Kennt Ihr das? Man hat so eine abgrundtiefe Abneigung gegen jemanden, dass man schon hyperventiliert, wenn man nur im gleichen Raum ist? Und natürlich möchte man so jemandem vor das Schienenbein treten. Wann immer sich die Möglichkeit bietet. Und auch dann, wenn sie sich nicht bietet.
Dabei kann man natürlich auch schon mal kreativ werden. So wie ein wohlbekannter Voerder, der bei der letzten Kommunalwahl als Einzelkandidat gescheitert ist. Dann schreibt er schon mal in seinem Blog:
Da versteigert sich der Fraktionssprecher der Grünen, Stefan Meiners, zu der These, dass jeder Politiker, der gegen die Erhöhung der Grundsteuer in Voerde stimmen würde, gegen das Wohl seiner Stadt stimmt.
Kann man machen.
Dummerweise ist halt das Auslassen von Textstellen auch eine Form der Manipulation. Denn in dem zitierten Absatz steht:
„Wenn wir das heute nicht hinbekommen, dann haben wir viele Jahre in Voerde das Problem, überhaupt noch etwas machen zu können“, konstatierte Stefan Meiners. Der Grünen-Fraktionssprecher hielt jedem, der gegen die Maßnahme votiere, vor, „gegen das Wohl“ der Stadt zu stimmen.
Quelle: 151126_NRZ_Grundsteuer
Und offensichtlich liege ich ja gar nicht so falsch, weil sich meiner Ansicht 38 von 41 Ratsmitgliedern angeschlossen haben und die Steuererhöhung somit 39 zu 2 beschlossen wurde. Und würden die CDU und andere nicht viel lieber gegen die Grünen stimmen? Darauf könnt Ihr wetten. Allerdings dürften eigentlich alle Mitglieder des Stadtrates verstanden haben, um was es wirklich ging. Und warum die Entscheidung leider unmöglich anders ausfallen konnte.
Möglicherweise ist aber gerade die Fähigkeit komplexe Sachverhalte auch komplex zu betrachten und nicht auf einzelne Polemiken zu reduzieren ein Grund, warum der eine im Stadtrat sitzt. Und der andere halt nicht.
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Und mal völlig davon abgesehen: Es ist gerade der Sinn der Steuern damit die Dinge zu finanzieren in deren Genuß dann der Bürger kommt. Ohne Steuern kein Gemeinwesen, keine Infrastruktur und keine öffentliche Kultur.