Monster kamen (sie glaubte immer noch nur an Telefonzellen).

Ich habe ihr dann leider nur ein Foto von meinem damaligen Handy zeigen können, dem Siemens S3. Das ich damals übrigens für ein Schweinegeld gekauft habe, weil es eines der ersten Handys war, mit denen man SMS… schreiben konnte. Technisch waren die S3 Schrott: Ohne extra Akkupack keine 24h Standby und ständig kaputt. Nach dem 3. Austauschgerät habe ich mich mit Schaudern von Siemens abgewendet und auch als die 1997 das erste „Farbdisplay“ auf den Markt brachten: Ich habe seit dem S3 nie wieder ein Siemens-Handy gehabt.

Die Vorstellung, dass man damals eigentlich einen Operator anrief, die Nummer durch gab, den Text diktierte und das dann auch noch kostenlos war… damit wollte ich sie nicht auch noch konfrontieren.

Mein aller erstes Handy war übrigens von Motorola 😉

Was ich ihr aber zeigen konnte, war mein absolutes all Time Lieblingshandy von Nokia: das Nokia 2110i, dass ich 1995 für (ich glaube) 800 DM mit Vertragsverlängerung erworben habe. So als würde Euer IPhone heute bei Verlängerung 800€ kosten. Das Handy habe ich übrigens erst außer Dienst genommen, als ich mir einen Communicator 9000 leisten konnte 🙂

Kleine Fun-Facts am Rande: damals war die Grundgebühr bei ungefähr 80 DM im Monat, Freiminuten gab es nicht und jede angefangene(!) Gesprächsminute im Inland kostete 2 DM. Das dürft Ihr für heute jetzt 1:1 umrechen. Und ja, das Handy funktioniert noch immer 😀

Zweiter Fun-Fact: ich habe seit 1993 die gleiche Handynummer. Wer bietet mehr?

T-Mobile u no klingel?

Heute (also eigentlich inzwischen gestern) rief mich ein Freund mit einem interessanten Problem an. Und da es sich um ein von mir „induziertes“ Problem zu handeln schien, habe ich den Auftrag angenommen:

Besagter Freund berichtete, dass er nicht mehr angerufen werden könne. Das sei so, seit er zu Hause sein Huawei E560 eingeschaltet habe.

Seit dem würde jeder, der sein IPhone 4 anruft direkt auf der Mobilbox landen. Und die Telekom meinte, es wäre ein Softwarefehler.

WTF?

Aber gut, ich wäre nicht sein Haus- und Hof- BOFH, wenn ich mich solcher Kleinigkeiten nicht annehmen würde.

Also mal schauen, was wir denn da haben:

  • IPhone 4
  • Huawei E560
  • MutliSim der Telekom

Gut, sowas gehört heute in jeden Haushalt, also mal eben in meine Schränke geschaut. Und tasächlich, ich habe die gleichen Geräte hier liegen und wie der Zufall so will auch zwei MultiSim von der Telekom. Damit wurde der Versuchaufbau gebastelt:

  • Sim1 ins iPhone 4s
  • Sim2 ins Huawei

So.

Wenn man der Werbung der Telekom glauben möchte, ist einer der Vorteile einer MultiSim, dass bei einem Anruf alle Geräte mit einer MultiSim den Anruf signalisieren. Also iPhone eingeschaltet und gestest: geht.

Dann den Huawei eingeschaltet: geht nicht. WTF? Statt des erwarterten Klingelns des iPhone nur Stille und dafür an dem anrufenden Telefon ein Besetzt. Was soll das denn?

Huawei aus, Telefon geht. Huawei an, Telefon geht nicht.

Okay. Zweiter Test: MultiSim getauscht um auszuschließen, dass die SIM-Karten vielleicht unterschiedlich sind. Eine fürs Telefonieren, eine für Daten oder so. Wäre unlogisch aber nix ist unmöglich.

Ergebnis: Das gleich wie zuvor.

Jetzt wollte ich das Telefon aus Störer ausschließen und habe statt des 4s ein 3G genommen. Testaufbau wie zuvor aber mit überraschendem Ergebnis: Das Telefon läutet bei eingeschaltetem Huawei. Wie kann das sein?

Dann ein letzter Test: iPhone 4 und ein UMTS-Stick von Huawei (E irgendwas). Kein Problem.

Mit diesem Testergebnis die Geschäftskundenhotline von T-Mobil angerufen. Dort wußte man, dass das mit der MultiSim manchmal nicht geht. Warum allerdings wusste man nicht. Auch keine Abhilfe. Und das mit dem iPhone 3G das Problm nicht auftrat, fand man höchst sonderbar. Ich übrigens auch.

Schade fand ich, dass man das Problem zwar kannte aber offensichtlich nicht weiter verfolgt hat. Denn hätte man das getan, hätte man das gleiche Ergebni herausgefunden, wie ich:

Das Problem ist tatsächlich (so scheint mir) auf

  1. MultiSim der Telekom
  2. in einem iPhone 4 und
  3. einem Huawei UMTS/WLAN-Accesspoint

beschränkt. Und das kommtso:

Ein Mobilfunkgerät kann sich als ein Gerät verschiedener Klassen im Mobilfunknetz anmelden. Eine der Klassen ist „nur Daten“. Genau das macht das Huawei aber wohl nicht oder nicht richtig. Und in Kombination mit dem iPhone 4(s) führt das zu dem beschrieben Verhalten.

Die Abhilfe ist ganz einfach und jetzt werden die Älteren unter Euch aufstöhnen: Es gibt ein AT-Kommando, mit dem sich das Problem lösen läßt. Die ehemaligen Hayes-kompatiblen-Modem-Nutzer werden sich erinnern 😉

Im Fall des Huawei E560 (und E585)  lautet der AT-String

AT^SYSCFG=2,2,3FFFFFFF,1,1

Und fertig ist es. Der kleine Haken ist, dass es eigentlich keine Möglichkeit gibt, diesen String direkt an das Huawei-Kästchen zu übergeben. Ich habe das mit dem kleinen und kostenlosen Programm MWcom gemacht. Für die Windows7-Nutzer: Nach der Installation mit Adminrechten starten und das merkwürdige Verhalten ignorieren 😉

Jedenfalls kann man mit dem Programm dann sehr einfach den AT-Befehl an das Kistchen senden. Luts Lagemann beschreibt das sehr ausführlich in seinem Blog, der mir sehr geholfen hat.

Kaum hat man alles richtig gemacht, sind alle Probleme verschwunden. Hatte man ursprünglich das Problem, dass statt des erwarteten Anrufsignals an beiden Geräten gar keines einen Anruf anzeigte, machte es jetzt brav das iPhone 4 und das Huawei-Kästchen macht es nicht. Mission accomplished.

Was bleibt sind Irritationen:

  • Huawei ist ein BigPlayer auf dem Markt der UMTS-Modem. Trotzdem passiert ein solcher „Fehler“, dass ein reines UMTS-Modem sich nicht als „Nur Daten“ im Netz anmeldet?
  • Der Telekom ist der Fehler bekannt, aber offensichtlich nimmt sich dort niemand die Zeit einfach mal zu googlen und dem Helpdesk eine entsprechende Info an die Hand zu geben? Selbst eine kleine „Hotfix“-Datei die einfach nur den String an das Modem sendet sollte man doch problemlos erstellen können. So nach dem Motto „Anwendung auf eigene Gefahr“?

Beide Firmen bekleckern sich hier nicht mit Ruhm. Aber das Internet hält, was es verspicht, eine Antwort auf jede Frage zu liefern. Und mit genug Buzzwords gespickt sollte dann auch für weitere MultiSim diese Lösung hier zu finden sein.

Bitte, gern geschehen 😉

Und danke an Lutz für die gute Anleitung, die weiteres Suchen unnötig gemacht hat.

 

 

Apple, warum tust du?

Die Mission ist einfach:

Daten von einem iPhone 3GS auf ein iPhone 4. Kein Problem.

iPhone3 mittels der iTunes-Funktion gesichert. Kein Problem.

iPhone4 angeschlossen. Neues iOS verfügbar. Herunterladen.

Herunterladen mittels UMTS-Stick: bricht mehrfach ab. Meist kurz vor Ende der 700 MB(!). Shice.

Ah, man kann das iPhone als WLAN-Accesspoint nutzen? Okay, ausprobiert. Download der 700MB erfolgreich.

Updater installiert Betriebssystem. Will online gehen.

Geht nicht, weil das iPhone ja gerade nicht online ist.

Update bricht ab. Handy tot.

*gnaaaah*

Kabel besorgt, Notebook verkabelt. Update erneut heruntergeladen.

Telefon zurück gesetzt.

Update installiert. Iphone bleibt beim Booten hängen.

Internet kennt das Problem. Problem gelöst. Update erneut eingespielt.

Handy auf „aus Backup herstellen“ geschaltet und angestöpselt wie befohlen.

Auf dem Monitor erscheint „erstelle Backup“. WTF?

Nach der Synchronisation sind alle Apps da. Dafür keine Kontakte und Termine.

Schweissausbruch.

Internet weiß, wie man altes Backup findet und einspielt. Denn beim Einstöpseln hat das iPhone tatsächlich das 3er-Backup mit einem leeren Backup vom 4er überschrieben. WTF?

3er-Backup gefunden, Termine da, Kontakte da. Schweiss weg, Kuchen her.

Liebe Firma Apple, das war mal gar nix. Aber so ganz und gar nicht. Wer entwickelt eigentlich Eure Software und vor allem: für wen????

Wie ich auszog, (mal wieder) ein Macbook Air zu kaufen

Ja, ich gestehe: Ich finde Apple-Produkte geil. Und das Macbook Air ist meiner Meinung nach das schönste Ultrabook, das es gibt. Also bin ich gestern zum wiederholten Mal los um mir eines zu kaufen. Und kam mit einem Samsung heim.

Die „Problemstellung“ ist folgende:

Ich mag Notebooks, die aktuellen Geräte sind mir aber zu groß und zu schwer, vor allem um unterwegs damit Fotos zu sichten und zu bearbeiten. Eine Alternative wären Netbooks, doch diese haben einen Haken:

Sie kommen mit einer absolut minimalistischen Hardware, oft sogar nur 1GB Ram, 1,6Ghz-CPU der untersten Klasse und eher kleineren Festplatten. Dafür sind sie klein, leicht und preiswert. Für mich aber nicht zu gebrauchen, denn schon die Qualität der Displays ist oft ein No-Go, davon abgesehen das die Hardware einfach nicht in der Lage ist, z. B. mit Lightroom akzeptabel meine Fotos zu sichten, grob zu bearbeiten und zu konvertieren.

Ein „großes“ Notebook kann das und wäre nur „unwesentlich“ teurer. Das Problem dabei ist, dass die Geräte oft zu groß und schwer sind, um im Rucksack immer dabei zu sein, die Akku-Leistung oft nix ist und so weiter.

Die Lösung sind dann die sogenannten „Ultrabooks“, also sehr kleine und extrem kompakte Notebooks mit guter Rechenleistung, besseren Displays und so weiter. Der Nachteil ggü. einem normalen Notebook ist z. B. die kleinere Bildschirmfläche von 11 bis 13 Zoll statt 15 bis 17 Zoll und das fehlende optische Laufwerk. Wobei mir das eigentlich nicht fehlt.

Das Macbook Air ist so ein Ultrabook und über die Befähigung von Apple-Notebooks zur Bildbearbeitung brauche ich nix mehr zu sagen, denke ich. Die Tastatur ist gut, das Gerät sieht einfach geil aus und irgendwie hat das einen extremen „Habenwollen“-Faktor.

Dummerweise bin ich aber ein vernünftiges Wesen (naja, manchmal) und so vergleiche und überlege ich. Dabei gehe ich davon aus, dass ein solches Subnotebook, bzw. Ultrabook zwar teurer ist, als normale Notebooks, ich aber trotzdem nicht mehr als 1000 Euro ausgeben wollte.

Dafür bekommt man ein sehr kleines und sehr spartanisches Macbook Air:

  • Intel Core i5 (2 „echte“ Kerne + 2 „Hyperthread-Kerne“) mit 3 MB Cache, 1,6 (2,3) GHz
  • 350 /1150 MHz Takt
  • Intel HD 3000 integrierte Grafikkarte
  • 4 GB Ram
  • Solid State Disk mit 64GB
  • Glänzendes LED-Display 11″

Und an der Stelle kann ich eigentlich aufhören zu lesen: Ich mag keine glänzenden Displays, wenn ich unterwegs bin. Aber eine SSD mit 64 GB ist dann das absolute Ausschluß-Kriterium: Meine kleinste(!) Speicherkarte in der Kamera hat 64GB. Wie soll ich dann das MBA ernsthaft unterwegs einsetzen?

Also habe ich mich umgesehen und eine interessante Alternative gefunden: Das Samsung Serie 5 Ultra

Und schon auf den ersten Blick kann es überzeugen, bei etwa gleichem Preis wohlgemerkt:

  • Intel Core i7 (2 „echte“ Kerne + 2 „Hyperthread-Kerne“) mit 4 MB Cache, 1,7 (2,4) GHz
  • 350 /1200 MHz Takt
  • Intel HD 3000 integrierte Grafikkarte
  • 8 GB Ram
  • Solid State Disk mit 16GB + HDD mit 500 GB
  • Mattes LED-Display 13″

Und auch bei fast allen anderen Punkten punktet das Samsung, lediglich das Gewicht ist mit 300 Gramm etwas höher. Die Maße sind, natürlich auch wegen des größeren Displays, geringfügig anders, aber hier bewegen wir uns im Millimeterbereich (Breite +15mm, Höhe an dickster Stelle +1mm). Dafür punktet es dann weiter mit längerer Akkulaufzeit, Speicherkartenleser, höher auflösender Webcam (wer’s braucht) und so weiter.

Mir ist nicht mehr klar, wie Apple diese Preisunterschiede rechtfertigen kann – geschweige denn überhaupt Produkte in den Massen verkaufen kann. Ich kann doch gar nicht so verpeilt sein, so viel Geld für den Namen auszugeben, oder?

Also bin ich gestern los gezogen, mir ein Macbook Air zu kaufen.

Und kam mit einem Samsung heim.

(Und spätestens wenn die Retina-Books auf dem Markt sind, stehe ich wieder vor einem ähnlichen Dilemma…  *lol*)