Dr. Angela Merkel – für eine strahlende Zukunft!

Was für viele vor allem jüngere Leser dieses Blogs eine Überraschung sein mag: nicht schon immer war Dr. Merkel unsere Bundesmutti.

Nein, dereinst, als sie Kohls Ziehtochter wurde, wurde sie zunächst Umweltministerin in Niedersachsen. Damit war sie mitverantwortlich dafür, dass die Asse zu einem Lager für radioaktiven Müll wurde. Und nicht nur den Menschen, die in der Umgebung wohnen bereitet das Unbehagen.

So berichtete auch 2009 die ARD:

Von Anfang an war das Endlager Asse in Niedersachsen instabil. Grundwasser ist in den Salzstock eingedrungen, höhlt das Bergwerk aus. Der Schacht droht dadurch einzubrechen. Und nicht nur das: Die Lauge zersetzt die Fässer mit dem Atommüll. Dadurch ist das Wasser kontaminiert. Die Öffentlichkeit erfuhr davon nichts.

Durch die Hohlräume entsteht eine Spannung im Wirtsgestein, also im Salz, die verseuchte Lauge kann so nach oben gedrückt werden und ins Grundwasser eindringen. Der GAU eines jeden Endlagers.

Angela Merkel ist seit langem mit dem Thema Endlagerung vertraut. Als ehemalige Bundesumweltministerin war sie sogar mitverantwortlich für den fahrlässigen Umgang mit dem Atommüll.

So richtig wahr haben wollte das nur nie jemand. Dummerweise ist im Zuge des Atomausstiegs die Diskussion um ein „Endlager“ wieder offener geführt worden. Und unter dem Druck der Öffentlichkeit sah man sich gezwungen, auch die bestehenden Standorte nochmal kritisch und mehr oder weniger unabhängig untersuchen zu lassen. Das Ergebnis ist nicht überraschend, aber beängstigend:

Das marode Salzbergwerk Asse hätte nie zur Lagerung von Atommüll genutzt werden dürfen. Zu diesem Schluss kommt der niedersächsische Untersuchungsausschuss nach mehr als dreijähriger Arbeit in seinem Abschlussbericht.

Politik, Atomwirtschaft und Wissenschaft hätten kritische Stimmen seit den sechziger Jahren beiseite geschoben, um das Endlagerproblem zu lösen und die Eignung von Salzstöcken nachzuweisen. Das gefährliche Eindringen von Wasser in die Asse sei bekannt gewesen, aber ignoriert worden.

Quelle: Zeit online

Die Frage ist, wem Merkel damals wie heute einen Gefallen tut. Klar, den Betreibern der AKW, denn die bisherigen Lagerorte waren schnell gefunden und verhältnismäßig preiswert. Denn wenn man jetzt ernsthaft suchen und sich Gedanken machen muss, wird man feststellen: Endlagerung kostet. Und es darf bezweifelt werden, dass diese Kosten bereits eingepreist sind.

Wobei auch das kein Problem sein wird. Wie bei dem Schwachsinn mit der Umlage für erneuerbare Energien wird man auch hier eine Möglichkeit finden, den Steuerzahler noch mal zur Kasse zu bitten…