83.000 Liter im Monat weg – normaler Schwund?

Auf WDR lese ich gerade von dem Kerosin-Skandal in Wesseling:

 Es sind Unregelmäßigkeiten, die Mitarbeiter des Ölkonzerns Shell am 25. Februar 2012 in der Rheinland Raffinerie in Wesseling bei Köln entdecken. Offenbar gibt es in Deutschlands größter Raffinerie Probleme mit einer Kerosinleitung. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand das Ausmaß: Es handelt sich um eine der größten Umweltkatastrophen in NRW der letzten Jahre. Mindestens eine Million Liter Kerosin sickern wochenlang unentdeckt in die Erde.

Mal von all den offenen Fragen, die der Artikel bei mir zurück läßt, drängt sich eine in den Vordergrund: „sickern Wochenlang“ und „Mindestens eine Million Liter“ ergeben eine sehr merkwürdige Kombination:

  • Gehen wir Shell zu Liebe von 52 Wochen aus, die das Leck bestand hatte.
  • Gehen wir Shell zu Liebe von nur 1 Million Liter aus.

Dann bedeutet das, dass in dem Jahr ca. 83.000 Liter pro Monat einfach… verschwunden sind. Also knapp 20.000 Liter Pro Woche. Einfach weg.

Kann mir mal bitte jemand erklären, wie einem Unternehmen, dass mit „flüssigem Gold“ handelt, knapp 20.000 Liter Treibstoff pro Woche, bzw. mehr als 80.000 Liter pro Monat verloren gehen können, ohne, dass das irgend jemand merkt?

 

Sehr geehrte Damen und Herren von der GEZ,

im Zuge der Gleichbehandlung verstehen Sie sicherlich, dass auch ich den Wunsch habe, die „alte“ GEZ-Gebühr weiter zu bezahlen, da ich ja nur Radio und PC nutze und keinen TV besitze.

Und wie ich der Presse entnehmen kann, ist das je kein Problem:

Die Stadt Köln zahlt jetzt doch wieder Rundfunkgebühren – allerdings vorerst so wie 2012 und nicht nach dem neuen System. Darauf habe sich die Stadt mit dem WDR geeinigt, sagte Stadtsprecherin Inge Schürmann am Donnerstag. Auch eine WDR-Sprecherin bestätigte das.

Ich glaub et hackt! Ich glaub ich raste aus!

Eine Kommune verweigert sich dem der GEZ-Gebühr mit einer abenteuerlichen Begründung und die GEZ sagt: „Jo passt“? Und wir sollen uns weiterhin gefallen lassen, eine Erhöhung auf das Dreifache zu akzeptieren?

Ich bin gerade echt geladen….

GEZ: Hab ich was verpasst?

So So.

Köln und andere Städte wollen also die Zahlung der GEZ-Gebühr aussetzen.

Äh sagt mal, habe ich was verpaßt? Seit wann genau stehen denn bitte Kommunen über dem Gesetz und entscheiden, an welche Regeln sie sich halten wollen und an welche nicht? Am Besten finde ich noch, was derWesten aus Köln berichtet:

Es geht um die „Haushaltsabgabe“, die zum 1. Januar die alte GEZ-Gebühr ersetzt hat und mit der die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten finanziert werden. Sie sei unklar, stellt die Stadt fest. Der „Kölner Stadtanzeiger“ zitiert dazu eine Rathaussprecherin: „Wir können den Bürgern nicht zumuten, auf Verdacht eine nicht exakt ermittelte Gebühr zu entrichten.

Und wenn man dem Handelsblatt glauben will, bleibt es ja nicht bei Köln:

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat Verständnis für die Entscheidung der Stadt Köln geäußert, die neue Rundfunkgebühr bis auf weiteres nicht zu zahlen. Zugleich schloss Landsberg nicht aus, dass dem Beispiel weitere Kommunen folgen werden. „Die GEZ ist verpflichtet, den Städten einen nachvollziehbaren, rechtmäßigen Bescheid zu erteilen. Andernfalls wird die Kommune die Zahlung verweigern“, sagte Landsberg Handelsblatt Online.

Wie genau läuft das denn jetzt, wenn ich der Meinung bin meine Müllgebühr sei nicht exakt ermittelt? Setze ich dann ebenfalls einfach die Zahlung aus, weil ich das meinen Mietern ja nicht zumuten kann?

Versteht mich nicht falsch, ich halte die GEZ-Abgabe für ein  Furunkel am Arsch der Gesellschaft. Aber es kann doch wohl nicht sein, dass sich hier Kommunen über das Gesetz stellen und gleichzeitig ihre Bürger mit Strafen belegen würden, wenn diese es ihnen gleich täten?

P.S. Wo waren eigentlich die jetzt so überraschten Politiker bei der „Reform“ der GEZ-Gebühr?

P.P.S: Duisburg ist entsetzt, weil sich deren Gebühr verdoppelt. Hallo Duisburg, meine verdreifacht sich!