2014 – ich glaub es nicht

Ehrlich, kann mal kurz jemand mich kneifen?

Ich träum doch schlecht!

Es ist das Jahr ZwoTausendUndVierZehn. Ganz Deutschland lacht und zugleich schüttelt man den Kopf über die teilweise absurde homophobe Haltung der Amerikaner.

Ganz Deutschland?

Nein. Ein kleines Bundesland namens „Baden-Würtenberg“, liebevoll BaWü abgekürzt, zeigt, dass auch Deutschland im Jahr 2014 noch viel zu lernen hat. Denn während man allgemein angenommen hatte, dass gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen mittlerweile akzeptiert sind…

… schafft es dort eine eine Gruppe von inzwischen fast 70.000 Menschen, gegen die Einbindung von Homosexualität im Unterricht zu stimmen:

In Baden-Württemberg wehren sich unterdessen Eltern, Schüler und Lehrer gegen eine Festschreibung von „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im staatlichen Bildungsplan. Eine Online-Petition hat fast 65.000 Unterstützer.

Ehrlich?

Während auf der einen Seite (leider total unreflektiert) über das Coming-Out des Fussball-Stars Hitzlsperger gejubelt wird, spricht sich eine überraschend große Gruppe gegen das Normalste in der Welt aus? Warum soll denn bitte in der Schule nicht über lesbische und schwule Paare genauso gesprochen werden, wie über Heterosexuelle? Was ist das für eine Welt, wo wir 2014 immer noch darüber diskutieren müssen, welche Art der gemeinsamen Lebensgestaltung und gelebten Sexualität „normal“ im gesellschftlichen Sinne ist?

Meine Fresse, wäre ich heute doch lieber im Bett geblieben!

Allerdings: Wundern darf es nicht. Denn genau diese Zerrissenheit zwischen „Hitzlspergers Coming Out ist gut“ und „bitte lasst unsere Kinder damit in Ruhe“ ist genau das Spiegelbild der Gesellschaft, in der die Bundeskanzlerin das Coming Out begrüßt:

„Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen aus Angst vor Intoleranz“, sagte der Sprecher der Bundeskanzlerin, Steffen Seibert.

Klar, Angst nicht. Aber deswegen gleich annehmen, dass die CDU-Politikerin Merkel Schwulen und Lesben die gleichen Rechte zugestehen würde, wie Heterosexuellen, also das geht dann doch vielleicht ein bisschen zu weit. Denk doch mal jemand an die Kinder !!!!EinsEinsElf

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Und das ist die Frau…

… die in meinen Befürchtungen morgen wiedergewählt werden wird. Haben wir das echt verdient?

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Vielleicht sollte ihr mal jemand erklären, warum gleichgeschlechtliche Paare keine ungewollten Kinder bekommen. So von wegen Kindeswohl. Und wie genau bei Adoptionen geprüft wird, während man für eine Schwangerschaft (Gott sei Dank) keine Genehmigung braucht. So von wegen Kindeswohl.

Unerträglich!

Wie peinlich!

Erinnert Ihr Euch, dass es mal ok war, Andersfarbigen (vor allem Schwarzen) die Rechte abzuerkenne, sie zu versklaven? Wie viel Blut und Leid es gekostet hat, bis wir eingesehen haben wie dumm es war zu glauben, es gäbe eine überlegene Hautfarbe?

Erinnert Ihr Euch, dass Frauen lange weder wählen, selbstbestimmt arbeiten, noch Auto fahren durften? Wie lange es gedauert hat, bis wir eingesehen haben wie dumm es war zu glauben, es gäbe ein überlegenes Geschlecht?

Erklärt mir jetzt bitte mal kurz jemand, warum wir immer noch über „mehr Rechte“ für Schwule und Lesben diskutieren? Sind wir wirklich so lernresistent?

Liebe Erika Steinbach…

… wie muss ich das verstehen? So, wie ich das verstehe?

Der Twiter-User @oibelos schrieb:

Anderes aber eben genauso. Schwule + Lesben sind normale Menschen, die natürlich gleiche Rechte haben sollten.

Und sie antworteten:

Sie Rennen ja offene Türen ein. Dissens gibt nur bei Homoehe und Adoption !

Schwule und Lesben sollen die gleichen Rechte haben, nur nicht bei der Ehe (was ist „Homoehe“ eigentlich für ein bescheuertes Wort???) und bei der Adoption? Also ein bisschen gleichberechtigt? So…. Vorzeigegleichberechtigung?

Hach… Sie sind mir eine… 😉