Soll man Taxen vor Uber schützen?

Soll man Taxen vor Uber schützen?

Angeblich will die SPD, wahlkampftaktisch klug, die Taxiunternehmen in Deutschland vor Konkurenz wie Uber schützen. So schreibt die SZ:

  • Verkehrsminister Scheuer möchte Fahrdienstleister Uber das Geschäft mit einem entsprechenden Gesetz erleichtern.

  • Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist die SPD dagegen.

 

Das istso witzig wie unklug: Zum einen führt das zu der brühmten Situation, dass wir eine sterbende Branche mal wieder am Leben halten – unabhängig von ihrer Daseinsberechtigung. Gerade das in Deutschland geschützte Oligopol der Taxiunternehmen fällt mir persönlich eigentlich nur durch 2 Dinge auf:

  1. die Flotten gelber Mercedes, die mit laufenden Motoren an Hotspots wie Bahnhöfen die Luft verpesten
  2. die extrem hohen Kosten für Taxifahrten, die mir nirgendwo sonst auf Reisen so begegnet sind

Und während man in der „Diesel-Affäre“ nur mal wieder eine neue Abwrackprämie präsentiert bekam, hat die SPD auf ein Mal im Sinn, dass es zu viele Autos in den Städten geben könnte:

Dahinter steckt die Sorge, dass Fahrdienstleister wie Uber die Taxibranche und auch den öffentlichen Nahverkehr bedrohen und somit für mehr Autos in den Städten sorgen.

Das ist nachtürlich hochgradig unsinnig, denn moderne und günstige Dienste können eine hervorragende Ergänzung zum ÖPNV sein, der ja nun mal nicht überall so fährt, wie man es gerne hätte. Und solche Services könnten es den Menschen leichter machen, auf das eigene Auto zu verzichten und Rad, ÖPNV und Carsharing oder eben auch Uber zu kombinieren.

Aber natürlich darf man die Taxifahrer als Multiplikatoren nicht vergessen. Im Wahlkampf könnte es durchaus nützlich sein, die Taxifahrer auf seiner Seite zu haben. Und zu versuchen diese dazu zu bekommen, ihren Gästen nicht zu sagen, dass man die SPD nicht wählen könne.

Und doch: Es ist und bleibt eine nach rückwärts gewandte Politik, wie man sie von der GroKo kennt. Keine Ambitionen, Deutschland für die Zukunft fit zu machen in Kombination mit viel Angst vor Neuem. Das hilft uns nur leider nicht.

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