Erst gestern habe ich unter dem Titel „Panik um der Panik Willen?“ mich mit der Situation der Beschäftigten beschäftigt. Und heute finde ich bei Fefe einen aktuellen Bericht aus einem amerikanischen Superlagerhaus und über die dortigen Arbeitsbedingungen.
Wirkliche Zweifel an den Schilderungen habe ich nicht. Und auch in Deutschland halte ich das in weiten Teilen für möglich. Was ich jedoch besonders interessant finde ist nicht die spontane Assoziation mit Amazon und Co. Sondern mit der Deutschen Post:
Vor einigen Monaten lief im ARD eine Doku über die „Paketsklaven“ bei DHL. Die natürlich nicht bei DHL angestellt waren, sondern bei einem Subunternehmen. Und was lese ich in dem Bericht? Natürlich, dass die Mitarbeiter in den Lagerhäusern über Subunternehmen rein kommen. Aber am spannensten ist doch:
The stuff we order from big online retailers lives in large warehouses, owned and operated either by the retailers themselves or by third-party logistics contractors, a.k.a. 3PLs. These companies often fulfill orders for more than one retailer out of a single warehouse. America’s largest 3PL, Exel, has 86 million square feet of warehouse in North America; it’s a subsidiary of Deutsche Post DHL, which is cute because Deutsche Post is the German post office, which was privatized in the 1990s and bought DHL in 2002, becoming one of the world’s biggest corporate employers.
Und hey. Was in den USA funktioniert, funktioniert fast überall.
Ich frage mich wie wir an einen Punkt kommen konnten, an denen der „freie Markt“ bei angebotener und nachgefragter Arbeitsleistung keinen Preis im Equilibrium mehr entstehen läßt. Sondern Leute für Almosen sich selbst bis zur Erschöpfung, vielleicht sogar noch weiter selbst ausbeuten.
Wie können wir Unternehmen erlauben, so mit Mitarbeitern umzugehen? Wie können wir Regierungen erlauben, dies zuzulassen?
Wie können wir selbst die Augen davor verschließen?