Computer… Von der Entrechtung der Menschen

Das ist schon witzig:

Damals (80×86, falls das noch wem was sagt), waren Computer quasi religiöse Gegenstände. Niemand kaufte einen und dachte das er jetzt alles machen kann. Einige verstanden wie es funktioniert und stiegen zu Hohepriestern der Digitalen Religion auf.

Wir kannten jedes Teil. Wir suchten unsere Grafikkarten aus, wußten was es mit Soundblaster und -kompatibel auf sich hatten. Kannten DIN und PS/2-Anschlüsse, COM- und LPT. Wir wußten nicht was ein IRQ macht, aber das wir ihn nicht doppelt belegen können.

Kurzum: Man beschäftigte sich mit dem Computer und war froh über die Flexibilität und die Kontrolle die man hatte.

Irgendwann wurden die Anschlüsse weniger. Statt 2x Seriell, 1x Parallel, 1x Maus, 1x Tastatur habe ich heute x mal USB. Das ist eine feine Sache. Soundkarten kauft heute eigentlich nur noch ein Musiker, alle andere nutzen Ob-Board. Und bei Grafikkarten geht es um die Frage welche für welches Spiel geeignet ist, aber IRQ und Co interessiert niemanden mehr. Computer wurden um ein vielfaches einfacher.

Damit wurden sie für immer mehr Menschen interessant, die nicht wußten wie die Kisten funktionieren und was was macht – und es auch gar nicht wollten. Computer sollten Alltagsgegenstände werden, über die man nicht nachdenkt.

In dieser Phase kam zum ersten Mal TPM auf den Schirm. „Trusted Plattform Module“ sollte Computer sicherer machen – schnell stellte sich aber heraus, dass es eigentlich nur den Sinn hatte, Quasi-Monopole unter anderem vom Intel und Mircosoft zu sichern. Damals gab es noch eine kritische Masse an Computer-Menschen die dagegen aufmuckten und in der Folge war TPM faktisch tot. Verbrannt.

Jetzt kommt TPM leider wieder und nur wenige können erahnen, welche Konsequenzen das haben wird. FEFE hat das ganz gut zusammengefasst. Das alleine ist schon besorgniserregend genug.

Parallel dazu verwenden immer mehr Menschen kastrierte Computer namens „Tablet“.

Es wird noch verschlimmert duch die fehlende Kompabilität und Offenheit der heutigen Systeme. Samsung läßt den SD-Slot weg, bei Apple gab es nie einen und iOS und Android schaffen in sich geschlossene Systeme, aus denen es für Tablet-User kaum einen Ausbruch gibt.

Auch die Anschlüsse an Tablets lassen extrem zu wünschen übrig, denn im Grunde lassen sie ja nur eine Synchronisation in der eigenen Welt zu. Und genau den gleichen Weg will man jetzt wohl auch Richtung Computer gehen:

Apple stellt ein neues MacBook vor und das hat noch genau einen (!) USB-Anschluss. Der sowohl zum Laden des Geräts, als auch zum Anschluss von externen Geräten ausreichen soll. Zwar kann man USB per „Hub“ vervielfältigen, aber wer macht das denn bitte: Man kauft sich ein kleines, feines Notebook und um dann auch nur einen Kartenleser anzuschließen, schleppt man noch einen USB-Hub mit sich rum? Also leitet auch Apple hier den Trend ein, dass bitte keine Konnektivität zu anderen Geräten gewünscht ist und man auf dem Gerät bitte nur das macht, was man aus dem Appstore heruntergeladen hat.

Und die Leute die die Technik von heute nutzen, stehen oft vor Problemen bei denen wir damals gedacht hätten, dass das  niemandem passieren kann. Jüngstes Beispiel aus dem Bekanntenkreis:

Person A kopiert Musik aus iTunes auf einen USB-Stick. Steckt den in Computer von Person B und fügt die Musik in dessen iTunes hinzu. Nach dem Abziehen des USB-Stick die große Überraschung: Die Musik ist gar nicht da. Warum? Weil A iTunes die Dateien selber organisieren läßt und Person B nicht – folglich wurden die Dateien nicht übertragen, sondern nur in der iTunes-Datenbank „verlinkt“. Was für uns Trivial klingt, stürzt Menschen die sich nicht damit beschäftigen in eine Krise.

Die Steambox von Steam ist ein interessantes Zeichen: ich glaube wir erleben gerade den Niedergang des klassischen PC hin zu einer „Work-“ oder „Gaming-Station“, also Geräten mit bestimmten Einsatzzwecken. Die dann nicht oder kaum aufrüstbar und von ihren Nutzern nicht verstanden werden.

Was ich persönlich sehr schade finde. Denn gerade die offene Architektur des Personal-Computers hat uns dahin gebracht wo wir heute sind. Und ich für meinen Teil fänd das sehr bedauerlich.

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[10.09.2013-12:45 Update am Ende des Textes]

Die rumänische Firma CyberGhost (Wikipedia) lud mich ein, ihren Premium-VPN-Dienst für ein Jahr kostenlos zu nutzen. Das trifft sich gut, weil das Thema VPN auf meiner Liste eh ganz oben stand. „[Sponsored] Cyber-Ghost VPN Premium im Test“ weiterlesen

Games to play: BioShock: Infinite

Zum Geburtstag bekam ich „BioShock: Infinite“ geschenkt, dass irgendwie auf die „kauf ich irgendwann mal“-Liste gerutscht war. Und seit ein paar Tagen spiele ich es immer mal wieder…

Ich bin so ein typischer Half-Life und L4D-Spieler: Ich mag coole Grafik, das Game darf nicht zu schwer sein und es muss so sein, dass es ständig was neues zu entdecken gibt. Und ich gebe zu, abgesehen von der Enttäuschung „Duke Nukem 4Ever“, dass ich nie zu Ende gespielt habe, hab ich in letzter Zeit nicht viel Software gekauft. Ein Fehler.

Denn BioSchock hätte ich an dem Tag kaufen sollen, an dem es auf den Markt kam!

Am Anfang hatte ich leichte Mühe mit dem Gameplay. Die Steuerung wirkte auf mich ungenau, aber das war recht schnell vergessen. Auch die Massen an Gegnern, die sich auf mich stürzen finde ich eher unschön, denn sie verhindern ein wirkliches Erkunden der Welt. Und die Welt von BioShock ist gewaltig und schön gearbeitet. Zwar sind die Level trotz allem sehr linear gearbeitet von einem Eingang zu einem Ausgang. Dabei wird aber von 3D bemerkenswert viel Gebrauch gemacht und man bewegt sich durch eine reichlich fantastische Welt – die man halt wie bei GTA lieber in Ruhe erkunden möchte, als sie von Jägern verfolgt zu durcheilen.

Auf jeden Fall wird das Spiel mit jeder Stunde die ich es spiele besser. Ich hab richtig Spaß dran. Und falls Ihr für den kommenden Herbst noch was sucht, das hier wäre eine Empfehlung!

Shared WLAN?

Hmmm.

Es scheint sich was zu tun im Land und langsam hört man aus der Politik erste ernste Überlegungen, das Problem der Störerhaftung bei WLAN anzugehen. Allerdings, so fürchte ich, ist das ein langer Weg, der da noch zu gehen sein wird.

Bis dahin mal eine Überlegung:

Angenommen, ich denke mir einen WLAN-Schlüssel aus, der den Vorgaben zur Sicherung meines WLAN genügt. Und ich gebe den an Freunde, sofern diese den gleichen Schlüssel für ihr WLAN verwenden. Dann könnten wir untereinander surfen. Und alle meine Freunde könnten bei allen anderen Freunden auch surfen, wie deren Freunde bei mir surfen könnten…