Scouts vs. Zombies

Überrascht es mich, dass niemand mit mir diesen Film sehen wollte?

Natürlich nicht 🙂

Denn mal ehrlich, wer in einen solchen Film geht, der erwartet das es böse wird. Richtig übel. So „sollen wir nicht lieber nach Hause gehen“-schlecht.

Es gibt nur eine einzige Ausnahme und das war Zombieland. Warum also das Geld für ein Ticket verschwenden. Auf der anderen Seite… was ist wenn es eine Ausnahme wie Zombieland ist und man sie verpasst?

Also bin ich alleine ins Kino und war überrascht, dass doch ziemlich viele Leute, vor allem auch jüngere Paare mit mir im Saal saßen. Na nu?

Und dann kommt der Film. Das Amüsante an ihm ist, dass er sich ernsthaft bemüht, zwischen Zombies und Klamauk eine Geschichte über Freundschaft und das Erwachsen werden zu erzählen. Dabei konzentriert er sich weniger an den Details wir Zombieland, dafür mehr auf die zwischenmenschlichen Interaktionen.

Und was soll ich sagen?

Ich war tatsächlich amüsiert und gut unterhalten! Der Film ist deutlich besser als sein Name und viel besser als es der Trailer erwarten lassen. Er ist nicht so gut wie Zombieland, aber auf einem guten zweiten Platz unmittelbar dahinter. Vollkommen sinnfrei, unlogisch und banane – aber eben unterhaltsam.

Wobei er mich schon hatte, als das Titellied Black Widow war… und die Raumreinigungsfachkraft mit Wishmop und Kopfhörern… aber ich will nicht zu viel verraten. Schaut ihn euch einfach an 🙂

Der Marsianer

Ich muss zugeben, ich hatte ein bisschen Angst vor dem Film. Der Grund dafür war der Regisseur Ridley Scott:

Scott verbinde ich mit Alien-Filmen. Mit Action. Mit Spannung. Mit Adrenalin. Während dessen ist das Buch „Der Marsianer“ auffallend unauffällig. Denn weil der Protagonist ein Wissenschaftler ist, beschreibt er von Anfang an seine Erlebnisse mit einer besonderen, manchmal schon distanzierten Nüchternheit. Kann Scott sowas umsetzen, ohne es zu einem Action-Streifen zu machen?

Stellt sich heraus: Er kann. Und er macht.

Tatsächlich versucht der Film, den Stil des Buches nachzuahmen. Das gelingt nicht immer und droht ab und an in Klamauk abzudriften. Im Großen und Ganzen aber ist es wohl gelungen.

Der Kürze der Zeit die ein Film hat, ist es dann auch geschuldet das ganze Kapitel hinten rüber fallen. Das mag für einen Film verzeihlich sein, zumal die weggefallenen Elemente meiner Meinung nach nicht  zum Gelingen des Films notwendig waren.

Jetzt könnte man meinen, der Film sei ein guter Film. Und das ist er auch.

Er hat nur einen Haken:

„Der Marsianer“ ist ein Buch, in dem ein Mensch ums Überleben kämpft und der Antagnoist ein ein ganzer Planet. Von daher ist unser Held zwar am Ende siegreicher Überlebender – aber zu einem Preis. Denn er muss um jedes bisschen (Über-)Leben kämpfen und nichts wird ihm geschenkt. Im Grunde genommen ist das Buch eine Liste von Misserfolgen, aus denen der Wissenschaftler die wenigen Erfolge ableiten kann, die sein nacktes Überleben sichern.

Und sieht man mal von der kleinen Explosion ab: Nichts davon spiegelt sich im Film. Die verzweifelte Suche nach Kontakt, die Mühen mit dem Rover, die Probleme mit den zum überleben wichtigen Systemen der Station – all das blendet der Film aus. Der Marsianer versucht, dem Marsianer gelingt, der Marsinaer macht. Das ist der eine, aber auch der alles entscheidende Unterschied, der aus einer gelungenen Buchverfilmung eben doch nur Popcorn-Kino macht.

In sofern: Ein guter Film und eine verpasste Chance.

Liebe Kinos, liebe Filmverleiher, liebe Produzenten…

… Ihr habt einen Knall.

Ernsthaft.

Kommt Ihr mir noch mal mit „Raubkopien zerstören das Geschäft“.

Ich war immer der Meinung,  dass wenn etwas Wert ist genutzt zu werden, es auch Wert ist, bezahlt zu werden. Das gilt für fast alles. Und weil ich Filme liebe und Fernsehen verabscheue, gehe ich halt oft ins Kino.

Das könnte sich allerdings schlagartig ändern. Und das bei jemandem der in einem schlechten Jahr „nur“ 20 Filme sieht und in einem guten Jahr auch schon mal an die 50. Bei jemandem, der fast immer 2 und meistens gar 4 Karten bestellt.

Und warum?

Wegen Eurer beschissenen Gier.

Weil Ihr den Hals nicht voll bekommt.

Über was ich mich so aufrege? Na ganz einfach: Ende 2013 habe ich hier im Blog darüber gekotzt, dass eine Kino-Karte knapp 10€ im UCI kosten sollte.

10 Euro?

Wie lächerlich!

Ich wollte gerade Karten für „Der Marsianer“ bestellen. 14 Euro 20. Das Stück. Macht bei 4 Karten mal eben lockere 56,80€ nur für die Eintrittskarten.

Aber selbst das reicht Euch nicht. Denn ein Blick auf „Star Wars“ zeigt, dass auch 15 Euro 20 bei Euch kein Problem sind. Und damit 60,80€ für 4 Karten.

Ich genieße den „Luxus“, dass ich noch Groupon-Gutscheine habe. Mit den trotzdem fälligen Zuschlägen komme ich so auf ungefähr 9€ pro Karte. Was ich immer noch teuer finde, aber meilenweit entfernt von den 14 bis 15€

Und ich stelle mal in den Raum: Wie sollen sich denn „Normalverdiener“ guten Gewissnes Kino leisten oder gar (junge oder nicht so gut betuchte) Familien?

Wenn also mal wieder jemand jammert, dass die Leute sich Filme aus dem Internet laden, statt ins Kino zu gehen: Ich hätte eine Theorie woran es liegt. Vor allem angesichts dessen, dass es den Film in einem Jahr bei Saturn auf Blaustrahl für 7 Euro 99 geben wird.

Kino: Neues Jahr, neues Glück

Das Kinojahr 2014 war eher durchwachsen – was man auch daran sieht, dass wir knapp 15 mal weniger drin waren, als 2013. Das neue Jahr 2015 ist aber erst ein paar Tage alt und hat schon mit 2 guten Filmen begonnen:

Fury – Herz aus Stahl

Warum der deutsche Titel so bescheuert ist, wird niemand verstehen. Das macht aber nix, denn der Film ist echt gut. Klar, sehr amerikanisch, sehr viel Pathos, sehr dumme Deutsche – der Film greift tief in die Vorurteilskiste.

Das  ändert aber nix daran, dass Brad Pitt sehr gut in seine Rolle passt und der Film insgesamt eine unglaublich dichte Spannung erzeugt. Auf jeden Fall sehenswert.

Noch viel sehenswerter ist aber…

St. Vincent

Der neue Film mit Bill Murray ist einfach genial – ich habe tränen gelacht. Eigentlich ist Lachen oft unangebracht, weil die Geschichte in sich schon eher ein Drama ist. Aber manchmal  muss man einfach und die Rolle scheint dem guten Bill wie auf den Leib geschrieben.

Definitiv ein Kandidat für die Liste der besten Filme 2015.

E.O.F.T – Kino mit Überraschungen

Gestern Abend war es endlich so weit: in der Lichtburg Essen konnten wir die aktuelle Ausgabe der E.O.F.T sehen. Und das Gezeigte kann man einfach nur mit absolut umwerfend bezeichnen!

 

Die Filme hatten dabei alle einen sehr unterschiedlichen Charakter und eine  unterschiedliche Qualität. Das war sehr angenehm, weil man so nicht in Gefahr lief, dass einem Langweilig wird. Aber wie auch, wenn man in einem Moment von Russlands höchsten Gebäuden auf die Straße guckt und im nächsten Moment tief unter der Erde durch enge Gänge robbt.

Vor dem eigentlichen Filmgenuss haben wir allerdings im vollbesetzten Kino noch „Reise nach Jerusalem“ gespielt. Denn unmittelbar nach Beginn gab es eine Durchsage, es habe eine Technische Störung gegeben und alle mögen bitte das Kino verlassen – was erstaunlich gut geklappt hat und, zumindest twitterte das derwesten, es war auch nur ein „kleineres Problem“:

Für uns war das praktisch: Vorher ganz außen am Rand und vorne am Ausgang sitzend, waren wir unter den Ersten die draußen waren – und darum auch wieder die ersten, die drinnen gewesen sind 😉

IMG_4503Nachdem wir also plötzlich hinten in der Mitte gelandet waren, haben die Filme noch mal so viel Spaß gemacht. Und an einigen Szenen konnte man hören, dass den Besuchern echt die Luft weg geblieben ist.

Also wer sich für Sport im Freien begeistern kann und noch nicht in der aktuellen Vorführung war: Unbedingt gucken gehen, mit Sicherheit einer der besten Kinobesuche, die man 2014 erleben kann!

Monsieur Claude und seine Töchter

Nachem ich von Interstellar so enttäuscht war und Tribute von Panem noch nicht laufen, hatte ich nicht damit gerechnet dieses Wochenende noch ins Kino zu kommen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Gestern Abend um 20 Uhr hat das UCI noch mal „Monsieur Claude und seine Töchter“ gezeigt:

 

Wir wollten den Film gucken und hatten ihn dann doch verpasst. Also die Gelegenheit, ihn doch noch mal zu sehen. Und ich muss sagen: es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn ich habe selten so herzliche gelacht.

Monsieur Claude spielt mit Klischees. Nein, er badet richtig darin. Und beweist auf wunderbare Art und Weise, dass in (fast) jedem Menschen ein tendentieller Rassist versteckt ist. Denn es ist immer meine Religion, mein Volk, meine Nation, meine Farbe die ich für besser halte, als die des anderen. Und der andere sieht das – dummer Weise – genau so.

Am liebsten würde ich jetzt den ganzen Film zitieren. Da das aber den Rahmen sprengt, fordere ich Euch einfach mal auf, die DVD oder Blueray für den Adventskalender/Nikolaus/Weihnachten vorzubestellen – es lohnt sich für alle, die über einen gesunden Humor verfügen und nicht zu böse sind, wenn man ihnen den Spiegel vor hält. Absolut Top!

Expendables 3

Wer in den dritten Teil von Stallones „Expendables“ geht, der bekommt genau, was er erwartet:

Mehr Helden, mehr Schießerei, mehr Klamauk.

Neu und anders ist an dem dritten Teil der Versuch junge Schauspieler in die ständig wachsende Schar von alternden Action-Helden zu integrieren. Was nicht zum Nachteil des Films ausprobiert worden ist 🙂 Und so ist Expendables 3 ziemlich genau das, was man erwartet. Und damit ziemlich gut – für einen dritten Teil einer Serie, an deren Erfolg wohl kaum einer geglaubt haben dürfte…

Lucy

Ich sollte es mir abgewöhnen.

Wirklich.

Ich darf einfach nicht mehr mit Erwartungen ins Kino gehen: Als ich den Trailer von Lucy gesehen habe, dachte ich das wird was. Etwas irritiert hat mich schon, dass Luc Besson mit Morgan Freeman einen Film macht, aber das muss ja nichts heißen. Der Trailer jedenfalls war vielversprechend 🙂

Der Film hat allerdings genau gar nichts davon gehalten. Abgesehen natürlich von einer sehr anschauenswerten Hauptdarstellerin. Aber die Story ist so platt erzählt und gefilmt, als wolle sie Kill Bill sein ohne sich dann doch zu trauen, dass einem fast schwindlich wird. Von den offensichtlichen Fehlern im Verlauf der Geschichte will man gar nicht reden. Und schon gar nicht von dem katastrophalen Ende.

 

The Signal

Dieses Jahr habe ich im Kino schon viele Filme gesehen, die mich unangenehm überrascht haben. Das macht sich auch bei der Frequenz meiner Kinobesuche deutlich: Es sind weit weniger als letztes Jahr. Vergangene Woche aber wollte ich unbedingt ins Kino und der einzige Film, der in Frage kam, war „The Signal“. Und das auch nur wegen des Plakat-Motivs und L. Fishburn.

Also ab ins Kino.

In dem Saal war außer uns 3 noch ein vierter Gast. Ich mag leere Kinos 😉

Tja… und was soll ich jetzt sagen?

Ich persönlich halte den Film für eine der positiven Überraschungen des Jahres. Ganz klar low Budget und nicht frei von Ideen-Klau bei Produktionen zwischen Blair Witch Project und Dr. Who. Aber trotzdem überaus sehenswert und sehr tiefgründig.

Bei uns viel die Wertung 2 zu 1 aus: eine mochte den Film nicht, wir Männer mochten ihn sehr. Und das er funktioniert liegt auch daran, dass wir danach noch eine ganze Weile darüber diskutiert haben. Insofern kann man eigentlich nur sagen, dass SciFi-Freunde die Lust haben sich auf etwas Neues einzulassen, sich den Film unbedingt anschauen sollten.

A Million Ways To Die vor Langeweile

„Von dem Typ, der TED gemacht hat“. Das hätte mir eine Warnung sein sollen. Auch, dass der Typ die Hauptrolle spielen wollte, Regie geführt hat, dem Film produziert hat und was weiß ich nicht alles. Das hätte mir eine Warnung sein sollen.

Dummerweise war der Trailer, der damals im Kino lief echt viel versprechend. Und dummerweise habe ich den deutlich „ehrlicheren“ Trailer erst 30 Minuten vor dem Film gesehen.

Tatsache ist, dass ich entsetzt bin über was für einen Stuss die anderen Kino-Besucher lachen konnten. Tatsache ist auch, dass ich den Film unglaublich unerträglich fand. Tatsache ist auch, dass wir den Film deutlich vor dem Ende verlassen haben: Prädikat UN ER TRÄG LICH.

Wobei… eine coole Szene gab es dann doch. Das war als der eine wahre und echte Doc Brown mit dem DeLorean auftauchte.

Aber das war auch wirklich die einzige sehenswerte Szene.

Zulu

Leider kann ich nicht sagen,  dass das Kino-Jahr endlich besser wird. Aktuelle Enttäuschung: ZULU

Der Film ist erstklassig besetzt und behandelt ein sehr spannendes Themenfeld. Nicht nur die Kriminalität in Südafrika, sondern auch ethische, moralische und gesellschaftliche Fragen, die einen spannenden Plot versprechen.

Leider übernimmt sich der Film damit, wie sich auch die Schauspieler übernehmen. Selbst Bloom, sonst so souverän, verkörpert seine Rolle nur unzureichend. Dazu kommen wirklich, wirklich schlechte Dialoge, bei denen ich hoffe, dass es an der Synchronisaton liegt – ich muss mir das noch mal auf DVD anhören.

Auch der Versuch, den Film dann in simultane Handlungsstränge zu spalten und am Ende wieder zusammen zu führen, misslingt.

Das Ende allerdings, jenseits aller moralischen Fragen entschädigt dann ein wenig. Denn man hat sich getraut, kein klassisches Happy End zu zeigen, sondern man zeigt ein Ende, wie es der Geschichte angemessen erscheint.

Im Fazit ist der Film also nicht richtig schlecht – aber eben auch alles andere als gut. Vielleicht für einen DVD-Abend geeignet, weil es auch nicht schadet, wenn man sich zwischendurch in der Küche was zu Essen macht 😉

Grand Hotel Budapest

Es gibt Filme, die möchte man schon sehen, weil Bill Murray mitspielt. Und es gibt Filme, die trotz Stars wie Bill Murray oder Owen Wilson mitspielen. Dann gibt es natürlich noch die Filme, die am „Mainstream“ total vorbei gehen. Und Grand Hotel Budapest ist alles drei.

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Gestern Abend war mal wieder Kino angesagt und wir haben uns im Filmforum genau den Film ausgesucht. Und ich weiß auch eine Nacht später noch nicht genau, wie ich eigentlich darüber schreiben will.

Klar, die Bilder sind perfekt. Die Schauspieler sind perfekt. Die Story kurios. Aber das allen reicht nicht aus, um den Film zu beschreiben. Kann ein Film über alle Maße witzig sein, auch wenn man kaum lacht? Kann ein Film tragische Elemente haben, ohne das man traurig wird? Kann Spannung ohne Spannungsbogen funktionieren?

Grand Hotel Budapest ist mit Sicherheit der erste Film einer neuen Generation von Filmen, die über Storytelling und intensive Bilder den Zuschauer in eine emotionale Achterbahn packen. Und die Achterbahn hält den Zuschauer in seinen Bann, ohne mit Loopings und Stürzen zu überfordern. Man sitzt einfach da, läßt die Bilder auf sich wirken, geht mit der Story und nach 100 Minuten…

stellt man fest, dass der Film leider vorbei ist.

Und man fragt sich, was man da gerade gesehen hat.

Im Fazit ist der Film also ganz großes Kino. Und wer die Chance hat, sollte ihn ansehen!

The Wolf of Wall Street

Eigentlich mag ich Leonardo Di Caprio nicht gerne sehen – der ist mir einfach nicht gut genug… aber ich wollte „The Wolf of Wall Street“ sehen.

Da muss man dann halt abwägen. Und ich entschied mich für den Film und das war gut…

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Mit seinen fast 3 Stunden ist der Film natürlich ein Schlachtschiff. Was sich leider auch in den Preisen niederschlug: für die 18 Uhr-Vorstellung am Samstag wollte das Cinemaxx unfassbare 30€ für 2 Karten haben, um 19 Uhr immer noch 25€. Da möchte man eigentlich gleich reiß aus nehmen.

Gerechtfertigt ist der Preis leider nicht, denn der Film ist durchaus auch auf DVD/Blueray genießbar. Keine audiovisuellen Super-Effekte.

Die braucht er aber auch gar nicht, denn er lebt aus der Geschichte heraus. Dabei mag man ihm ankreiden, dass er an vielen Stellen sehr oberflächlich bleibt, wenn es z. B. um dem Drogenmissbrauch oder reichlich merkwürdige Sozialsysteme geht (ich will nicht zu viel verraten).

Auf der anderen Seite aber wird die Geschichte gerade durch diese oberflächliche Ich-Perspektive ganz besonders intensiv – weil es ein Gefühl dafür vermittelt, wie das alles gewirkt hat… es kam einfach so.

Leider konnte aber auch in diesem Film wieder nicht auf „Leo und das Leiden der Frauen“ verzichtet werden – da war ich echt sauer. Aber wenn man das übersieht, ist Wolf of Wall Street ein echt guter Film. Trotz, vielleicht auch ein bisschen wegen, Leonardo Di Caprio.

 

Der Terror, der aus dem Kino kam…

Das Department of Homeland Security – oder auch liebevoll DHS genannt, verbinde ich mit Anti-Terror-Maßnahmen. Ihr vermutlich auch.

Was in letzter Zeit alles unter den Begriff Terror fällt, erstaunt mich dabei immer wieder. So berichtet die Zeit von einem DHS-Einsatz in einem Kino in den USA. Dabei wurde ein Mann aus dem Saal entfernt, der der Inbegriff des Terroristen zu sein scheint.

Nein, nein. Er hatte keine Schusswaffen. Auch keinen Sprengstoff. Er hatte… eine Brille:

Einer von ihnen wurde am vergangenen Wochenende während des Films von Beamten der Heimatschutzbehörde unsanft aus dem Kinosaal geholt. Er wurde verdächtigt, den Film heimlich aufzunehmen.

Ich frage  mich ja ernsthaft, was mehr den Reflex zum ausgiebigen Facialpalmieren auslöst: Die nach wie vor irre Angst vor Videokameras in Kinos oder das hier gleich das Ministerium für Staatssicherheit Innere Sicherheit gerufen wurde. Andersherum, wenn man das mal mit dem Verhalten der TSA-Agenten an den Flughäfen kombiniert…

Dann komme ich übrigens auch zu dem Ergebnis, dass ich besser auf absehbare Zeit nicht in die USA reise. Ist mir zu heiß.

Zwei vom alten Schlag

Ich gebe es ja zu: Offensichtlich habe ich eine Vorliebe für Filme mit den alternden Helden meiner Jugend. Also bin ich natürlich auch in den neuen Film mit Stallone und De Niro gegangen:

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Außerdem spielt auch Kim Basinger mit, und als pubertärer Bub war sie es ja, die… äh zurück zum Film:

Boxen und Stallone ist ja so ein Dauerthema irgendwie. Und nicht immer wird das Thema ernst angegangen. In dem Film ist es anders, denn es geht hier sehr ernst um zwei alternde Männer, die ihre Rivalität nie richtig ausleben und beenden konnten. Das diese Rivalität sich dann nicht nur auf den Ring erstreckt, sondern auch auf die Frau, ist nur eine Randnotiz.

Jetzt ist es allerdings genau diese Randnotiz, die dem Film schadet. Denn die Dreiecksbeziehung De Niro, Stallone und Basinger erweist sich als fragiles Element des Filmes, das auf der einen Seite nur Fragen aufwirft, um sie nicht zu beantworten. Auf der anderen Seite versucht dieser Erzählstrang Tiefe zu vermitteln und scheitert daran kläglich.

Das liegt allerdings zu einem großen Teil an Jon Berntahl, der den Sohn von De Niro und Basinger spielt. Und genauso fehlbesetzt ist, wie in The Walking Dead. Und das ist übel. Zumindest in sofern, als das ich jetzt schon viel zu viel negatives geschrieben habe, was einen völlig falschen Eindruck vermittelt.

Denn der Film ist eigentlich wirklich sehenswert. Auch und gerade wegen des moralischen Dilemmas, in das sich De Niro manövriert. Und ohne zu viel zu verraten: Auch wenn ich mir das Ende beim Gong zur ersten Reihe erwünscht hätte, ist das Ende das Peter Segal dem Film verpasst, durchaus befriedigend.

Wer also bei dem Wetter nicht weiß was er machen soll: Der Film schadet nicht.