Warum nur? Warum macht er das?

Es gibt Situationen in denen man sich fragt: Warum macht der das?

Ich glaube, im Wesentlichen gibt es zwei große Lebensmodelle. Davon ist eines eher passiv und eines eher aktiv ausgerichtet. In dem aktiven Lebensmodell sind die Beteiligten immer auf „der Jagd“ nach was Neuem. Und dazu gehöre ich.

Damals habe ich angefangen zu joggen, weil ich eine neue Herausforderung gebraucht habe und mich selbst gefragt habe, was ich am wenigsten gut kann. Da war Laufen die Antwort. Ein paar Jahre später, das Laufen klappte ganz gut, habe ich mich gefragt was nun? Und mich mit Ü30 an der Uni eingeschrieben. Und ich bin in die Politik gegangen.

Das klappte auch und mit der Endphase der Uni stand wieder die Frage vor der Türe, was nun. Da kam das Mountainbiken genau richtig: Fahrrad fahren habe ich ja schon immer geliebt und MTB ist halt soganz anders als Rennrad – sieht man von der grundlegenden Physik ab. Hier ist ein Ziel jetzt die Zillertal-Challenge als Finisher zu fahren.

Dieses Wochenende sind schon knapp 120km Trainingsdistanz gefallen und über die drei statt zwei Tage am Stück in Östereich mache ich mir keinen großen Kopf. Und das mit den Anstiegen bekomme ich bis dahin in den Griff – 150 Trainingstage to go. Und ein paar Marathon-Rennen und CTF stehen bis dahin ja auch noch an.

Sollte das klappen, wird sich das Mountainbiken in mein Leben integrieren wie Cachen und Rennradfahren: Dinge die ich gerne mache. Und vermutlich werde ich dann entweder im Job was Neues suchen oder ein neues Hobby.

Manchmal überlege ich ob ich das mache weil mir woanders was fehlt. Und ich glaube, die Antwort ist nicht, dass mir woanders was fehlt.Ich bin wohl einfach der Typ, der Herausforderungen liebt. Der sich selbst immer wieder beweisen will, dass da noch was geht.

Und sein wir mal ehrlich: Der Schmerz und die Anstrenung, das Glücksgefühl, nach dem man eine Herausforderung geschafft hat, das ist schon was feines.Und all das hilft auch, ausgeglichen durchs Leben zu gehen.

Klar ist man mal von Menschen und Situationen gefrustet. Aber ich glaube die aktiven Menschen sind einfach ausgeglichener und weltoffener.Bleibt die Frage was mit der anderen Gruppe ist?Im besten Fall haben die einen geregelten Tagesablauf und scheuen nur Veränderungen.

Im schlechtesten Fall werden sie irgendwann einsam, dick, depressiv  und ohne Arbeit in ihrer Höhle hocken und alles und jeden  um sich herum hassen. Weil sie nicht verstehen, dass andere Menschen aktiver und glücklicher sind. Weil sie selbst nicht verstehen, dass nicht ihre Umwelt schuld an ihrer Misere ist – sondern sie selbst.

Für mich kein Lebensstil.

Sprach – Los

Ich bin selten sprachlos. Manchmal aber bin ich so sprachlos, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll.

Stellt Euch einen gepflasterten Weg vor, der einen Hügel hinauf führt. Jetzt stellt Euch eine… ähm… sehr stark adipöse weibliche Person vor, die diesen Weg hinauf stapft. Jetzt stellt Euch einen kleinen Jungen vor. Einen sehr kleinen Jungen. Der gerne rennt. Und jetzt stellt Euch vor, dass dieser Junge nicht den gepflasterten Weg hoch läuft, sondern auf dem Ascheparkplatz eine Weile parallel läuft und dann zuerst auf den Füßen und dann mit Händen und Füßen die Wiese hoch kraxelt, die die Böschung des Weges bildet.

Und jetzt stellt Euch die Frau vor, die von oben herab auf ihren Sohn (?) schaut und in offensichtlicher Missbilligung seiner Wegwahl sagt:

„Kannst Du nicht ein Mal normal sein???“

WAS bitte ist heute für Kinder normal? Ich frag für meinen Verstand…