Die NSA überwacht Handys? Nein? Doch! Oh!

Wie jetzt?

Die NSA überwacht Handys? Weltweit? Und erstellt Bewegungsprofile?

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Manchmal weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Vor allem angesichts solcher Nachrichten und der Überraschung die manche Leute empfinden.

Hallo WACH WERDEN!!!!

Natürlich überwacht die NSA Handys. Und nicht nur die. Und das ist absolut logisch und keineswegs überraschend. Denn warum soll ich Menschen „verwanzen“, wenn die  so nett sind, ein Gerät mich sich herum zu tragen, dass (fast) genau so gut ist? Klar, die räumliche Genauigkeit ist ewas geringer, dafür bekomme ich aber den Benefit des sozialen Graphen, wenn sich Handys gemeinsam durch Zellen bewegen.

Und natürlich überwacht jeder Geheimdienst und jede Sicherheisteinrichtung, die die Möglichkeit hat, Mobiltelefone. Und hört die auch gerne mal ab. Das das geht ist einer Schnittstelle für „Lawful Interception“ zu verdanken. Auf gut Deutsch „Legals Abhören“. Das unterscheidet sich nur dadurch, dass es den „Hackern im Auftrag der Dienste“ leicht gemacht wird: Sie müssen keine Sicherheitseinrichtungen überwinden, sondern bekommen alle Daten die sie sich wünschen direkt ausgeleitet. Und ja, auch die deutschen Dienste bedienen sich.

Wißt Ihr was mich am meisten ärgert?

Die gespielte Überraschung und die beispiellose Gleichgültigkeit.

„Trifft mich nicht, ich bin ja kein Terrorist!“

Bis dann das nächste Mal der Gentest ruft, weil man versehentlich zur falschen Zeit in der falschen Funkzelle eingebucht war…

The Past Rewritten

In Georg Orwells 1984 wird die Vergangenheit kontinuierlich umgeschrieben und an die Gegenwart angepasst. Erinnerungen gilt es zu tilgen. Auszulöschen. Zu vernichten. Was für ein sinnfreies Unterfangen.

Gerade hatte ich einen interessanten Dialog mit meiner Freundin. Ursache war ein akuter Fall von Aufräumwut und damit verbunden das Wiederfinden einiger Schätze. Und in Zeiten von MicroSIM-Karten konnte ich mir dann nicht verkneifen, ihr meine erste SIM zu zeigen (bzw. Zweite, weil Ersatzkarte)…

Und was soll ich sagen? Sie wollte mir einfach nicht glauben, dass man das mal in Telefone gepackt hat. Nach einer Weile Überzeugungsarbeit wollte sie dann wissen, in was für Telefone solche Monster kamen (sie glaubte immer noch nur an Telefonzellen).

Ich habe ihr dann leider nur ein Foto von meinem damaligen Handy zeigen können, dem Siemens S3. Das ich damals übrigens für ein Schweinegeld gekauft habe, weil es eines der ersten Handys war, mit denen man SMS… schreiben konnte. Technisch waren die S3 Schrott: Ohne extra Akkupack keine 24h Standby und ständig kaputt. Nach dem 3. Austauschgerät habe ich mich mit Schaudern von Siemens abgewendet und auch als die 1997 das erste „Farbdisplay“ auf den Markt brachten: Ich habe seit dem S3 nie wieder ein Siemens-Handy gehabt.

Die Vorstellung, dass man damals eigentlich einen Operator anrief, die Nummer durch gab, den Text diktierte und das dann auch noch kostenlos war… damit wollte ich sie nicht auch noch konfrontieren.

Mein aller erstes Handy war übrigens von Motorola 😉

Was ich ihr aber zeigen konnte, war mein absolutes all Time Lieblingshandy von Nokia: das Nokia 2110i, dass ich 1995 für (ich glaube) 800 DM mit Vertragsverlängerung erworben habe. So als würde Euer IPhone heute bei Verlängerung 800€ kosten. Das Handy habe ich übrigens erst außer Dienst genommen, als ich mir einen Communicator 9000 leisten konnte 🙂

Kleine Fun-Facts am Rande: damals war die Grundgebühr bei ungefähr 80 DM im Monat, Freiminuten gab es nicht und jede angefangene(!) Gesprächsminute im Inland kostete 2 DM. Das dürft Ihr für heute jetzt 1:1 umrechen. Und ja, das Handy funktioniert noch immer 😀

Zweiter Fun-Fact: ich habe seit 1993 die gleiche Handynummer. Wer bietet mehr?