Gestern fand ein Vorbereitungstreffen zur Auftaktveranstaltung
Voerde2030: Klima und Energie
im Rathaus Voerde statt. Geladen waren interessierte Bürger, aber auch Vertreter verschiedener Firmen als Interessensgruppen. Insbesondere die Unternehmensseite war interessant: STEAG, RWE, Wohnbau, Unternehmen im Solaranlagenbau, Energieberater. Diese bunte Mischung versprach viele interessante Themenpunkte. Aber eben auch Konfliktpotential: Während der Vertreter der Energieerzeuger natürlich nur am rechtlichen Rahmen des Klimaschutzgesetzes NRW gemessenen werden möchte, sehen die Verbraucher und die dezentralen Erzeuger solche rechtliche Rahmenbedingungen eher als Mindestanforderung.
Zu diesem Thema haben die Grünen in Voerde dann auch eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht: Klick!
Die Kernfrage der Sitzungen wird sein, welche Möglichkeiten es eigentlich gibt zum einen mit dem Klimawandel umzugehen und zum anderen das Fortschreiten des Klimawandels zu bremsen. Dabei war es mir persönlich wichtig, auf eine kognitive Dissonaz hinzuweisen:
Der Vertreter der Stadt, Herr Seydel, berichtete von zahlreichen Maßnahmen, wie man mit den in Zukunft erwarteten Klimaveränderungen umgeht: Größere und neue Regenrückhaltebecken, entsprechenden Kanaldimensionierung, Begrünung von Dächern etc.
Ich persönlich finde das den falschen Ansatz, denn dieser zielt nur darauf ab mit den Folgen umzugehen. Ich bin aber dafür, mindestens gleichberechtigt auch die Ursachen in den Fokus zu stellen. Und in Voerde geht das mit einem prominenten Beispiel ganz gut:
Um Wohnbaufläche zu erhalten, soll der Sportpark verlagert werden. In einen Wald, in dem gute 9 Hektar dafür gerodet werden müssen. Das bedeutet neben der versiegelten Fläche an den Wohnbauorten auch weiter 9 Hektar versiegelte Fläche am neuen Sportpark plus den Verlust der ökologischen Funktionen des Waldes als CO2-Speicher, Regenrückhaltesystem und Sauerstoffproduzent.
Meiner Meinung nach ist es unmöglich, hier die Kausalkette einfach nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen:
Holzen wir weiter Wald ab, verschärfen wir damit den Klimawandel. Der führt zu Extremwetter und das wiederum zu hohen Folgekosten beim Umgang damit.
Eigentlich, wenn man das konsequent zu Ende denkt, müssten dann die „Umweltkosten“ in den Bau des neuen Sportparks eingepreist werden. Wer das bezweifelt, wird jedoch leider recht behalten. Denn Naturschutz in Ehren: Der Sportplatz ist versprochen und Versprechen bricht man nicht 😉