Kriegsrhetorik

Das Internet ist das wichtigste Instrument seit der Erfindung von Rad und Feuer. Denn es hilft uns Prozesse zu verstehen und Transparent zu machen, die früher oft im Verborgenen statt fanden. Aktuelles Beispiel ist der Wandel der Rhetorik rund um den Syrien-Konflikt. Von „Krieg bringt nichts“ bis „Krieg muss sein“ – und das in nur ein paar Wochen:

Und jetzt gehet in Frieden und unterstützt die Arbeit von Jung & Naiv!

Krieg ist Frieden. Frieden ist Krieg. Panzer für den Frieden!

Man glaubt ja immer, für „Life imitates Art“ gibt es eine Grenze. Ist aber wohl Wunschdenken.

Und so geht Merkel derzeit hin und bedient sich schönstem Neusprech, wenn Panzer für den Frieden verkauft werden. So zitiert SpOn:

„Es liegt in unserem Interesse, wenn wir Partner dazu befähigen, sich für die Bewahrung oder Wiederherstellung von Sicherheit und Frieden in ihren Regionen wirksam einzusetzen“

Mit dieser Aussage wird dann gerechtfertigt, Panzer und anders militärisches Ausrüstungsgut in Staaten zu verkaufen, die man im besten Fall als „nicht stabil“ bezeichnen möchte. Und wie man an anderen Beispielen gesehen hat (Saddam et al.), ändern sich Sympathien für Machthaber und Regierungen ja mitunter geopolitisch auch mal…

Eigentlich zum Kotzen. Wenn es nicht schon so „normal“ wäre, dass man nicht einmal mehr mit den Augen zuckt. Ist schließlich gut für die hiesige Wirtschaft, wenn sich andernorts die Menschen mit Made in Germany abknallen. Insofern bleibt sich Schwarz – Gelb wenigstens treu. Ist doch auch was, oder?