Von Süßkram und Süßwahn

Von Süßkram und Süßwahn

Die Heute-Show hat ein unfassbar gutes Video produziert, dass unser Dilemma mit Zucker schön auf den Punkt bringt:

Es gibt da dieses schöne Bild mit dem Krümmelmonster das sagt: „Komm auf die Dunkle Seite – wir haben Kekse“ und irgendwie musste ich beim Schauen des Videos daran denken.

Klar, jede/r von uns weiß, dass zu viel Zucker ungesund ist. Aber irgendwie weiß auch jede/r von uns, dass wir uns was vormachen wenn wir überlegen, wie viel Zucker in unserer täglichen Nahrung ist. Und das kommt nicht von ungefähr, denn oft wissen wir es gar nicht.

Was wir aber halt auch wissen ist, dass Zucker im Gehirn Reaktionen hervorruft, die Drogen ähnlich sind. Gleichzeitig ist es aber utopisch zu glauben, man könne (zugesetztem) Zucker entkommen. Denn gegen eine Sucht hilft ja nur die vollständige Entsagung. Das mag mit Nikotin und Alkohol funktionieren, beides brauchen wir nicht. Zucker aber braucht der Körper.

In sofern ist das Video extrem gut gemacht, weil es nicht sagt, dass Zucker per se das Problem ist. Sondern sehr schön herausarbeitet, das hier vor allem die Menge das Gift ist und wie sich zwei Märkte, nämlich der des Zuckers und der der Zuckerfolgenbekämpfung, sich gegenseitig zu Milliardenmärkten hochgeschaukelt haben.

Wenn mich jemand fragen würde, warum ich gerne Rundfunkgebühren zahle: Für solche Videos.

Und Spoiler: Özdemir zeigt was gute Politik ist. Und Söder zeigt, warum die CSU Teil des Problem ist. 

2 Gedanken zu „Von Süßkram und Süßwahn

  1. „Zucker aber braucht der Körper“. – Das ist eine sehr arg verkürzte Darstellung für einen sehr komplizierten Sachverhalt. Denn streng genommen braucht der Körper keinen industriell hergestellten Zucker und Lebensmittel, denen dieser Zucker aus Kostengründen (hey, ist schließlich ein äußerst billiger Füllstoff) beigemischt wird.

    Zucker gehört nicht zu den Grundnahrungsmitteln: Der Mensch braucht keinen zusätzlichen Zucker, um in Schwung zu kommen. Unser Gehirn und andere Organe benötigen zwar Glukose, auch Traubenzucker genannt, um gut funktionieren zu können. Aber die kann unser Körper aus vielen Nahrungsmitteln selbst produzieren, zum Beispiel aus Brot, Kartoffeln oder Getreide. Stoffwechsel ist halt eine sehr komplexe Angelegenheit …

    Stimme Dir allerdings zu: genau aus diesem Grunde zahle ich gerne Rundfunkgebühren. Ja, davon werden auch komische Unterhaltungsshows und Krimis produziert, aber eben auch wirklich gute Formate mit hohem Informationsgehalt.

    Und zum Spoiler: Exakt das. Oder, wie meine sehr jungen Kollegen sagen würden „Der Söder ist cringe.“

    1. Entschuldige bitte, ich habe vermutlich nicht klar genug gemacht, dass der Kontext der „zugesetzte“ Zucker war. Der Körper hat verschiedene Energieträger zur Verfügung, je nachdem ob kurz- oder langfristig der Energiebedarf gedeckt werden muss. Die Speicher dafür kann man bewusst füllen (was Sportler gerne vor langen Ausdauereinheiten machen). Aber grundsätzlich ist es so wie Du sagst: Zucker*zusatz* braucht es in der Regel nicht.

      (Wobei wir ja eigentlich von Kohlehydraten reden. Kurzen und Langen und so weiter. Der Blogbeitrag soll aber einfach zu lesen bleiben 😅)

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