In Voerde fand eine Bürgeranhörung zur Verlagerung eines Sportplatzes statt. Soweit nichts ungewöhnliches, wäre da nicht…
… das Büro Frauns mit der Moderation betraut worden.
Dazu muss man folgendes wissen: Das Theme Sportplatzverlagerung ist ein emotional sehr beladenes Thema, dass nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Und am 30.05 hatten die Bürger/-innen die Gelegenheit, Bedenken anzumelden. Spannender Weise wurden Bedenken hinsichtlich der Finanzierung oder Grundsatzfragen schon im Vorfeld ausgeschlossen. Und die Besucher der Anhörung erlebten noch eine weitere Überraschung: Die Veranstaltung wurde moderiert von Frau Frauns vom Büro Frauns aus Münster.
Wie sie moderiert hat kann ich persönlich nicht sagen. Ich war nicht da. Aber die die da waren, waren… ich sag mal semibegeistert.
Aber egal. Interessanter ist, dass das Büro Frauns aus Münster in Voerde eigentlich einen Auftrag ganz anderer Art hat. Für den ich persönlich sie übrigens für eine schlechte Wahl halte, seit ich ihre Vorstellung erleben durfte. Wie auch immer:
Frau Frauns hat wohl am 07.05. ein Angebot bei der Stadt eingereichtet, zu einem Festpreis die Veranstaltung zu moderieren. Die Stadt fand nach eigenem Interersse, dass eine „neutrale Moderation“ die Qualität der Veranstaltung verbessern sollte und nahm das Angebot an. Andere Bewerber gab es nicht und die Stadt war in der glücklichen Situation, dass das Angebot der Firma Frauns unter einer Grenze lag, bei der man andere Anbieter hätte ansprechen müssen.
Ich persönlich finde das verwunderlich: Das Büro Frauns, aus der Stadt in der auch unser Erster Beigeordneter wohnt, reicht ein Angebot zur Moderation einer Veranstaltung ein, von der niemand wußte, dass sie moderiert werden soll und dieses Angebot liegt unter der Grenze, ab der man das Ganze hätte öffentlich machen sollen. Und wie neutral gegenüber den Bürgern Frau Frauns als damit mehrfache Auftragnehmerin der Stadt sein kann, stelle ich ebenfalls mal in den Raum.
Sicher bin ich, dass hier rechtlich alles in Ordnung ist. Aber ob das auch moralisch so zu bewerten ist? Für mich persönlich jedenfalls hat die Nummer einen bitteren Beigeschmack.