Panik um der Panik Willen?

Manchmal ist die öffentliche Diskussion bemerkenswert. So auch heute:

Auf allen Kanälen erfahre ich, dass die Jungendarbeitslogikeit besorgniserregend ist. Weltweit und besonders in Ländern wie Spanien.  Aha. Ähm, ja und?

Das Problem ist nicht Arbeitslosigkeit und auch nicht Jugendarbeitslosigkeit. Das Problem ist relativ offensichtlich der Versuch zu vermeiden über die Ursachen und Folgen zu diskutieren.

Denn wir wissen alle, dass es weiter immer mehr Arbeitslose geben wird. Das findet seinen Grund unter anderem in dem enormen Automatisierungsgrad unserer Gesellschaft und in der Tatsache, dass weitere Effizienzsteigerungen i. d. R. eben nur noch über Personalabbau zu realisieren sind.

Warum also wird hier in den Medien ein Klagelied besungen?

Warum stellt sich denn niemand mal hin und sagt: Ja das ist so und ja das ist gut so?

Denn wenn man das mal durchdenkt, ist die Menschheit dabei, sich von dem Joch befreien zu können, für den eigenen Komfort arbeiten zu müssen. Das bedeutet in der Folge, das viel weniger Menschen als früher arbeiten gehen werden und dann auch nur die, die arbeiten wollen.

Was notwendig ist, ist die Frage wie die enormen Überschüsse die wir erwirtschaften verteilt werden können – und zwar so, dass sie der Gesellschaft zu gute kommen, z. B. in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens. In der Folge wäre natürlich Schluß mit billigen Arbeitskräften, weil Unternehmen dann Anreize bieten müssten, dafür das man ihnen überhaupt seine Arbeitskraft anbietet.

Und plötzlich wäre da ein Paradigmenwechsel. Nicht mehr die Verluste werden sozialisiert und die Gewinne privatisiert. Plötzlich wären „human ressources“ ein Handelsgut, für das echte Preise gebildet werden und keine Oligopole die Preise bestimmen. Du willst meine Arbeit? Dann biete mir genug, damit ich bereit bin für Dich zu arbeiten. Denn eigentlich reicht mir mein BGE…

Aber es ist klar, wie viele Fragen das aufwirft. Und es ist auch klar, welch mächtigen Interessensgruppen mit aller Macht verhindern werden, dass wir diese Diskussion wirklich führen. Da ist es doch lukrativer, immer mehr Menschen in Armut und Elend verrecken zu lassen und den Rest mit einem Almosen abzuspeisen.

Sind wir 2012 echt nicht weiter?