Wie Bizarr unsere Welt geworden ist…

Wie Bizarr unsere Welt geworden ist…

Seehofer träumt von „Anker-Zentren“ in denen viel zu viele Menschen auf viel zu wenig Raum kaserniert werden sollen. Während dessen lesen wir in den Medien, dass es immer wieder zu Randale in Flüchtlingsunterkünften kommt.

Natürlich könnte der aufgeklärte Mensch jetzt an den Fingern abzählen…

  1. Unterschiedliche Ethnien,
  2. unterschiedliche Religionen,
  3. keine Perspektiven,
  4. viel zu wenig Raum und Privatssphäre,
  5. Angst vor Abschiebung.

Daraus könnte man auf die Idee kommen, dass es vielleicht keine gute Idee ist, jetzt noch größere Unterkünfte für noch mehr Menschen in noch aussichtsloserer Lage zu schaffen. Sondern ganz im Gegenteil, dass diese Art der Unterbringung schlicht nicht menschenwürdig ist.

Es gibt allerdings auch den Teil unter uns Deutschen, der den Kopf schüttelt. Die sollen doch dankbar sein. Wer randaliert, fliegt. Das übliche AFD-Stammtischgewäsch eben. Und das geht genau so lange gut, bis man am eigenen Leib erfährt, wie es in so einer Notunterkunft ist.

In Dresden war das jetzt der Fall:

Nach der zweiten Nacht in der Notunterkunft drohte bei vielen Betroffenen, die in der Messe untergekommen waren, die Stimmung zu kippen. (…)

Als Oberbürgermeister Dirk Hilbert (46, FDP) sich vor Ort ein Bild der Lage machte, schlug ihm Unmut entgegen. Keine Infos, schleppende Versorgung, Ungewissheit, wie es weiter geht. „Ich verstehe die Leute, die wissen wollen, wann sie zurück können. Bei allem steht aber die Sicherheit an erster Stelle“, sagte er.

Quelle: Tag24, 25.05.2018

Und nein, es geht nicht um Asylsuchende. Sondern um die betroffenen Menschen in Dresden, die im Zuge einer Bombenentschärfung evakuiert wurden und in einer Notunterkunft bleiben mussten. Und schon am zweiten (!) Tag wurde die Stimmung explosiv.

Da finde ich, dass man durchaus ein Gespür dafür entwickeln können sollte, wie es Menschen gibt die über Wochen und Monate mit anderen genau so eingepfercht leben müssen. Und vielleicht ist das für den einen oder die andere auch mal ein heilsames Erlebnis.

Schade nur, wenn auch nach einer selbst erlebten Situation bei manchen die Prioritäten immer noch etwas verschoben scheinen…

„Unsere Wellensittiche waren gut zwei Tage unversorgt, wir durften nicht rein und niemand sagte uns, wann wir sie wieder versorgen können“, bemängelte Patric Einig (25).

 

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