Die FDP ist schon eine komische Truppe

In Voerde ist Herr B. ja auch der Meinung, Klagen ist immer gut. Selbst dann, wenn alle Beteiligte abraten – einschließlich derer, die daran eine Stange Geld verdienen könnten. Hier sieht er das mit den städtischen Ausgaben wohl nicht so eng.

Aber sein Gegenüber in Dinslaken ist genau so merkwürdig drauf. Dort hat der Rat beschlossen, die Bezüge für Aufsichtsräte zu erhöhen. Sicherlich in der aktuellen Finanzlage ein sehr kontrovers zu diskutierender Beschluss, für den es Argumente gibt. Und mindestens genau so viele dagegen. Die auch in der politischen Diskussion ausgetauscht wurden, bis dann demokratisch(!) abgestimmt das Ergebnis stand.

Und was möchte Herr M. von der FDP jetzt?

Richtig, klagen. Demokratie ist vielleicht in seinem Verständnis etwas anderes, als die Entscheidungsgewalt der Mehrheit. Aber was auch immer ihn bewegt, so besteht der doch darauf, dass die beschlossene Erhöhung in der aktuellen Zeit der Haushaltslage nicht angemessen scheint.

Um dann zu fordern, dass die Stadt, die er beklagen will(!), doch bitteschön die Kosten zu übernehmen habe. Klingt es nur in meinen Augen schizophren?

Ihr glaubt mir nicht, dass einer von der FDP wirklich fordern könnte, Staatskohle auszugeben für eine Klage gegen die Ausgabe von Staatskohle? Aber ja doch, so steht es geschrieben:

RP-Bericht vom 18.12.2014

Kalt. Nass. Aber gut: CTF Dinslaken

Und schon ist sie wieder vorbei:

Nachdem ich gestern mit einem Vereinskollegen schon einen Teil der 74km-Runde ausgeschildert habe, bin ich heute mit meiner besseren Hälfte „nur“ die 47km der CTF Dinslaken gefahen. Und im Grunde war es genau so, wie man es nicht haben wollen würde:

Temperaturen rund um den Gefrierpunkt trafen auf anhaltenden Schneeregen.

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War es gestern schon matschig, ist die Welt heute im Schlamm versunken. Ich kann mich nicht erinnern, schon ein Mal so lange durch  so viel Schlamm gefahren zu sein und vor allem: so viel Schlamm an mir und dem Rad kleben zu haben. An Bestzeiten ware heute nicht zu denken, Durchkommen war alles. Und wir sind, zusammen mit einem Freund aus Voerde, gut durchgekommen. Auch wenn ich persönlich selten nach 50km (oder 60 mit An- un Abreise) so fertig gewesen bin wie heute. Die Wahl, statt des leichten Carbon-Hardtails das schwere All-Mountain zu nehmen war durchaus richtig: Zwar liegt es mit fast 5kg deutlich schwerer, aber die breiten Schlappen mit fetten Noppen des Nobby Nic waren im Schlamm dem feinen Profil des Racing Ralph total überlegen.

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Sehr erfreulich war da die leckere Erbsensuppe und der genau so, wenn auch anders leckere Kuchen im Ziel, die die leeren Kraftzellen teilgefüllt haben. Den Rest Energie hat ein kurzes Nickerchen, kaum mehr als anderthalb Stunden, wieder aufgefüllt 😉

An den CTF gemessen, habe ich heute Einjähriges, denn mit der CTF Dinslaken 2012 fing ja für mich das Mountainbiken „richtig“ an und auch im RSC Niederrhein habe ich damit den ersten Jahrestag zu feiern. Und für das Jahr 2013 war das die zweite Veranstaltung, die ich mit viel Spaß gefahren bin. Biketechnisch verspricht 2013 ein gutes Jahr zu werden 😀

Safe the Date: 10. März 2012 – CTF Dinslaken

„Unsere“ CTF-Saison geht wieder los mit der CTF in Dinslaken am 10. März.

Wie gewohnt stehen 3 Strecken zur Auswahl mit 32, 46 und 72km durch Dinslaken, Hünxe, die Testerberge und bis nach Wesel rein. Traditionell ist Dinslaken der erste Lauf für den NRW-CTF-Cup.

Die Strecken sind bei GPSsies zu finden und weitere Infos gibt es beim RSC Dinslaken, der sich dieses Jahr logistische Unterstützung beim RSC Niederrhein geholt hat.

Mehr Infos auch in der NRZ von heute: Klick!

Für alle die nicht wissen, was eine CTF ist: Das ist eine Veranstaltung ohne Zeitnahme, bei der Vereine ausgeschilderte Mountainbike-Touren anbieten und auch die Verpflegung etc. wie bei einem Rennen anbieten. Das schöne ist, dass wirklich jede/r teilnehmen kann – egal wie die eigene Leistung ist. Es geht wirklich nur darum, eine schöne Tour mit vielen anderen zu fahren…

Zukunft Planen: Ausbau der A3 mit Radweg?

In der Rheinischen Post von heute ist zu lesen, dass ab Dinslaken die A3 perspektivisch auf 6 Spuren verbreitert werden soll:

„Der Verkehr rollt dann über die A 3 Richtung Ruhrgebiet. Die Belastung der Strecke wird enorm zunehmen. Die Politiker im Regionalrat haben jetzt darauf reagiert. Sie schlagen vor, dass die A3 auf sechs Spuren ausgebaut wird.“

Das ist verbunden mit der Begründung, dass immer mehr Güter über die A3 kommen sollen:

„Der Hafen in Rotterdam wächst und wächst. Damit steigt gleichzeitig der Druck, die Container vom Hafen abzutransportieren. Experten gehen davon aus, dass schon bald auch eine ausgebaute Betuwe-Strecke auf deutscher Seite die Menge an Transportgütern nicht bewältigen kann. Daher setzen die Niederländer auf einen Ausbau ihrer Autobahnen, um Fracht per Lastwagen abzutransportieren. Geplant ist, die A15 von Bemmel Richtung Zevenaar zu verlängern. Darüber soll dann vor allem der Schwerlastverkehr zwischen Rotterdam und den Hinterlandhäfen am Rhein verbunden werden.

Die Folge: Der Verkehr rollt dann über die A 3 Richtung Ruhrgebiet.

Das ist natürlich in mehrfacher Hinsicht erstaunlich: Nicht nur, dass der Ausbau der Betuwe gar nicht reicht. Interessant wird der Ausbau der Autobahn vor allem dann, wenn man sich überlegt das vor längerer Zeit eine reine Güterverkehrs-Bahntrasse parallel zur Autobahn verworfen wurde. Denn das führt natürlich jetzt die Idee, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern mal wieder ad absurdum.

Aber darum soll es mir hier jetzt nicht gehen. Heute schlage ich folgendes vor:

Baut einen Radweg paralell zur Autobahn!

Man muss sich mal vorstellen, dass ein Autobah-Kilometer im besten Fall nicht für unter 4 bis 6 Millionen Euro zu haben ist (Quelle).  Die Kosten für einen bestens ausgebauten Radweg beziffert der ADFC dagegen auf ca. 1 Million Euro pro Kilometer (Quelle). Gehen wir davon aus, dass Bauprojekte der öffentlichen Hand eh immer viel teurer werden, stellen wir fest, dass wir für jeden KM neu gebauter Autobahn nicht einmal 20% aufschlagen müssten, um einen guten und schnellen Radweg zu erhalten. Ganz krasse Aussagen beziffern den Kilometerpreis für Autobahnen sogar auf mehr als 25 Millionen Euro, die Kosten für Radwege auf 0,5 bis 2 Millionen Euro (Quelle – Nr. 6 anklicken). Hier wären wir also weit unter 10% Mehrkosten…

Das geht einher mit der Vorstellung des Landes NRW, eine „Radautobahn“ zu bauen (Quelle):

Im Ruhrgebiet setzt Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) zur Entlastung der A40 auf den weitgehend kreuzungsfreien Radschnellweg Ruhr, der über 85 Kilometer von Duisburg und Essen bis nach Hamm führen soll. Diese Radautobahn soll nach holländischem Vorbild je einen Fahrstreifen pro Fahrtrichtung von mindestens zwei Meter Breite haben.

Jetzt stelle man sich vor, man könne genauso entlang der A3 nach Holland radeln. Ich sehe hier Potentail für Langstreckenradler, Radwanderer, Tourismusbetriebe aller Art und die Umwelt. Sieht man mal von den Umweltschäden durch den steigenden Kraftverkehr ab.

 

CTF Dinslaken 2012

Früher, in der guten alten Zeit, bin ich relativ häufig mit dem Rad unterwegs genommen und habe auch an sogenannten RTFs teilgenommen. Quasi „Jedermann-Rennen“ ohne Wertung.

Das Ganze gibt es auch für Nicht-Rennradler und nennt sich dann CTF. Und die CTF-Saison 2012  hat der Radsportclub Dinslaken eröffnet – quasi vor meiner Türe. Grund genug, mal wieder den Drahtesel aus dem Keller zu holen und völlig ohne Training mitzuradeln 🙂

 

In Dinslaken gab es heute zur Auswahl 33, 46 oder 72km zu fahren. Die 33km waren mir irgendwie soft, die 72 vielleicht ein wenig hart, also habe ich mich auf die 46-KM-Runde (GPX) gewagt. Und was soll ich sagen? Ohne mich groß anzustrengen, war der Drops schon nach 2:39:58 gelutscht und ich wieder im Ziel.

So viel zu den guten Nachrichten. Kommen wir zu den Schlechten:

Die Organisation der Veranstaltung war absolut verbesserungswürdig. Die Anmeldung lief noch gut, und der Anfang der Strecke auch. Leider wurde das Niveau nicht gehalten:

  • Der erste Verpflegungspunkt kam viel zu früh und vor einer satten Steigung. Absteigen, essen und trinken und ausgekühlt mit vollem Bauch den Berg hoch. Auch wenn sich das übertrieben liest, aber hier hätten den Veranstaltern klar sein müssen, dass das nix taugt.
  • Die Ausschilderung der Strecke: Die Abbiegehinweise der Routen waren zu klein gedruckt – aus der Fahrt gar nicht zu lesen. Das dann die 46km-Runde plötzlich auf die 72km-Runde trifft war ebenfalls suboptimal: da die Schilder keine Hinweise auf die Tour enthielten, wußten viele 46er auf einmal gar nicht mehr, ob sie auf der richtigen Strecke waren.
  • Die Übergänge an den Straßen waren ohne Hilfskräfte des Veranstalters. Und wir sprechen hier von schnell befahrenen Landstraßen, die schnell fahrende Radfahrer kreuzen. Das mindeste wäre hier „Sicherheitspersonal“ gewesen.
  • Über lange Streckenabschnitte gab es keine Möglichkeit, schnell an Erste Hilfe zu kommen. Ich habe nicht einen Helfer der einschlägigen Dienste gesehen. Was besonders an den doch heftigeren Stellen im Gelände angebracht gewesen wäre.

Auch zu meinen Mitfahrern muss ich noch ein paar Worte verlieren:

  • Der Mitfahrer, der sich in einem engen Singletrail in die Kurve hockte um Fotos zu machen, hatte wohl den Knall nicht mehr gehört. Ich hätte ihn fast platt gefahren, weil er so unerwartet in einer Kurve auf dem Boden kauerte.
  • Es ist okay, wenn man nicht alle Abfahren fahren will. Niemand muss überall mit dem Rad runter. Wer aber zu Fuß geht, sollte am Rand laufen und auf keinen Fall auf der Abfahrt in der Mitte oder spontan die Seiten tauschen. Die Damen, die ich dabei erlebt habe, haben einige heftige Beinahunfälle ausgelöst.

Dann noch ein Wort zum örtlichen Presseknipser:

Wieso zum Teufel steht der in einer heiklen Fahrsituation am Rand und lenkt die Fahrer durch seine Präsenz (und die seiner Canon) so heftig ab, dass einige die Spur verloren haben und statt auf der Planke plötzlich im Bach standen?

Und dann noch mal zur Orga:

Am Ziel gab es nichts. Außer kostenpflichtigem Essen und Trinken. Liebe Orga, ich erwarte nicht viel für mein Startgeld, aber im Ziel etwas kostenloses (weil ich keinen Bock habe in meinem mit Schlamm versautem Gerödel noch Geld suchen zu müssen) zu trinken und zu essen ist imho das absolute Minimum. Und überhaupt, welche Knallerbse kam eigentlich auf die Idee, an der Verpflegungsstation zwar Kanister mit Getränken, aber keine Becher bereit zu halten? Übrigens: Die Strecke selbst hatte zu viel Straßenelemente. Viel zu viele!

Aber trotz der Kritik hier hat die Runde heute Spaß gemacht. Vor allem zu sehen, dass ich doch noch nicht total eingerostet bin und zu wissen, dass ich die Zeit auf 2h drücken kann. Auch durch den Schlamm zu düsen und hinterher auszusehen wie ein Schwein war durchaus was, dass ich schon lange nicht mehr hatte – an der Stelle dann auch ein Lob an die Organisatoren: Der Kärcher zum Abspritzen der Räder wurde sehr dankbar angenommen.

Fazit:

Auch wenn die Organisation stark verbesserungswürdig und die Teilnahme nicht das Startgeld wert war, hatte ich meinen Spaß. Und… vermutlich fahre ich beim nächsten CTF auch wieder.