Unkonventionelles Erdgas unter Wesel und Voerde?

Nun ist es also „passiert“.

Nach einem Bericht der Rheinischen Post von heute morgen, darf man jetzt im Feld „WeselGas“ nach „unkonventionellem Erdgas“ suchen:

Die Claims im Feld „WeselGas“ sind abgesteckt. Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Thyssen Vermögensverwaltung GmbH und der Patentverwertungsgesellschaft für Lagerstätten, Geologie und Bergschäden (PVG) jetzt die Erlaubnis erteilt, dort zu gewerblichen Zwecken den Bodenschatz Kohlenwasserstoff, also Erdgas, aufzusuchen.

Natürlich, so der Artikel, bedeutet das nicht, dass man jetzt ernsthaft dort nach Gas suchen und das fördern wolle. Nein nein, es geht eher um eine präventive Maßnahme:

Die erteilte Aufsuchungserlaubnis diene nur dem Konkurrenzschutz, erläuterte die Bezirksregierung.

Ist klar. Wer ernsthaft glaube, dass man sich nur so aus Konkurrenzschutz das Gelände sichert und gar nicht daran interessiert sei, dort möglichst schnell und möglichst einträglich Gas zu fördern, der hebe die Hand. Habe ich mir gedacht.

Die Frage ist jetzt: wie formiert man am erfolgreichsten und wirksamsten Widerstand?

Fracking bitte nur im Stillen

Wenn Exxon einen Expertenkreis zum Thema Fracking zusammenruft und mit 1.000.000€ fördert, darf man dem Konzern blind vertrauen, dass keine Einflußnahme stattfindet.

Interessant ist dennoch, dass wohl auch kritische Punkte genannt wurden.

Beunruhigend wird es aber, wenn man im Kleingedruckten liest, was uns in Zukunft noch intensiv beschäftigen wird:

Eine grundsätzliche Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligung der Öffentlichkeit halten sie nicht für nötig – es soll nur strategische Prüfungen geben, die bestimmte Gebiete als geeignet oder ungeeignet identifizieren.

Das ist wieder urtypisch für das Denken und Handeln solcher Konzerne, nur zu gern bereitwillig von der Politik gedeckt. Nur nicht zu viel prüfen und auf keinen Fall die Betroffenen einbinden. Hier und da mal ein Placebo, das muss dann aber auch reichen.

Wie sagt man im Internet?

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Als erste, einzig richtige und logische Reaktion hat unser grüner NRW-Umweltminister dementsprechend auch das Nein zum Fracking bestätigt:

Nachdem eine vom Energiekonzern Exxon Mobil in Auftrag gegebene Studie dieses Projekt am Mittwoch empfahl, sprach sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) gegen die umstrittene Methode zur Erdgasförderung aus. „Selbst die Expertenrunde von Exxon hat festgestellt, dass der Einsatz der umstrittenen Fracking-Methode große Risiken für Mensch und Umwelt birgt“, sagte Remmel Mittwoch in Düsseldorf. Die NRW-Landesregierung sehe sich in ihrer Haltung bestätigt.